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Bunte Giebelhäuser und historische Segelboote am Hafenkanal Nyhavn in Kopenhagen, bei Sonnenschein mit lebhaftem Treiben entlang der Promenade.
Der Hafenkanal Nyhavn mit seinen bunten Giebelhäusern ist eines der bekanntesten Postkartenmotive Kopenhagens – und ein Sinnbild für die Lebensqualität der Stadt.
Der Hafenkanal Nyhavn mit seinen bunten Giebelhäusern ist eines der bekanntesten Postkartenmotive Kopenhagens – und ein Sinnbild für die Lebensqualität der Stadt.
elifilm / iStock

Kopenhagen: Das macht die lebenswerteste Stadt der Welt besonders

17.06.2025 um 09:28, Stefanie Hermann
min read
Reisen, erleben, staunen: Kopenhagen als lebenswerteste Stadt der Welt begeistert mit grüner Architektur, maritimer Atmosphäre und kulinarischer Klasse.

Kopenhagen hat Wien vom Thron gestoßen. 2025 gilt sie im aktuellen "Liveability Index" offiziell als die lebenswerteste Stadt der Welt. Was Wien über Jahre hinweg auszeichnete, findet sich auch in der dänischen Hauptstadt: ein hohes Maß an Sicherheit, ein gut funktionierendes Gesundheitssystem, eine stabile Gesellschaft und ein breites kulturelles Angebot. Doch Kopenhagen punktet darüber hinaus mit einigen Besonderheiten, die der dänischen Metropole nicht nur ein Top-Ranking verschaffen, sondern sie auch zu einem besonders lohnenden Reiseziel machen.

Der Liveability Index

Der von der Economist Intelligence Unit erstellte "Liveability Index" bewertet jährlich 173 Städte nach insgesamt 30 Indikatoren. Dazu gehören unter anderem Stabilität, Gesundheitsversorgung, Kultur, Umwelt, Bildung und Infrastruktur. Kopenhagen erreichte in den Kategorien Stabilität, Bildung und Infrastruktur mit 100 Punkten jeweils die Maximalpunktzahl und setzte sich damit an die Spitze des Rankings. Wien musste Koppenhagen damit den Titel der lebenswertesten Stadt der Welt abtreten.

Kopenhagens Verkehrsnetz: Vielfalt auf Rädern und Wasser

Umweltaspekte haben in skandinavischen Städten von jeher einen zentralen Stellenwert. So auch in Kopenhagen. Die Stadt setzt auf ein vielseitiges, gut durchdachtes Verkehrsnetz, das die Stadt sowohl funktional als auch lebensnah erschließt.

Ausgebautes Öffi-Netz

Kopenhagen punktet mit einem modernen, nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr. Die Metro verkehrt rund um die Uhr und verbindet Innenstadt und Umland. Ergänzt wird das System durch Busse, S-Bahnen und Fähren.

Fahrerlose U-Bahn der Kopenhagener Metro an der Station „Københavns Lufthavn“ mit einsteigender Passagierin und modernen Bahnsteigtüren.
Moderne, fahrerlose Metro am Flughafenbahnhof Kopenhagen: Das umweltfreundliche Verkehrssystem der dänischen Hauptstadt verbindet Zentrum und Umland rund um die Uhr.

Kanäle als Verkehrsadern

Kopenhagen ist von einem Netz historischer Kanäle durchzogen, die ursprünglich im 18. und 19. Jahrhundert angelegt wurden. Heute bieten sie eine attraktive Möglichkeit zur Fortbewegung; nicht nur für den Tourismus, sondern auch im Alltag. Hausboote, Ausflugsschiffe und private Wassertaxis prägen das Stadtbild.

Fahrradfreundliche Wege

Die dänische Hauptstadt ist bekannt für ihre ausgeprägte Fahrradinfrastruktur. Es gibt mehr Fahrräder als Einwohner. Breite, teils erhöhte Radwege sowie ein engmaschiges Netz von Fahrradstraßen machen das Rad zur ersten Wahl für den täglichen Weg zur Arbeit oder Universität. Die Fahrradnutzung wird durch zahlreiche Sharing-Angebote und gut ausgebaute Abstellmöglichkeiten zusätzlich gefördert.

Natur in der Stadt: Strand inklusive

Kopenhagen bietet überraschend viel Natur. Parks und Grünflächen sind über die gesamte Stadt verteilt. Das Highlight ist aber ohne Frage der Stadtstrand Amager. Mit 4,6 Kilometern Länge bietet der künstlich angelegte Strandabschnitt Platz für Sport, Erholung und Wasserspaß. Darüber hinaus ist die Stadt von Wasserflächen durchzogen, die zum Schwimmen in Hafenbädern oder Kajakfahren einladen.

Architektur: Lebensraum neu gedacht

Kopenhagen hat den architektonischen Trend zur Multifunktionalität früh erkannt und konsequent umgesetzt. Gebäude, die gleichzeitig als Parkhaus, Spielplatz, Energiespeicher oder Eventfläche dienen, sind keine Seltenheit. Die intelligente Nutzung von Raum und Struktur schafft eine hohe Lebensqualität und dient zugleich der städtebaulichen Nachhaltigkeit.

Eines der bekanntesten Beispiele ist CopenHill, ein Müllheizkraftwerk mit integrierter Skipiste auf dem Dach. Das Gebäude ist ein Paradebeispiel für Multifunktionsarchitektur, bei der Energiegewinnung, Freizeit und Stadtbegrünung miteinander verschmelzen. Neben der sportlichen Nutzung bietet die Anlage Wanderwege, Kletterwände und einen spektakulären Ausblick auf die Stadt.

CopenHill in Kopenhagen: Müllheizkraftwerk mit begrünter Fassade, Skipiste und Liftanlage – ein Beispiel für nachhaltige Multifunktionsarchitektur in urbanem Raum.
CopenHill: auf dem Dach des Kopenhagener Müllkraftwerks führt eine Skipiste mitten in die Zukunft der Stadtplanung.

Charakterstarke Stadtviertel

Kopenhagens Stadtviertel sind vielfältig, jedes mit eigenem Profil, eigener Atmosphäre und eigenem Beitrag zur hohen Lebensqualität.

Kreativ, bunt und unangepasst: In der Freistadt Christiania zeigt sich Kopenhagen von seiner alternativsten Seite.

Christiania: Das alternative Herz

Auf einem ehemaligen Militärgelände entstand 1971 die autonome Kommune Christiania. Heute steht sie für eine eigenständige Lebensweise mit Fokus auf Kreativität, Gemeinschaft und Unabhängigkeit. Bunte Bebauung, Graffitikunst und alternativen Lebensentwürfe haben Christiana bis heute zu weltweiter Bekanntheit verholfen.

Altstadt: Gastronomisches Zentrum

In der Kopenhagener Altstadt reihen sich Cafés, Restaurants und kleine Boutiquen aneinander. Historische Gebäude und enge Gassen sorgen für ein charmantes Flair. Die Gegend ist zugleich eines der wichtigsten Zentren für Kultur und Tourismus. Wer hier einkehrt, ist bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Amager: Familienfreundlich und grün

Der Stadtteil Amager ist geprägt von ruhigen Wohngegenden, Naherholungsflächen und einer starken Infrastruktur für Familien. Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen machen das Viertel besonders attraktiv für junge Familien.

Frederiksberg: Schick und gepflegt

Frederiksberg ist ein besonders gepflegter Bezirk mit großzügigen Grünanlagen, eleganten Stadtvillen und einer gehobenen Wohnkultur. Trotz des exklusiven Charakters ist das Viertel offen und zugänglich.

Nørrebro: Jung, hip und vielfältig

Im Viertel Nørrebro trifft kulturelle Vielfalt auf Kreativität. Viele kleine Bars, Streetart, internationale Küche und Start-up-Kultur prägen das Bild. Nørrebro gilt als Szeneviertel mit kosmopolitischem Anspruch.

Vesterbro: Rotlicht- zum Trendviertel

Einst verrufen, heute beliebt: Vesterbro hat sich gewandelt. Zwischen dem traditionellen Rotlichtmilieu und modernen Bars, Restaurants sowie dem aufstrebenden Meatpacking District pulsiert heute das junge urbane Leben.

Kulinarische Vielfalt: Neue Nordische Küche

Wer erfahren will, warum Kopenhagen lebenswerteste Stadt der Welt ist, wird auch auf kulinarischer Ebene fündig. Die Neue Nordische Küche hat sich in den letzten Jahren weltweit etabliert. Kopenhagen ist ihr Zentrum. Vom legendären "Noma" bis hin zu experimentellen Lokalen wie "Paté Paté" bietet die Stadt eine kulinarische Bandbreite, die auf regionalen Zutaten, nachhaltiger Herstellung und innovativer Zubereitung basiert. Damit hat sich die dänische Hauptstadt einen festen Platz auf der gastronomischen Weltkarte erkocht.

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