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Hyundai Pony: Ein Koreaner aus dem vorigen Jahrtausend
Hyundai Pony: Ein Koreaner aus dem vorigen Jahrtausend
Hyundai

Vor 30 Jahren startete Hyundai abenteuerlich in Österreich

21.03.2022 um 18:55, Werner Christl
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Abenteuerlich war der Start von Hyundai-Österreich in der 1990ern. Begonnen hat alles mit einem Brief an Hyundai in Korea. Aus dem „Billiganbieter“ ist ein Global Player geworden.
Hyundai Ioniq 5

Der Start.

Wie die Marke Hyundai den Weg nach Österreich gefunden hat, ist doch außergewöhnlich. Der spätere Hyundai Österreich Geschäftsführer Alfred Stadler hat einfach einen Brief an Hyundai nach Korea geschickt. Eine Art Bewerbungsschreiben, das prompt nicht beantwortet wurde. Nach dem zweiten Schreiben und einige Jahre später sind die Koreaner doch nach Österreich gekommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Und dabei wurde mit Kaffee und Kuchen daheim bei Stadler der Start in Österreich besprochen. Los ging es dann mit dem Hyundai Lantra 1992. Pony, S-Coupé und Sonata waren zu Beginn in den Schauräumen zu finden.

Anfangs war Hyundai eine eher unbekannte Billigmarke. Mit der Zeit sich die Koreaner über die Jahre zu einer beliebten Marke hochgearbeitet, die teilweise durchaus am Premiumsegment kratzt. Immerhin wurden bisher 320.000 Hyundai in Österreich verkauft und die Marke ist in den Top 10 zu finden. Vielleicht auch deshalb, weil Hyundai und auch Kia auf europäisches Design setzen. Werner Schreyer, ein Autodesigner aus Deutschland, der unter anderem für Audi (A2) und VW (Golf) arbeitete, hat der Marke ein gutes Design verpasst, das uns Europäer anspricht.

Geschäftsführer Roland Punzengruber mit „Gründer“ Alfred Stadler.

Elektrisch.

Hyundai hat früh erkannt, dass Autos „unter Strom“ gesetzt werden müssen. Deshalb war man 2016 der erste Hersteller der im Ioniq drei verschiedene elektrifizierte Antriebe angeboten hat (rein elektrisch, als Hybrid und Plug-In). Aktuell verkauft Hyundai Österreich ganze 19 Prozent aller Autos mit rein elektrischem Antrieb. Stolze 38 Prozent sind elektrifiziert (Hybrid, Plug-In). Und eines muss man dem Hersteller durchaus zugestehen – man setzt bzw. setzte sehr früh auf alternative Antriebsformen. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Österreich seit 2014: „Noch bevor man in Österreich mit dem ersten Diesel durchstartete, wurde schon am an der Brennstoffzellenentwicklung gearbeitet“. Aber vor allem startete man früh mit der Produktion von Wasserstoffautos in Kleinserie. Der ix35 Fuel Cell war schon 2014 erstmals in Österreich unterwegs. Der Nexo ist so etwas wie ein Blick in die Zukunft – schon heute. Hyundai will in Europa aber vor allem im Bereich Busse und LKW die Wasserstofftechnologie zum Einsatz bringen. In Wien fährt deshalb schon ein Bus mit Brennstoffzelle und ein großangelegtes Projekt widmet sich damit LKW umweltfreundlich über Wasserstoff zu betreiben. Punzengruber sieht generell eine ganz besondere Entwicklung von Hyundai in Zukunft: „Wir entwickeln uns vom Autohersteller zum Mobilitätsanbieter auf vielen Ebenen. Busse , LKW, Carsharing.“

Driften mit dem E-Auto.

zum 30. Geburtstag fuhren wir den Hyundai Ioniq 5 auf Eis. Elektroautos fahren sich in der Regel doch anders als Verbrenner. Zum einen liegt der Schwerpunkt durch die im Fahrzeugboden verbauten Akkus sehr tief und zudem verteilt sich das Gewicht dadurch quasi über die gesamte Fahrzeuglänge. Dazu kommt ein sofort zur Verfügung stehendes Drehmoment, das die volle Kraft an die Reifen brutal weiter gibt. Insofern drehen die Reifen auf Eis bei abgeschaltetem ESP gewaltig durch, wenn der GAsfuß ohne Hirn betätigt witrd. Der getestet Ioniq 5 machte aber dank Allrad ein gute Figur. Nach einiger Eingwöhnungszeit konnten wir den Koreaner durchaus im Driftmodus bewegen. 

Zum 30-Jahre-Jubiläum gibt es übrigens Edition-30-Sondermodelle vom i30, Kona, Kona Elektro und Ioniq Hybrid. Ende des Jahres soll dann der Hyundai Prophecy zeigen, dass die Koreaner beim Design sicher nicht auf Einheitsbrei setzen.

 

 

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