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Bildmontage von Andreas Babler und Hans Peter Doskozil vor der SPÖ-Parteizentrale
Showdown um Parteispitze: Andreas Babler und Hans Peter Doskozil stellen sich in Linz den Delegierten.
Showdown um Parteispitze: Andreas Babler und Hans Peter Doskozil stellen sich in Linz den Delegierten.
Montage ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com; ALEX HALADA / picturedesk.com; Weingartner-Foto / picturedesk.com

Doskozil vs. Babler: So wird der neue SPÖ-Chef gewählt

02.06.2023 um 10:23, Patrick Deutsch
min read
Am Sonderparteitag in Linz kommt es zum Showdown zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler. Wie und vor allem von wem wird der neue SPÖ-Chef gewählt?

Nach dem quasi Unentschieden bei der Mitgliederbefragung soll nun am Sonderparteitag entschieden werden, wer zukünftig die Sozialdemokratie führen soll. Die Bewerber könnten nicht unterschiedlicher sein. Den Genossen steht ein langer Tag bevor.

Sprint oder Marathon

Bereits um 8:30 Uhr öffnen sich die Tore des Linzer Design Centers für die Delegierten. Eineinhalb Stunden später eröffnen dann der Linzer Bürgermeister Klaus Luger und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch offiziell den Parteitag. Es wird übrigens der letzte Auftritt von Deutsch in dieser Funktion sein, dieser hat am Mittwoch seinen Rückzug bekannt gegeben. Danach folgt die Präsentation der Kandidaten, bei der die beiden Herausforderer je eine Stunde Zeit haben, die Delegierten von sich zu überzeugen. Die anschließende Diskussion könnte den Parteitag aber zu einem echten Geduldspiel machen.

Das Protokoll

Jeder der 609 Delegierten hätte theoretisch das Recht, eine Wortmeldung abzugeben. Vorgesehen sind hier drei Minuten. Sollten sich also alle Delgierten zu Wort melden, was nahezu ausgeschlossen ist, würde das rund 30,5 Stunden in Anspruch nehmen. Im Anschluss wird darüber abgestimmt, wer künftig an der SPÖ-Spitze stehen soll. Nach der Ergebnis-Verkündung hat der neue Parteivorsitzende noch einmal die Möglichkeit, sich an die Anwesenden zu wenden. Der Parteitag schließt mit dem Abspielen der Internationalen.

>>> Paukenschlag: Deutsch tritt als SPÖ-Bundesgeschäftsführer ab

Grafik die Hans Peter Doskozil und Andreas Babler vergleicht
Die Kandidaten für den SPÖ-Vorsitz im Vergleich.

Die Delegierten im Überblick

Wer sind also die 609 Männer und Frauen, die über die Zukunft der SPÖ entscheiden? 380 Delegierte werden von Landes- (30) und Bezirksparteien (350) nominiert.

  • Wien: 96
  • Niederösterreich: 84
  • Oberösterreich: 64
  • Steiermark: 51
  • Burgenland: 28
  • Kärnten: 27
  • Salzburg: 13
  • Tirol: 11
  • Vorarlberg: 5
  • SPÖ-International: 1

Ein weiterer Block setzt sich aus Mitgliedern des Bundesparteivorstandes (54), der Kontrollkommission (17) und dem Bundesgeschäftsführer (1) zusammen. Nicht zu vernachlässigen sind auch die 50 Delegierten der Gewerkschaft und die 39 Delegierten aus den SPÖ-Frauenorganisationen. Kleinere Abordnungen (je 7) kommen von der Parlamentsfraktion, der Bildungspräsidium und den Jugendorganisationen (SJ und JG). Der SPÖ-Wirtschaftsverband (4), der Bund Sozialdemokratischer Akademiker (4), der SPÖ-Lehrerverein (4), die SPÖ-Bauern (3), der SPÖ Gemeindevertreterverband (3), die Red Biker (2), die Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer (2) und die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratie & Homosexualität (2) werden ebenfalls vertreten sein. Je ein Delegierter kommt von den acht Themeninitiaven, dem Sängerbund und den Arbeiterfischern.

Grafik über die Delegierten am SPÖ-Parteitag
So setzen sich die Delegierten am SPÖ-Parteitag zusammen.

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