Das Wissen zählt
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Weiterbildung erhöht die Chancen am Arbeitsmarkt. Das beweist etwa der Bericht „Bildung auf einen Blick 2024“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). So liegt in Österreich die Erwerbsquote bei Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren mit Pflichtschulabschluss bei 55 Prozent, während sie bei Personen mit einem Abschluss im Sekundarbereich bei 78 Prozent und bei Hochschulabsolvent:innen bei 87 Prozent liegt. Diese Daten verdeutlichen, dass ein höherer Bildungsabschluss mit einer höheren Erwerbsquote einhergeht. Investitionen in Weiterbildung zahlen sich also aus, aber nicht nur für die Einzelnen und die Unternehmen, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft. Studien der Europäischen Kommission belegen, dass ein Anstieg der Weiterbildungsbeteiligung um zehn Prozent zu einem jährlichen BIP-Wachstum von bis zu 1,5 Prozent führen kann. Weiterbildung hat aber auch positive soziale Konsequenzen: Höhere Qualifikation bedeutet mehr gesellschaftliche Teilhabe, bessere Gesundheit und höhere Lebenszufriedenheit. Weiterbildung ist damit nicht nur ein Motor für Karriere, sondern auch für ein erfülltes Leben.

Fördermöglichkeiten
Doch kann man sich in Zeiten eines drohenden Sparpakets Weiterbildung überhaupt noch leisten? Harald Wolfslehner, Institutsleiter des WIFI OÖ, dazu: „Das Thema ‚Finanzen‘ sollte niemanden von der eigenen Weiterentwicklung abhalten. In Oberösterreich gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die das Lernen leistbarer machen. Ein besonders attraktives Angebot ist das Bildungskonto des Landes Oberösterreich. Damit können bis zu 30 Prozent der Kurskosten gefördert werden – für manche Zielgruppen sogar noch mehr. Auch der Bildungsbonus ist interessant, speziell für berufliche Um- oder Neuorientierungen. Dazu kommen Förderungen des AMS für arbeitssuchende Personen und die steuerliche Absetzbarkeit im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung. In diesem Zusammenhang möchte ich auf unsere kostenlose Bildungsberatung hinweisen, mit deren Hilfe die passenden Fördermöglichkeiten ausgewählt werden können.“

Wichtiger Schlüssel
Um Menschen in Oberösterreich auch in schwierigen Zeiten eine Weiterbildung zu ermöglichen, gibt es die neue Förderinitiative „upperWORK“ des Landes Oberösterreich. In einer Broschüre werden insgesamt 66 Fördermöglichkeiten für Aus- und Weiterbildungen präsentiert. Mit einem Gesamtvolumen von 385 Millionen Euro werden nicht nur Unternehmen, sondern auch Einzelpersonen bei ihrer Bildungsreise unterstützt. Der Fokus liegt dabei auf Zielgruppen wie Frauen, Lehrlingen, Menschen mit Behinderungen und Personen mit Migrationshintergrund – also genau jenen Gruppen, die am Arbeitsmarkt oft benachteiligt sind. Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Mit upperWORK machen wir die vielfältigen Fördermöglichkeiten für Qualifizierung sichtbar und zugänglich. Denn Weiterbildung ist der Schlüssel zur Beschäftigungsfähigkeit.“

Weiterbildung im Jahr 2030
Viele fragen sich auch, wie wird die Weiterbildung der Zukunft aussehen? Expert:innen prognostizieren eine noch stärkere Verzahnung von Arbeit und Lernen. Microlearning, also das Lernen in kleinen Einheiten, wird an Bedeutung gewinnen. Künstliche Intelligenz wird die Lernpfade individualisieren und automatisierte Lerncoachings ermöglichen. Zudem werden Technologien wie Virtual und Augmented Reality verstärkt zum Einsatz kommen, um praxisnahe, interaktive Lernerfahrungen zu bieten. Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums aus dem Jahr 2023 wird bis 2030 die Hälfte aller Arbeitskräfte Weiterbildungen absolvieren müssen, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Die OECD betont außerdem die Bedeutung einer lernförderlichen Unternehmenskultur als Schlüsselfaktor für Erfolg. Flexibilität, lebenslanges Lernen und digitale Kompetenzen sind dabei zentrale Faktoren.
