Direkt zum Inhalt
Monika Sandberger
Monika Sandberger
z.l.ö., g3, strobl

Lehrreich

05.03.2025 um 00:00, Johanna Lengauer
min read
Job-ready. Selbst erfolgreich mit einer Lehre ins Berufsleben gestartet, treibt das empathische Gesicht der z.l.ö. heute die duale Ausbildung voran.

Zukunft.lehre.österreich. setzt neue Impulse für die Lehre. Wo liegen derzeit die größten Hürden?    
Wie unsere jüngste Studie zeigt in der fehlenden Berufsorientierung, in bürokratischen Hürden, im Fachkräfte­mangel und in veralteten Rahmen­bedingungen. Ein zentrales Problem ist zudem, dass viele Jugendliche nach der Pflichtschule nicht ausreichend über grundlegende Kompetenzen wie ­Lesen, Schreiben und Rechnen verfügen. Es braucht daher eine gezielte Förderung dieser Fähigkeiten sowie eine stärkere Unterstützung der Unternehmen durch Politik und Wirtschaft.

Wie lässt sich das Bewusstsein stärken, dass die Lehre ein Top-Karriereweg und kein Plan B ist?   
In Österreich gibt es über 200 Lehrberufe, die etliche Karrierechancen bieten: von Hightech bis Handwerk und Zukunftsbranchen, wobei die attrak­tiven Verdienstmöglichkeiten viele Lehrlinge früh ihr eigenes Geld verdienen lassen. Um Vorurteile abzubauen, braucht es drei Dinge: starke Vorbilder, die den Erfolg mit einer Lehre zeigen, eine Berufsorientierung, die frühzeitig über die Vielfalt informiert und mehr praktische Einblicke durch Schnuppertage und Kooperationen. Zudem muss die Sichtbarkeit für Lehrlinge und Ausbildungsunternehmen erhöht werden. Die Lehre ist der erste Schritt in eine Zukunft voller Möglichkeiten – vom Meister bis zum eigenen Unternehmen.
 

Starkes Signal: Monika Sandberger mit Bundesminister Martin Kocher für bessere Rahmen­bedingungen und mehr Wertschätzung.


Wie lässt sich die Berufsorientierung für Jugendliche verbessern?    
Eine gute Beratung ist entscheidend, damit Jugendliche die richtige Entscheidung treffen. In Mittel- und Polytechnischen Schulen funktioniert diese besser, während in Gymnasien oft der Fokus auf dem Schulsystem bleibt, anstatt alle Optionen, wie die Lehre, aufzuzeigen. Nur wenn junge Menschen alle Möglichkeiten kennen, können sie die beste Entscheidung treffen.

Welche Maßnahmen wünschen Sie sich von der Politik?    
Wir fordern steuerliche Entlastungen für Betriebe, die Ausbildungs-Campus oder Lehrwerkstätten errichten, sowie die Erstattung von Ausbildungskosten. Eine starke Berufsorientierung und eine praxisnahe Beratung in allen Schul­formen sind nötig zur Stärkung der Lehre als attraktiven Karriereweg.

Monika Sandberger und Bundesminister Martin Polaschek im Dialog, da die Zukunft der Lehre an der Schnittstelle von Bildung, Wirtschaft und Politik entschieden wird.



Wie kann der Austausch mit der Wirtschaft und die Einbindung der Betriebe verbessert werden?     
Mit über 250 Mitgliedsunternehmen bildet z.l.ö. eine starke Allianz, die gemeinsam die Zukunft der Lehre gestaltet. Der kontinuierliche Dialog mit der Wirtschaft ist entscheidend, um den Ausbildungsbedarf präzise zu erfassen und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln. Um die Lehre ­international wettbewerbsfähig zu ­halten, müssen die Unternehmen ­weiters aktiv in die Entwicklung ­neuer Lehrformate und digitaler Lern­methoden eingebunden werden.    

more