Brigitte Macron: "Dreckige Schlampen"
- Skandal-Video verbreitet sich rasant
- NousToutes: Protestaktion gegen Abittan
- Was Brigitte Macron gesagt hat: Was heißt „sales connes“?
- Heftige Reaktionen auf die Wortwahl
- Das Umfeld versucht zu beschwichtigen
Eine heftige verbale Entgleisung von Frankreichs First Lady Brigitte Macron sorgt aktuell weit über die Landesgrenzen hinaus für Wirbel. Die Präsidentengattin hat sich am Rande einer Comedy-Show in Paris zu einer entgleisenden Bemerkung hinreißen lassen. Die Worte fielen zwar in einem privaten Gespräch, ein Videomitschnitt davon machte daraus binnen Stunden ein Politikum.
Skandal-Video verbreitet sich rasant
Der kurze Clip hat sich rasant über die sozialen Netzwerke verbreitet. Zu sehen ist, wie Brigitte Macron hinter der Bühne des Pariser Theaters Folies Bergère mit Komiker Ary Abittan spricht. Das Thema des Gesprächs: Störaktionen feministischer Aktivistinnen während seiner Show am Abend zuvor. Der Komiker hat sich sichtlich nervös gezeigt, Macron wollte ihn offenbar beruhigen. Mit ihrer Wortwahl hat sie aber genau das Gegenteil erreicht.
NousToutes: Protestaktion gegen Abittan
Am Samstagabend haben vier Aktivistinnen der feministischen Gruppe #NousToutes den Auftritt Abittans unterbrochen. Sie trugen Masken mit seinem Gesicht und der Aufschrift „Violeur“ („Vergewaltiger“) und skandierten lautstark „Abittan Vergewaltiger“. Hintergrund war ein früherer Vergewaltigungsvorwurf gegen den Schauspieler, der 2021 erhoben und 2024 eingestellt worden ist. Seit seiner Rückkehr auf die Bühne ist Abittan regelmäßig Ziel solcher Proteste gewesen.
Was Brigitte Macron gesagt hat: Was heißt „sales connes“?
Im veröffentlichten Video hat Brigitte Macron den Künstler gefragt, wie er sich nach den Vorfällen fühle. Als Abittan antwortete, er habe Angst, entgegnete Macron lachend: „S’il y a des sales connes, on va les foutre dehors“ – wörtlich: „Wenn es dreckige Schlampen gibt, werfen wir sie raus.“ Der französische Ausdruck sales connes kann mit „dumme“ oder „dreckige Idiotinnen“, aber auch mit „Fotzen“ übersetzt werden. In jedem Fall handelt es sich im Französischen um eine überaus derbe Beleidigung.
Heftige Reaktionen auf die Wortwahl
Die Wortwahl hat nicht nur in Frankreich viele zusammenzucken lassen. Europaweit haben feministische Gruppen empört reagiert. „Wir sind zutiefst schockiert und empört“, heißt es in einer Stellungnahme des Kollektivs #NousToutes, das die Szene auf Instagram geteilt hat. Politikerinnen wie Manon Aubry (La France Insoumise) und Marine Tondelier (Grüne) haben die Aussage als „schwerwiegend“ und „unwürdig einer First Lady“ kritisiert. „Ich bin auch eine dreckige Schlampe. Und ich unterstütze alle anderen“, hat sich Schauspielerin Judith Godrèche auf Instagram solidarisiert.
Das Umfeld versucht zu beschwichtigen
Aus dem Umfeld Brigitte Macrons heißt es, die Präsidentengattin habe keinesfalls alle Feministinnen angreifen wollen. „Wie das Video zeigt, wollte Frau Macron lediglich einen Künstler beruhigen, der vor seinem Auftritt sagte: ‘Ich habe Angst’“, hat ihr Büro mitgeteilt. Man solle ihre Worte als Kritik an den radikalen Methoden verstehen, die Aktivistinnen bei der Störung des Auftritts angewendet haben.
Quellen und weiterführende Informationen
- Le Monde – Bericht (08.12.2025): Originalartikel zu Brigitte Macrons Äußerung „sales connes“ und der Reaktion der Aktivistinnen.
- BILD – „Schlampen-Eklat“ (10.12.2025): Boulevarddarstellung des Backstage-Videos und der politischen Folgen.
- n-tv – Bericht (10.12.2025): Berichterstattung zur Wortwahl Macrons und den europaweiten Reaktionen.