An diesen Orten liegen Schätze verborgen
Wo man überall Schätze finden kann
Unter Kornfeldern, in Bergseen und am Grund des Meeres: Weltweit schlummern milliardenschwere Schätze. Ganz wie im Märchen warten sie nur darauf, entdeckt zu werden. Mit modernster Technologie machen sich Schatzsucher und Wissenschaftler auf die Jagd, sie zu heben. Wer jetzt an exotische Inseln und legendäre Mythen denkt, liegt nicht ganz falsch. In der Karibik liegen bis heute zahlreiche Reichtümer in Schiffswracks am Grund des Meeres.
Legendäre Schätze rund um die Welt
Der Milliarden-Schatz vor Kolumbiens Küste
Eines davon ist die San José. Als Teil der „Silberflotte“ schipperte sie Schätze aus den Kolonien nach Spanien. 1706 kenterte sie vor der Küste Kolumbiens. Mit ihr in den Fluten versank ihre Fracht: 344 Tonnen Silber- und Goldmünzen, 200 Smaragde. Heutiger Schätzwert: bis zu 17 Milliarden Euro. 2015 haben Forscher behauptet, den legendären Dreimaster gefunden zu haben. Bis heute wurde das spanische Schiff und sein kostbares Ladegut nicht geborgen. Sowohl Kolumbien als auch Spanien erheben Anspruch.
Die legendäre Schatzinsel – Fakt oder Mythos?
Ebenfalls in Südamerika befindet sich das sagenumwobene Coconut Island. Nicht einer, sondern gleich drei Schätze sollen sich auf der winzigen Insel im pazifischen Ozean verbergen – darunter auch der kolossale Kirschenschatz von Lima. Als es Anfang des 19. Jahrhunderts zu Aufständen in den spanischen Kolonien kommt, versucht der Adel, seinen Besitz in Sicherheit zu bringen. Blind vor Panik vertraut er ihn kistenweise Kapitän William Thompson an. Ihn zurückgeben? Thompson denkt ja gar nicht daran. Schnurstracks macht er sich auf den Weg zur Kokosinsel, um seine neuen Reichtümer zu verscharren. Kurz darauf wird er festgenommen, der Schatz ist bis heute verschollen.
Das verschwundene Zarengold
Zwei weitere Beispiele führen uns ins frostige Russland. Im sibirischen Baikalsee werden bis heute bis zu 180 Tonnen Gold vermutet – unter denkbar ungünstigen Bedingungen für Schatzjäger: Im Winter ist der See mit einer meterdicken Eisschicht bedeckt. Hier liegt auch der Ursprung für den Mythos. Während der russischen Revolution sollen 5.000 Kisten und 1.700 Säcke mit Gold in Wägen aus dem Palast des Zaren abtransportiert worden sein. Zur Abkürzung wählt man die Route über den zugefrorenen Baikalsee. Das Eis bricht ein, das Gold sinkt. Am Grund des Sees hat man bis zur Stunde lediglich die Reste eines alten Eisenbahnwaggons gefunden. Aber das Zarengold? Fehlanzeige.
Das berühmte Bernsteinzimmer – Für immer verschollen?
Der Traum jedes Indiana-Jones-Imitators: Endlich das Bernsteinzimmer zu finden! Als Geschenk des Deutschen König Friedrich Wilhelm I. an Zar Peter war es zwei Jahrhunderte unangetastet Teil des Katharinenpalastes – bis 1941 die deutsche Wehrmacht in die Stadt einfällt und den Palast plündert. 36 Stunden und 28 feinsäuberlich gepackte Kisten später, ist das Bernsteinzimmer Geschichte. In Königsberg wird es von den Nazis noch eine Weile ausgestellt. Am Ende des Zweiten Weltkrieg verliert sich die Spur des berühmtesten Zimmers der Welt im Nichts.
Schätze in Österreich: Verborgene Funde vor der Haustür
Wer in Österreich Schätze finden will, braucht keine Schatzinsel. Unter Feldern, in Seen und Ruinen liegen bis heute Münzen, Gold und historische Kostbarkeiten verborgen.
Der Silberschatz von Freistadt
Warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Leidenschaftliche Schatzsucher wissen, dass legendäre Schätze ungleich schwerer zu finden sind als echte. Und von denen gibt es vor unserer Haustüre jede Menge. Hobby-Archäologen sorgen immer wieder für spektakuläre Funde. Erst im Juli 2020 haben ehrliche Finder im Mühlviertel einen Silberschatz entdeckt und dem Bundesdenkmalamt gemeldet: 1.500 Münzen aus dem 15. Jahrhundert wurden in Freistadt ausgegraben. Der tatsächliche Wert steht noch nicht fest. Die Schatzjäger können sich aber schon freuen: Nach österreichischem Recht bekommen sie die Hälfte davon.
8 Orte, an denen man Schätze finden kann
- Alte Mühlen: Gemäß dem Motto „wo gehobelt wird, fallen auch Späne“ kann man auch in Österreich bei alten Mühlen die eine oder andere Münze finden.
- Äcker: Ob Militaria, neuzeitlich versteckte Schätze oder Opfergaben – das Fundspektrum ist hier am höchsten.
- Ruinen: Wer sich in verfallenen Gebäuden auf die Suche begeben möchte, muss erst eine Genehmigung einholen. Besonders ergiebig ist das Umfeld von Burgen und vor Wällen.
- Moore und Quellen: Diese speziellen Orte wurden von den Germanen häufig als heilig angesehen. Bis zur Christianisierung wurden Opfer gebracht. Einige Gaben warten bis heute auf ihre Entdeckung.
- Alte, auffälige oder einzeln stehende Bäume: Auffällige Stämme und große Kronen sind markante Merkmale in der Landschaft. Vor allem an Wegen oder Lichtungen dienten sie als Markierung, Treffpunkt oder Lagerplatz.
- Schlachtfelder: Von den Römern über die Germanen und Christen – Kriege gab es in Europa zahllose. Auf ehemaligen Schlachtfeldern sind bis heute Abzeichen,Münzen und Militaria zu finden.
- Seen und Strände: Nicht nur Historisches, auch Verlorenes kommt bei der Suche am Ufer zutage: Münzen und Schmuck zählen zu den häufigsten Fundstücken.
- Furten und Brücken: Nach römischem Brauch sollten von Brücken geworfene Münzen Glück bringen. An Furten befanden sich oft Lager. Hier ging der eine oder andere interessante Gegenstand verloren.
FAQ: Schätze in Österreich
Wo darf man in Österreich nach Schätzen suchen?
Schatzsuche ist grundsätzlich erlaubt, aber nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers. Auf denkmalgeschützten Flächen oder archäologischen Fundorten braucht man zusätzlich eine Genehmigung des Bundesdenkmalamts.
Was gilt in Österreich als Schatzfund?
Als Schatzfund gelten Münzen, Schmuck, Waffen oder historische Gegenstände, die lange Zeit verborgen waren und keinen bekannten Eigentümer mehr haben.
Wer darf einen gefundenen Schatz behalten?
Finder und Grundstückseigentümer teilen sich den Wert des Schatzes jeweils zur Hälfte. Wird der Fund als kulturell bedeutend eingestuft, kann der Staat Anspruch erheben.
Muss man einen Schatzfund melden?
Ja. Jeder Fund von historischem Wert muss dem Bundesdenkmalamt gemeldet werden. Bei Nichtmeldung drohen hohe Strafen.
Wo wurden in Österreich bereits Schätze gefunden?
Bekannt sind etwa der Silberschatz von Freistadt im Mühlviertel, Münzfunde in Kärnten und der Toplitzsee in der Steiermark, in dem bis heute Nazi-Gold vermutet wird.
Welche Orte gelten als besonders schatzreich?
Beliebt bei Schatzsuchern sind Felder, alte Mühlen, Ruinen, Schlachtfelder und Uferbereiche. In Mooren und Quellen wurden ebenfalls schon Opfergaben entdeckt.
Welche Geräte nutzt man für die Schatzsuche?
Metalldetektoren, Bodenradar und GPS-Geräte sind gängige Hilfsmittel. Wichtig ist, sie fachgerecht und legal zu verwenden.
Kann man mit Schatzsuche in Österreich Geld verdienen?
Nur selten. Die meisten Funde haben eher historischen als materiellen Wert. Manche Stücke erzielen aber bei Auktionen oder als Museumsobjekte hohe Summen.
Darf man im Toplitzsee nach Schätzen suchen?
Nein. Der Toplitzsee ist ein geschütztes Naturdenkmal. Tauchgänge oder Suchaktionen ohne Genehmigung sind verboten.
Gibt es Museen, die gefundene Schätze zeigen?
Ja. Das Naturhistorische Museum Wien, das Oberösterreichische Landesmuseum und das Landesmuseum Kärnten präsentieren bedeutende österreichische Schatzfunde.