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Werner Kogler hält einen Vortrag beim Bundeskongress der Grünen zur EU-Wahl
In der Diskussion um homophobe Schlachtgesänge bei Rapid ist Vizekanzler und Sportminister Kogler (Grüne) der Kragen geplatzt.
In der Diskussion um homophobe Schlachtgesänge bei Rapid ist Vizekanzler und Sportminister Kogler (Grüne) der Kragen geplatzt.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

FPÖ: Kogler muss wokes Rapid-Bashing beenden!

29.02.2024 um 13:42, Stefanie Hermann
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Homophobe Schlachtgesänge bei Rapid: Sportminister und Vizekanzler Kogler (Grüne) hat sich mahnend eingeschalten. Das stößt einigen sauer auf.

Es sind ernste Diskussionen, mit denen sich Rapid aktuell herumschlagen muss. Der 3:0 Derby-Sieg gegen den Erzrivalen Wiener Austria wird von Diskussionen über Homophobie am und abseits des Spielfelds überschattet. Auslöser: Der Sieg wurde von Fans wie Mannschaft ausgiebig gefeiert. Auch Funktionäre und Mitspieler haben sich dabei zu homophoben Schlachtgesängen hinreißen lassen.

Kogler ist sauer

Videos davon machen seither im Netz die Runde. Die Diskussion, wie homophob der österreichische Fußball ist, ist neu entbrannt. Dazu eingeschalten hat sich gestern auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne), der alles klares Ziel "gegen Hass und Hetze, für Vielfalt im Fußball", nennt. Gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal ist ihm hörbar der Kragen geplatzt. Für Homophobie, Rassismus und Sexismus gebe es keinen Platz, das gelte nicht nur für Sonntagsreden, sondern müsse auch gelebt werden. Vor allem Sponsoren müssten sich überlegen, wem sie ihr Geld geben. Namentlich nahm Kogler Rapids Hauptsponsor Wien Energie in die Pflicht. Rapid-Spieler würden immerhin eines der wichtigsten Unternehmen der Bundeshauptstadt repräsentieren. "Mir reicht's jetzt nämlich. Wir tun wirklich sehr viel, da kann es nicht sein, dass die Vereine von innen heraus morsch werden", wetterte Kogler.

Wien Energie nimmt Stellung

Wien Energie hatte sich in der Causa bereits am Dienstag schriftlich zu Wort gemeldet. "Wien Energie setzt sich für Vielfalt und gegen jede Art von Diskriminierung ein. Die Äußerungen, die in den letzten Tagen von einzelnen Rapid-Spielern und Funktionären bekannt geworden sind, passen damit nicht zusammen und entsprechen nicht unseren Werten", heißt es in dem offiziellen Statement. "Wir distanzieren uns von den homophoben und beleidigenden Äußerungen."

"Wokes Rapid-Bashing"

Trotzdem stößt die Mahnung Koglers einigen sauer auf. "Was erlauben Kogler? Der ist auch als Sportminister wie Flasche leer“, schießt der Sportsprecher der Wiener FPÖ, Toni Mahdalik heute per Aussendung gegen den Sportminister. Er fordert Kogler auf "sein 'wokes Bashing' gegen Rapid" sofort einzustellen. "Koglers Aufruf an die Sponsoren, einzelne Vereine zu boykottieren ist ein Skandal der Sonderklasse. Offenbar will Kogler den beliebtesten heimischen Sport auf Profibasis ruinieren. Dieser Wahnsinn muss sofort gestoppt werden“, so Mahdalik. In Koglers Mahnung ortet Mahdalik eine pauschale Verurteilung von Fans und Verein aus parteipolitischen Gründen. "Seit Jahrzehnten gibt es unzählige Schlachtgesänge als Teil der Fankultur, die man nicht mögen muss", so Mahdalik. "Das Hyperventilieren und die woke Hysterie der Linken ist aber maßlos übertrieben."

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