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Armin Assinger im Anzug bei der Moderation der „Millionenshow“, im Studio vor Publikum und Monitoren.
Armin Assinger moderiert seit über 20 Jahren die Millionenshow.
Armin Assinger moderiert seit über 20 Jahren die Millionenshow.
ORF/Stefan Gregorowius

Armin Assinger: "Du dumme Bauernsau!"

29.07.2025 um 16:40, Anna Kirschbaum
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In "Menschen im Porträt" erzählt Armin Assinger, wie er zu Anfangszeiten der Millionenshow wüst beschimpft wurde. Heute zählt er zu den Publikumslieblingen.

Seit über 20 Jahren ist Armin Assinger das unverkennbare Gesicht der ORF-„Millionenshow“. Am 9. September 2002 hat er zum ersten Mal die berühmte Frage gestellt: „Ist das Ihre endgültige Antwort?“, und seither über 1.000 Kandidatinnen und Kandidaten durch den Quiz-Dauerbrenner in der Prime-Time geführt. Aber: „Das war alles andere als eine g'mahte Wiesn“, verrät der 61-Jährige jetzt in der YouTube-Reihe „Menschen im Porträt“. Die Anfänge waren durchaus turbulent, vor allem in der Reaktion des Publikums.

Casting-Dilemma: Mundart statt Mainstream

Dabei hatte er das Casting eigentlich gerockt. Assinger erinnert sich: „Eine Probe-Sendung wird einem Probepublikum vorgespielt. Die bewerten dann: Sprache, Schmäh, Aussehen, Sympathie. Und auf dieser Liste war ich top gereiht.“ Man sollte also meinen, dass der Job in trockenen Tüchern war. Es gab aber ein Problem: Niemand wollte ihn nominieren. „Keiner der Direktoren hat sich getraut. Die Angst war: ‚Spinnst! Der red' ja Dialekt, das kannst ja nicht machen!‘“ Am Ende musste eine anonyme Abstimmung her, die Assinger mit 6:0 klar für sich entschied. Der Gegenwind im ORF war also besiegt, das Publikum aber noch nicht erobert.

„Bleib bei deinen Kühen im Stall!“

Viele haben den Steirer auf Anhieb sympathisch gefunden, aber eben nicht alle. Was an Hassnachrichten auf ihn eingeprasselt ist, hätte wohl so manchen aus der Bahn geworfen. „E-Mails hab ich bekommen, auf die Homepage haben’s mir geschrieben: ‚Du dumme Bauernsau!‘, ‚Bleib daham bei deinen Kühen im Stall!‘ oder ‚So einen Trottel wie dich haben wir gebraucht‘“, erinnert sich Assinger. Besonders aus Wien sei die Ablehnung groß gewesen.

Coach aus Köln, Dialekt aus Kärnten

"Das war alles ein Ansporn“, sagt er heute. Bevor der erste „Publikumsjoker“ gezogen wurde, hat sich Assinger bereits Hilfe von einer Sprachtrainerin aus Köln geholt. Mit ihr arbeitet er bis heute zusammen. Kein Wunder: Ihr Rat war Gold wert. Sie war es, die ihm gut zugeredet habe, die Mundart beizubehalten: "Denn Mundart ist Authentizität." Bis heute ist Assinger sich und seinem Kärntner-Dialekt aller Kritik zum Trotz treu geblieben. Wie lange noch? Auch da bleibt Assinger gelassen: „Solang's passt und ich mich wohlfühl."

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