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Heinz Christian Strache
Heinz-Christian Straches ehemaliger Bodyguard plaudert skurrile Details über ihn aus.
Heinz-Christian Straches ehemaliger Bodyguard plaudert skurrile Details über ihn aus.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Straches Bodyguard packt aus: "Platte in der Hose"

21.05.2023 um 09:54, Brigitte Biedermann
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Oliver R. war 13 Jahre lang Heinz-Christian Straches Bodyguard. In einem Interview packt der Vertraute jetzt intime Details über Straches Lifestyle aus.

Vor vier Jahren brachte das Ibiza-Video Heinz-Christian Strache als Vizekanzler zu Fall. Doch vor den Gerichten beschäftigt ihn die so genannte "Spesenaffäre". Strache und die oberste Führungsriege der FPÖ sollen private Ausgaben über die Partei abgerechnet haben. Sein Bodyguard musste Rechnungen aus seinem privaten Umfeld auftreiben, damit er sein Geld wieder retour bekommt.

Badehosen und Essen für Kinder

In einem Interview mit der Tageszeitung "Der Standard" beschreibt er diese Vorgehensweise und gibt skurrile Details aus Straches Leben preis. Oliver R.: "Du bist mit einem Packen an Rechnungen zur Sekretärin gegangen; die hat dann geprüft und aussortiert. Rechnungen für Badehosen; McDonald’s-Essen für Straches Kinder, Merkur-Rechnungen: geht nicht. Und dann war die Frage, was man jetzt macht."

Gönnerhaft zur Führungsebene

Der Bodyguard brachte daraufhin Rechnungen aus seinem Sicherheitsjob und sammelte Belege von Bekannten, um sein vorgestrecktes Geld wiederzubekommen. Wer von dem System profitiert habe, fragte "Der Standard". Oliver R: "Man war sehr gönnerhaft zur Führungsebene. Da denke ich an Urlaube oder an handgemachte Schuhe. Aber wenn eine Sekretärin nach vierzig Dienstjahren in Pension ging, wurde herumgedrückt, ob ich der eine Bonbonniere kaufe oder Blumen. Das ist widerlich, einfach widerlich."

Gudenus, die kolportierte Oligarchennichte mit verpixeltem Gesicht und HC Strache der auf einer Couch lümmelt.
Ein Ausschnitt aus dem Video, das Strache Karriere und Freundschaft kostete.

"Kickl konnte alle nicht leiden"

Feucht-fröhlich ging es nicht nur in der Finca auf Ibiza zu, sondern auch bei informellen Treffen bei Ex-Kanzler Sebastian Kurz zuhause. Strache sei bei diesen Treffen "recht bedient" gewesen, die ÖVP-Politiker "nahezu nüchtern". Norbert Hofer wäre bei diesen Treffen ebenfalls dabei gewesen, "Kickl war nicht dabei, denn er konnte die alle nicht leiden", so Oliver R. Der Strache-Vertraute erzählt im Interview auch, dass bei "diesen Runden Regierungsprojekte ausgehandelt worden sind".

Auf Ibiza war er relativ nüchtern

Wie betrunken Strache auf Ibiza war? "Normaler Abend von Strache, sogar noch relativ nüchtern", so R., der andeutet, seinen damaligen Chef schon in weit schlimmeren Zuständen gesehen zu haben. "Nach Nationalratssitzungen ging es nicht nach Hause, sondern Strache gab in von Alkohol und Rauch geschwängerter Luft seine Anschauungen zum Besten, zu Chemtrails, Freimaurern und Bilderbergern. In seinem Dunstkreis waren auch Reptiloide Thema."

Schamane und Platte in der Hose

Auch über Straches Hang zu Esoterik berichtet der Bodyguard. Er sei regelmäßig zum Kartenlegen und Schamanen gegangen. Auch Teambuilding-Seminare hätten bei einem Schamanen stattgefunden. Dieser saß auch bei Fernsehauftritten im Publikum. Um bösartige Strahlen abzuwenden, hatte Strache eine Platte in der Hose. Oliver R.: "Es gab eine Messingplatte, die sah aus wie eine Gürtelschnalle. Ja, und die wanderte in die Hose. Er hätte es beim Gürtel reinstecken müssen, aber ich glaube, der Strache wollte alles schützen, was nur geht. Gegen die bösen Strahlen. Einmal hat ein Schamane dem Herrn Vilimsky böse Geister aus dem Bauch gesaugt."

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