Wildtierbeobachtung im Winter: Die besten Plätze
Inhalt
- Tiere: Vorsicht bei Touren
- Nationalpark Gesäuse
- Achtung bei Skitouren
- Nationalpark Donau-Auen
- Nationalpark Kalkalpen
- Nationalpark Hohe Tauern
- Nationalpark Neusiedler See
- Vogelbeobachtung: So verhalte ich mich richtig
- Vogelzählung 2026
Wenn der Schnee die Berge und manchmal auch die Auenlandschaften Österreichs in ein ruhiges Kleid hüllt, beginnt eine ganz besondere Jahreszeit. In den sechs großen Nationalparks des Landes wird das tierische Leben langsamer, auch stiller, schläft aber nie komplett ein. Vom Klang des seltenen wie einsamen Rufs des Uhus in den großen Auwäldern im Osten bis zur Begegnung mit dem scheuen Hermelin im Nationalpark Hohe Tauern: Das Warten in Eis und Kälte hält für passionierte Naturbeobachter so manche Überraschungen bereit.
Tiere: Vorsicht bei Touren
Geführte Touren in den ausgewiesenen Schutzzonen machen möglich, was sonst nur schwer zu erreichen ist: Bewegende Begegnungen, die tierisches Interesse mit Vorsicht und Rücksicht verbinden. Wer sich auf den Weg macht, nimmt hoffentlich nicht nur ein Fernglas oder die Kamera mit, sondern auch das Bewusstsein dafür, dass jede Fährte, jede Schneeschuh-Tour und jeder laute Ruf im empfindlichen Ökosystem Spuren hinterlässt. Der Besuch in der Winterwildnis heißt vor allem behutsames Beobachten.
Nationalpark Gesäuse
Den scheuen Luchs wird man auf den stillen Wegen an der Enns wohl nicht zu Gesicht bekommen, dafür aber vielleicht dem Ruf des Uhus lauschen. Mehr Chancen bestehen auch bei Rothirsch, Reh und Gams. Geführte Wanderungen, die Rücksicht auf die Natur nehmen – Stichwort: Lenkungsmaßnahmen – werden auch jetzt im Winter angeboten.
Achtung bei Skitouren
Gerade Raufußhühner wie Auerhahn und Schneehuhn sind im Winter stark gefordert: Glücklicherweise werden die offiziellen Ruhegebiete von den meisten Tourengehern respektiert, sagen die Wächter des Nationalparks. Sorge bereitet aber der Besucherdruck – abseits markierter Routen. Ihre Bitte: „Verzichten Sie auf das Veröffentlichen von GPS-Tracks.“
Nationalpark Donau-Auen
Ein Ausflug ans Wasser lohnt sich für Naturliebhaber auch im Winter: Bei rund dreistündigen Touren, die vom Nationalpark-Ranger-Team begleitet werden, sind tierische Treffen beinahe vorprogrammiert: Neugierige können sich im Biberrevier auf die Suche nach den Nagern machen sowie nach dem majestätischen Seeadler als „König der Auen“ Ausschau halten.
Nationalpark Kalkalpen
„Gams Exklusiv“: In der oberösterreichischen Berglandschaft findet man gemeinsam mit Rangern und erfahrenen Berufsjägern die besten Voraussetzungen, um die putzigen Paarhufer aus geringer, aber respektvoller Entfernung zu beobachten. Ausschau nach weiteren Tierspuren kann man bei Schneeschuhwanderungen am Hengstpass halten.
Nationalpark Hohe Tauern
Wilde Wahrzeichen. Steinböcke kann man auch jetzt in ihrer ganzen Pracht erleben: Männliche Tiere oben in den Felsen. Für das Hermelin in seinem Winterkleid (nur die Schwanzspitze bleibt schwarz) braucht man Adleraugen. Besucher können Überlebenskünstler bei Rangerwanderungen erleben.
Nationalpark Neusiedler See
Natürlich Gänse, viele Greif- und Wattvögel: Große Vogelschwärme haben jetzt wieder Quartier rund um den Steppensee bezogen. Dort grasen auch Przewalski‑Pferde. Tipp: Die Vertreter der letzten Wildpferdunterart bleiben meist abseits der Wege, daher Fernglas oder Kamera mit Teleobjektiv mitnehmen.
Vogelbeobachtung: So verhalte ich mich richtig
Von den schneebedeckten Bergen bis zu den ruhigen Uferlandschaften im Osten lassen sich zahlreiche Vogelarten beobachten. Der Verein BirdLife Österreich empfiehlt diese Verhaltensregeln.
- Distanz halten: Tiere nicht bedrängen, Ansammlungen meiden.
- Bleiben Sie an Gewässern so weit entfernt, dass Wasservögel nicht aufgescheucht werden.
- Im Gebirge auf ausgeschilderten Routen und Wegen bleiben.
Vogelzählung 2026
Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“: Vom 3. bis 6. Jänner 2026 ruft BirdLife Österreich wieder alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang Vögel zu zählen – egal ob im Garten, im Park, auf dem Balkon oder an der Futterstelle. Die Ergebnisse liefern Daten zur Erforschung der winterlichen Vogelwelt.