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Fotomontage: Links Doskozil nach dem Parteitag, rechts Babler. Durch die Mitte des Bildes geht ein Riss.
Das neue offizielle Duell lautet Doskozil vs. Babler.
Das neue offizielle Duell lautet Doskozil vs. Babler.
ALEX HALADA / picturedesk.com (2) | Montage: weekend.at

Knalleffekt: SPÖ-Machtkampf geht als Duell in die nächste Runde

23.05.2023 um 17:03, Stefanie Hermann & APA, Red
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In der SPÖ fliegen die Fetzen. Nach der Mitgliederbefragung ist die Zukunft so ungewiss wie zuvor. Erneut wurde der Wahlmodus über den Haufen geworfen.

Nach dem unsicheren Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung stehen die Zeichen weiter auf Sturm. Während Hans Peter Doskozil das Wahlergebnis als klaren Führungsauftrag wertet, pocht der zweitplatzierte Andi Babler auf eine weitere Mitgliederbefragung. Einzig die aktuelle Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat sich mittlerweile gänzlich aus dem Spiel genommen. Wie im Vorfeld angekündigt, hat sie heute offiziell ihren geordneten Rückzug bekannt gegeben.

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Eskalation bei Vorstandssitzung

Auf der heutigen Sitzung des Parteivorstands, zu der auch Babler und Doskozil geladen waren, dürften ordentlich die Fetzen geflogen sein. Babler bestand weitestgehend auf einer erneuten Mitgliederbefragung. Rückendeckung erhielt er überraschend von der mächtigen Wiener Landespartei, deren Wunschkandidatin Rendi-Wagner ausgeschieden ist. Kurios: Ausgerechnet diese Fraktion hatte sich in der Vergangenheit gegen ein solchs Votum gesperrt. Ein Affront also für den burgenländischen Landeshauptmann.

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Doskozil drohte mit Rückzug

Kurzzeitig sah es gar so aus, als würde Doskozil ob der Eskalation noch vor dem Parteitag zurückziehen. Wie Parteimitglieder berichten, soll er gedroht haben, im Fall einer Stichwahl per Mitgliederbefragung nicht länger für das Amt zur Verfügung zu stehen.

Duell am Parteitag

Am Ende konnte man sich, knapp aber doch, einigen. Mit 25 zu 22 Stimmen wurde dem Ansinnen einer erneuten Befragung eine Absage erteilt. Die Entscheidung fällt also erst am vorgezogenen Parteitag kommende Woche in Linz. Ungeachtet des Votums werden dort beide verbliebene Kandidaten antreten.Während eine Basis-Befragung Babler in die Hände gespielt hätten, werden am Parteitag Doskozil höhere Chancen eingeräumt. Wie die Wahl aber tatsächlich ausgehen wird, ist weiter ungewiss.

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