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Herbert Kickl hält eine Fahne in die Höhe und spricht energisch auf der Bühne, im Hintergrund rot-weiß-rote österreichische Fahnen.
FPÖ-Chef Kickl inszeniert sich am 01. Mai erneut als "Volkskanzler".
FPÖ-Chef Kickl inszeniert sich am 01. Mai erneut als "Volkskanzler".
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Herbert Kickl: "Knackwurst der Roten"

02.05.2025 um 08:06, Stefanie Hermann
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"Der Volkskanzler kommt": Rund 5.000 Anhänger feierten am 1. Mai mit der FPÖ in Linz. Parteichef Kickl wetterte gegen SPÖ, Regierung und EU-Aufrüstung.

Rot-weiß-rotes Fahnenmeer und laute Jubelrufe: Die FPÖ hat am 1. Mai mit rund 5.000 Anhängern bei bester Stimmung ihre traditionelle Maikundgebung am Urfahraner Jahrmarkt begangen. Musikalisch untermalt von der John-Otti-Band warteten viele vor allem auf einen: Parteichef Herbert Kickl, von der Moderation euphorisch als "Papa der Familie Österreich" angekündigt.

Raml: "Autofahrer-Mobber"

Den Auftakt machte zunächst aber der Linzer Stadtrat Michael Raml. Die Koalition in Linz aus SPÖ, ÖVP und Grünen bezeichnete er als „Autofahrer-Mobber“ und monierte vor allem die Verkehrspolitik. Maßnahmen wie Regenbogen-Zebrastreifen und Umgang mit Migration sind ihm ein Dorn im Auge. Entsprechend scharf wurde gegen die SPÖ geschossen: „Hier im Zelt Heimatliebe und rot-weiß-rote Fahnen, am Hauptplatz bei der SPÖ Multikulti und Fahnen aus aller Herren Länder.“ Sein Motto laute vielmehr: „Österreich zuerst“.

Haimbuchner zu 2027

Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner setzte den Fokus seiner Rede auf die Bedeutung der traditionellen Familie. Ebenso entschieden fiel sein Statement gegen Migration und Sozialpartnerschaft aus. Er sagte: „Die Linken wollen euch austauschen“, so Haimbuchner von der Bühne. Illegale Migration sei das größte Problem der Zeit.

In Richtung Bund meinte er: „Wir brauchen eine Überwachung der Grenzen statt der Messenger-Dienste“. Rückblickend auf die Koalitionsverhandlungen lobte er Kickl dafür, sich nicht mit der ÖVP eingelassen zu haben. Wörtlich sagte Haimbuchner: „Lieber Herbert, alles richtig gemacht!“ Ziel sei es nun, bei der Landtagswahl 2027 in Oberösterreich die Mehrheit zu erringen. „Im Jahr 2027 werden wir mit eurer Unterstützung erfolgreich sein“, so Haimbuchner, „wir müssen dieses Land von dieser rot-schwarz-grünen-pinken Fessel befreien, und nur wir können das.“

Herbert Kickls Rede

Umgeben von Fahnen, Fanfaren und Beifall im Festzelt betrat schließlich Herbert Kickl die Bühne. Er macht vom Rednerpult aus seinen Anspruch erneut mehr als deutlich: „Der Volkskanzler kommt“, peitschte er das jubelnde Publikum weiter an. „Verschoben ist nicht aufgehoben.“ Ein bisserl Geduld müsse man noch haben, man dürfe icht aufgeben. „Nur dranbleiben müssen wir, dass endlich so regiert wird in diesem Land, wie ihr das wollt und wie ihr das verdient.“

Corona-Politik

Zentrales Thema der FPÖ bleibt weiterhin die Aufarbeitung der Corona-Politik: „Wir werden der Regierung ein Ei in Sachen Corona legen“, kündigte Kickl an. Zugleich präsentierte er die FPÖ als einzige Partei, die für Frieden und Neutralität eintrete. „Unsere Söhne und unsere Töchter, die bekommt ihr nicht“, so der FPÖ-Chef. Die europäische Aufrüstung lehnt er entschieden ab: „Da hätte es von mir ein Veto gegeben, das wäre dann wahrscheinlich zusammengefallen mit meiner Entlassung, aber das hätte es mit mir nicht gegeben.“

 

Herbert Kickl bringt Bierzelt zum Beben!

Am 1. Mai haben wir Freiheitliche in Linz wieder ein deutliches Zeichen gesetzt. Eine klare und unmissverständliche Abrechnung mit der Verlierer-Ampel durfte natürlich nicht fehlen. Unsere Botschaft ist eindeutig: Es braucht einen politischen Kurswechsel im Interesse der Menschen. Die Stimmung im Festzelt war überwältigend und zeigte, dass der Wunsch nach Veränderung stärker ist denn je. Ein kraftvolles Signal aus Linz! 📺Hier gibt es die komplette Rede für Euch zum Nachschauen!

Gepostet von Herbert Kickl am Donnerstag, 1. Mai 2025

Kernthema Migration

Ebenso wenig überraschend forderte Kickl, der weiterhin von "Bevölkerungsaustausch" spricht, einen Kurswechsel in der Migrationspolitik. Die Mindestsicherung für subsidiär Schutzberechtigte müsse ein Ende haben. Die FPÖ stehe für ein „Verbotsgesetz gegen den politischen Islam“, die „Festung Österreich“ und Remigration mit einem „Abschiebeflieger“.

Angriffe gegen SPÖ

Wie in früheren Reden sparte Kickl nicht mit persönlichen Angriffen. Über SPÖ-Chef Andreas Babler sagte er: „Parteibonze Babler“, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nannte er „Bonzenludwig, Knackwurst der Roten im Rathaus“. Der politischen Konkurrenz warf er gezielte Irreführung vor: „Die Sozialisten lügen, wenn sie den Mund aufmachen.“ In Richtung Medien äußerte er Skepsis über die Berichterstattung zur Teilnehmerzahl beim SPÖ-Aufmarsch in Wien: Dort, so Kickl, handle es sich um eine „Generalmobilmachung der SPÖ“, bei der „alles nach Wien vergattert wird, das sich bewegen kann“. Abschließend beschrieb er die aktuelle Bundesregierung als „die schlechteste Regierung aller Zeiten“ und als „politische Restlverwertung“. Statt Postenschacher betreibe sie „Pfostenschacher“. Seinen Anhängern sprach er zum Abschluss Mut zu: „Der Volkskanzler kommt.“

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