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Weekend/Steinberger-Weiß

Tech-Blog: Huawei Watch GT3 im Test: Harmonisches Akkuwunder

09.12.2021 um 10:30, Lukas Steinberger-Weiß
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Huaweis neueste Smartwatch - die Watch GT3 - ist ein wahrer Dauerläufer und kann auch sonst sehr viel. Vorbei sind die Tage, wo GT für einen besseren Fitnesstracker stand.

Wenn es an der neuesten Uhr der Chinesen einen kleinen Kritikpunkt gibt ist es das Namensschema. Das bezieht sich aber in erster Linie auf den Konzern. Vor kurzem habe ich die Huawei Watch 3 Pro getestet - also die vollwertige Smartwatch der Chinesen. Rund ein halbes Jahr später kommt die Watch GT3, also eine günstigere Version der Smartwatchserie. Irgendwie ist es mit Huawei Watch, Huawei Watch GT usw... schwer den Überblick zu behalten. So viel sei aber gesagt, der Zusatz GT stand früher für abgespeckte Modelle, die eher ein Fitnesstracker, als Smartwatch waren. Das ist mit der GT3 vorbei.

Design und Verarbeitung - einfach Top!

Für den Test haben mir die Chinesen das 46mm Top-Modell mit der Stainless-Steel-Gliederkette zukommen lassen (Elite). Die Uhr gibt es allerdings auch mit Lederband (Classic) und Fluorelastomer-Band (Active). Die 42-mm Version für kleinere Hände gibt es außerdem mit Gold-Milanese-Band (Elegant). Die Verarbeitung meines Modells war über jeden Zweifel erhaben. Kaum eine Smartwatch greift sich so edel an und ist eigentlich kaum als Smartwatch auszumachen. Knöpfe, Drehbare Krone und Verarbeitung sind auf allerhöchstem Niveau. Das Gerät ist wasserdicht (5 ATM) und kann damit auch beim Schwimmen getragen werden. Normal ist bei einem Gliederband stets etwas Arbeit nötig, anscheinend dürfte Huawei aber meine Größe gewusst haben, ich musste nichts umstellen. die Uhr passte wie angegossen.

Technik und Akku - Langläufer!

Natürlich muss es zum Topmodell - der Watch 3 Pro - einen Unterschied geben. So hat die GT3 "nur" 32MB Arbeitspeicher und 4GB Speicher (Watch 3 Pro: 2GB RAM, 16GB Speicher). Das Betriebssystem ist jedoch gleich - es ist Harmony OS, das neue System von Huawei. Es ist derart perfekt auf die Watch GT3 angepasst, dass ich bei Bedienung und Flüssigkeit keinen Unterschied zur Watch 3 feststellen konnte. Von der GT2 zur Testuhr ist es ein gewaltiger Sprung. Die Sorge, die ich dann hatte ist, dass sich das auf die Akkulaufzeit auswirken könnte. Pustekuchen! Auch die GT3 hält, mit einigen Optimierungen, rund 10-12 Tage durch. Ein gigantisch guter Wert. Bei der Watch 3 Pro war nach 2-3 Tagen Schluss.

Bedeutet dies aber Verzicht? Nein! Die Uhr kann alle Fitnessaktivitäten tracken, empfängt Benachrichtigungen, man kann mit dem vorhandenen Lautsprecher auch telefonieren. Die Sensoren arbeiten genauso gut wie bei anderen Modellen. Das hat Huawei wahnsinnig gut hinbekommen und man sieht, dass die eigene Software perfekt an die eigenen Geräte angepasst werden kann. Das schafft sonst nur Apple. Für zukünftige Smartphones von Huawei verspricht das Einiges! Die Bedienung ist dank Touch und drehbarer Krone einfach und schnell erlernt. Fans von Huawei-Wearables finden sich sofort zurecht, Neueinsteiger haben die Bedienung schnell intus.

Fazit - kannibalisiert sich Huawei selbst?

Einen abschließenden Vergleich zur direkten Vorgängerversion - der GT2 - zu ziehen würde dieser Uhr nicht gerecht. Zu viel hat sich getan und die einstige "Einsteigeruhr" von Huawei ist zur mächtigen Smartwatch mit langer Akkulaufzeit geworden. Deswegen muss ich mich im Huawei-Portfolio nach oben orientieren und die Watch 3 als Konkurrenten heranziehen. Und bis auf eSIM (LTE), mehr Speicher und RAM ist der Unterschied nicht mehr groß. Sogar die Displays beider Uhren sind identisch. Hier spricht aber ganz klar die lange Akkulaufzeit für die GT3. Tägliches oder zweitägiges Aufladen kann auf Dauer gewaltig nerven und mit der Watch GT3 vergisst man, dass man eine Smartwatch drauf hat.

Und das Beste: Die Uhr bekommt man ab 249 Euro! Nämlich die beiden Versionen mit Leder- und Elastomerband. Die von mir getestete Stainless-Steel kostet 329 Euro. Die normale Watch 3 startet bei 369 Euro, die Watch 3 Pro Elite kostet sogar 549 Euro. Wer nicht unbedingt die edle Gliederband-Version braucht, bekommt um 249 Euro sehr sehr viel Smartwatch für erstaunlich wenig Geld. Irgendwie kommt mir vor, Huawei kannibalisiert sich hier etwas selbst, denn für mich gibt es wenige Argumente zur viel teureren Watch 3 (Pro) zu greifen. Dafür ist die Watch GT3 einfach zu gut. Die Smartwatch bekommt von mit 9 von 10 Bewertungspunkte und ist ganz klar eine Empfehlung für jene, die für wenig Geld eine ausdauernde Smartwatch suchen. Denn diese Akkulaufzeiten erreichen sonst nur sehr abgespeckte Fittnesstracker oder fünfmal so teure Garmin Multisport-Uhren.

Mehr Fotos:

Redaktioneller Hinweis: Das Testgerät wurde mir von Huawei Austria für einen begrenzen Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Testbericht entsteht unabhängig und wird vor Veröffentlichung nicht an Huawei zur Freigabe gesendet. 

Weekend-Redakteur Lukas Steinberger-Weiß ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben.

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