Alfons Haider über Lugner: "Er konnte auch explodieren"

Es war ein Schock für ganz Österreich, als Richard „Mörtel“ Lugner am 12. August 2024 im Alter von 91 Jahren für immer die Augen schloss. In seiner Villa in Wien-Döbling endete ein Leben, das so bunt war wie kaum ein anderes. Noch im Juli hatte sich der Baulöwe einer riskanten Herzoperation unterzogen, von der er sich nicht mehr erholen sollte. Jahrzehntelang prägte Lugner das öffentliche Leben – als Geschäftsmann, als Dauergast des Wiener Opernballs und als unermüdlicher Protagonist unzähliger Schlagzeilen. Sein Tod riss eine Lücke in die Gesellschaft, die bis heute spürbar ist. 

Bei der Premiere von „Saturday Night Fever“ in Mörbisch wurde diese Lücke schmerzhaft sichtbar. Jahr für Jahr war es ein gewohntes Bild: Richard Lugner kam in seiner Limousine vorgefahren, stets begleitet von Familie und Freunden, um Seite an Seite mit den Stars des Abends den Sommer zu feiern. Selbst als er schon auf den Rollstuhl angewiesen war, ließ er es sich nicht nehmen, in Mörbisch dabei zu sein. Doch diesmal blieb sein Platz leer. Kein Mörtel, der mit verschmitztem Lächeln Autogramme gab. Kein Händeschütteln, kein Winken ins Publikum. Sein Fehlen lag wie ein Schatten über dem glanzvollen Abend und machte vielen Gästen erst bewusst, wie sehr er zum Festspiel gehörte. 

Generalintendant Alfons Haider war es ein Herzensanliegen, diesen besonderen Menschen an diesem Abend zu ehren. Als er ans Mikrofon trat, rang er sichtlich mit seinen Gefühlen. „Einmal möchte ich jetzt noch ein bisschen nachdenklich werden. Ich habe mir immer zum Beruf gemacht, dass Loyalität und Treue das Wichtigste sind“, hört man ihn im Heute-Video sagen. Dann sprach er von Lugner, dem Society-Löwen und Gentleman. „Er konnte auch explodieren. Aber man konnte immer toll mit ihm reden.“ 

 

 

 

 

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Haider erinnerte daran, dass Lugner noch wenige Tage vor seinem Tod in Mörbisch Gast war – zum allerletzten Mal. Die Stimme bebte, als er den Blick in den Himmel richtete und sagte: „Lieber Richard Lugner, wo immer Sie sind, herzlich willkommen in Mörbisch, auch heute Abend.“ Ein stiller Moment folgte, in dem viele Zuschauer die Tränen nicht zurückhalten konnten.