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Susanne Raab spricht bei einer Pressekonferenz, im Hintergrund die österreichische und die EU-Flagge.
Ex-ÖVP-Ministerin Susanne Raab übernimmt die Leitung des International Centre for Migration Policy Development (ICMPD).
Ex-ÖVP-Ministerin Susanne Raab übernimmt die Leitung des International Centre for Migration Policy Development (ICMPD).
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Machtwechsel: Ex-Ministerin Raab hat neuen Top-Job

05.06.2025 um 13:23, Stefanie Hermann
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Top-Job: Susanne Raab wird die neue Generaldirektorin des ICMPD. Damit übernimmt sie die strategische Führung der Migrationsorganisation mit Sitz in Wien.

Ex-Ministerin Susanne Raab (ÖVP) hat eine neue berufliche Herausforderung gefunden: Sie wird Generaldirektorin des International Centre for Migration Policy Development (ICMPD). Ihre Wahl fiel am Donnerstag in Stockholm durch die Vertreter der 21 Mitgliedsländer der Organisation, die derzeit von Schweden präsidiert wird. Raab folgt damit auf Michael Spindelegger, der das Amt nach zehn Jahren mit Jahresende abgibt.

Raab wird ICMPD-Generaldirektorin

Künftig wird die ehemalige Integrationsministerin als Generaldirektorin die strategische Ausrichtung und operative Führung des ICMPD verantworten. Die Organisation mit Sitz in Wien entwickelt migrationspolitische Strategien, betreibt internationale Vernetzungsarbeit und unterstützt Mitgliedsstaaten sowie Partnerländer beim Aufbau migrationspolitischer Kapazitäten. Konkret zählen dazu die Beobachtung von Migrationsströmen und die Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern. In über 90 Staaten ist das ICMPD aktuell aktiv und betreibt 33 regionale Büros.

Gehalt und Einfluss

Das ICMPD wurde 1993 von Österreich und der Schweiz im Zuge der Balkankriege ins Leben gerufen. Insbesondere nach der Migrationskrise 2015/16 gewann sie zunehmend an Bedeutung. Über die genaue Höhe des Gehalts für die Generaldirektorin gibt es offiziell noch keine Angaben. Laut Insidern bewegt sich die jährliche Vergütung für diese internationale Spitzenposition im höheren sechsstelligen Euro-Bereich.

Langer Bewerbungsprozess

Der Auswahlprozess für die neue Generaldirektion war international ausgeschrieben und stark umkämpft. Bis Jahresende 2024 gingen über 70 Bewerbungen bei der Organisation ein. Eine dreiköpfige Kommission, bestehend aus Vertretern des ICMPD-Aufsichtsgremiums, dem Direktor für Management John Aguirre sowie einem internationalen Personalberater, traf eine Vorauswahl. Raab gelangte dabei auf die Shortlist und stellte sich im März einem mehrstündigen Hearing vor Delegierten aller Mitgliedsstaaten. Die finale Entscheidung fiel schließlich im Juni 2025 im Rahmen des Steering Boards in Stockholm.

Ehemalige Integrationsministerin übernimmt

Susanne Raab verfügt über eine umfassende Expertise im Bereich Migration und Integration. Die promovierte Juristin begann ihre Karriere als Forscherin zum Asyl- und Fremdenrecht an der Universität Salzburg. Anschließend war sie im Innenministerium als Referatsleiterin für Integrationskoordination und später als Sektionschefin im Außenministerium tätig. Von 2020 bis 2025 bekleidete sie das Amt der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt.

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