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Kaum ein Reifentyp ist mit so vielen Meinungen behaftet wie der Ganzjahresreifen. Für die einen ein Kompromiss für Gelegenheitsfahrten, für andere die bequemste Erfindung seit der Zentralverriegelung. Fakt ist: Den Reifentyp gibt es nicht erst seit gestern. Und doch halten sich Klischees und Halbwahrheiten erstaunlich hartnäckig – irgendwo zwischen Stammtisch und Werkstatt-Flurfunk. In einem Land wie Österreich, wo das Wetter gerne mal alle vier Jahreszeiten an einem Tag auspackt, stellt sich daher die Frage: Hat dieses Produkt bei uns überhaupt einen Platz? Zwischen situativer Winterreifenpflicht und Sommerhitze, zwischen Alpenstraße und City – passt da nur ein Reifen wirklich zu allem? Ja, unter bestimmten Bedingungen kann der Allrounder eine praktische und sichere Lösung sein. Viele Hersteller produzieren seit Jahren hochwertige Allwetterreifen, die mit modernen Gummimischungen und Profilen sowohl bei Nässe, Trockenheit als auch bei Schneelage überzeugen. Natürlich gibt es auch Grenzen – wer oft durch tiefe Schneemassen und steile Bergstraßen muss, sollte auf adäquate Winterreifen setzen. Doch gerade in den meisten Regionen Österreichs, wo Winter und Sommer oft weich und wechselhaft sind, bieten die Allrounder eine flexible Alternative. Es lohnt sich also, die gängigen Mythen genauer unter die Lupe zu nehmen und den „Allwetterkünstler“ nicht vorschnell abzuschreiben.
One fits all? Der Experte des Vertrauens weiß: Es kommt nicht nur aufs Kfz an, sondern auf den Menschen dahinter. Wer fährt wie viel? In welchem Gebiet? Bleibt das Fahrzeug lange im Bestand oder steht bald ein Wechsel an? All das sind Fragen, die helfen, das passende Modell zu finden. Denn je nach Hersteller unterscheidet sich auch der technische Aufbau des jeweiligen Produkts: Manche Pneus basieren in der Produktion auf einem Sommerreifen, andere orientieren sich stärker am Winterreifen, was auch teils mit nur einem Blick auf Profilierung und Gummi-Mischung ersichtlich ist – selbst für Lai:innen ohne große Affinität für Bereifung. Nationale oder internationale Testergebnisse können bei der Kaufentscheidung helfen. Klar ist jedoch: Nur wer sich beraten lässt, fährt sicherer und wirtschaftlicher. Ein Gespräch mit dem Reifen-Experten lohnt sich immer.
Ein Reifen, viele Fragen. Wer auf All-seasons setzt, spart sich den saisonalen Wechsel – aber nicht die Verantwortung. Gerade bei uns, wo in den Köpfen vieler noch immer zwei komplette Reifensätze Standard sind, verlangen Ganzjahresreifen ein anderes Denken. Nicht jeder, der zwei Garnituren besitzt, muss diese gleich veräußern oder vollständig umsteigen. Oft ist es ein sinnvoller Kompromiss, statt auf reine Sommerreifen auf Ganzjahresmodelle zu setzen – einfach, um flexibler zu bleiben und sich nicht an starre Wechseltermine halten zu müssen. Besonders praktisch wird das, wenn der nächste Reifenwechsel ohnehin erst deutlich nach dem magischen Datum am 1. November zu Beginn der situativen Winterreifenpflicht geplant ist. In vielen Fällen benutzen oder haben Fahrer:innen aber ohnehin nur eine Garnitur – etwa, weil ein Autowechsel bevorsteht, das Fahrzeug neu ist oder nur noch mittelfristig gefahren wird. Und genau da zeigt ein sorgfältig ausgewähltes Modell seine Stärke: Weniger Aufwand, mehr Spielraum – vorausgesetzt, der Pneu passt zum gesamten Nutzungsszenario, das mit all seinen Facetten in die Kaufentscheidung einfließt. Mit dem Fazit: Eine fundierte Beratung ist unerlässlich.