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Weekend Style-Chefredakteurin Andrea Schröder unterwegs in Namibia
Weekend Style-Chefredakteurin Andrea Schröder unterwegs in Namibia
Kristian Dowling

10 Reise-Tipps & -Erfahrungen von Andrea Schröder

12.11.2019 um 09:30, Weekend Online
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Als Tochter einer reisefreudigen Familie hat die Weekend Style-Chefredakteurin schon fast die ganze Welt gesehen, acht Jahre in Asien gelebt und von Gruppen-Touren bis Solo-Urlauben alles erlebt. Ihre besten Tipps und Erfahrungen.

Wie plant man am besten eine Reise auf eigene Faust? Worauf sollte man achten, wenn man mit Kleinkindern in ferne Länder reist? Und welche Gehemtipps sind eine Reise wert? Weekend Style-Chefredakteurin Andrea Schröder im Gespräch mit Redaktionsaspirantin Angelina Turnic über unvergessliche Urlaubserlebnisse und hilfreiche Reise-Tipps.

1. Welche Länder würden Sie niemals bereisen?

Andrea Schröder: Nigeria, da dort die Kriminalitätsrate hoch ist, und man als ausländischer Gast nur in eingezäunten Bereichen wohnen darf. Ohne bewaffnetes Sicherheitspersonal kann man sich weder hinausbegeben noch das Land bereisen. Ein Land, das ich nicht noch einmal bereisen möchte, ist China. Als Vegetarierin war es schwierig für mich, fleischlose Gerichte zu finden. Auch die Kultur ist mir fremd geblieben.

2. Geheimorte, die man unbedingt gesehen haben sollte?

Andrea Schröder: Ob es noch ein Geheimnis ist, kann ich nicht sagen, aber sehr beeindruckt hat mich Angkor Wat in Kambodscha. Als ich die Tempelanlage vor 25 Jahren gesehen habe, hatte ich das Gefühl, dass alles verzaubert ist. Eine Stadt, die mich positiv überrascht hat, ist Quebec in Kanada. Sie liegt über dem Sankt-Lorenz-Strom - einfach wunderschön.

3. Das Kurioseste, das Ihnen auf Reisen je passiert ist?

Andrea Schröder: Als ich mit meiner Familie auf den Philippinen war, sind wir mit dem Auto ins Hochland gefahren. Wir wussten, dass es schwierig wird, und haben es doch riskiert. Erst, als wir losgefahren sind, sahen wir die vielen Schlaglöcher und wie verschlammt die Straßen waren. Um die Hindernisse zu überwinden, mussten wir abschnittsweise alle aussteigen und neben dem Auto hergehen. In dieser Woche hatten wir drei Platten. Dann wurde auch noch die Straße durch einen Erdrutsch verschüttet, und wir mussten warten, bis die Straße wieder leer geräumt war.

4. Welche Länder stehen noch auf Ihrer Liste?

Andrea Schröder: Brasilien und Neuseeland. Und ganz neu Botswana! Meine erste Reise nach Namibia in diesem Jahr war himmlisch.

5. Wie bereitet man sich am besten auf Reisen mit Kleinkindern vor?

Andrea Schröder: Man sollte sich auf jeden Fall mit Menschen austauschen, die das für selbstverständlich erachten. Wenn man nur auf Kritiker hört, kann man gleich daheim sitzen bleiben und in den Park ums Eck gehen. Wichtig ist, sich über mögliche Krankheiten in dem betreffenden Land zu informieren. Wichtig ist auch, Kinder ab dem Grundschulalter auf den geplanten Urlaub vorzubereiten und einzustimmen - etwa darauf, was sie dort erleben werden.

6. Wie haben Sie die langen Flüge mit Ihren drei Kindern gemeistert, als sie noch klein waren?

Andrea Schröder: Zugegeben ist das schwierig, weil man sich auf die Kinder voll und ganz einstellen muss. Am besten sind Nachtflüge. Ratsam ist es, die Kinder während des Flugs bestmöglich zu beschäftigen. Außerdem sollte man auch in der ersten Reihe die Kindertrage verwenden. Bei Start und Landung sollten die Babys auf jeden Fall schlafen oder etwas zu nuckeln haben.

7. Was sollte Ihrer Erfahrung nach auf einer Reise niemals fehlen?

Andrea Schröder: Bücher! Das Beste, um die langen Wartezeiten bei Flügen oder Busfahrten zu überbrücken.

8. Sie haben acht Jahre in Asien gelebt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Andrea Schröder: Als wir dorthin zogen, weil mein Mann von der Firma dorthin entsandt wurde, waren meine Söhne 3,5 Jahre bzw. 8 Monate alt. Meine Tochter brachte ich dort zur Welt. Die kulturelle Umstellung war schwieriger als ich dachte. Die Einheimischen sprachen kein Wort Englisch, und da mein Mann 70 Stunden in der Woche arbeitete, saß ich alleine mit meinen Kindern zu Hause. Mit der Zeit wurde es immer besser, vor allem, als ich einen Job gefunden hatte. Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, ist die Erfahrung, dass es eine Herausforderung war, sich zu integrieren, denn alles, was ich hier konnte, hatte dort keine Bedeutung.

9. Welche Art Reisen machen Sie am liebsten?

Andrea Schröder: Abenteuerurlaube, auch wenn sie viel Geld, Zeit und Energie erfordern. Meiner Erfahrung nach sind es - so kurios es klingen mag - die erholsamsten Reisen, weil man aus allem, was einem vertraut ist, herausgerissen ist und alles neu erlebt.

10. Die besten Geheimtipps bekommt man ...?

Andrea Schröder: Durch den Austausch mit anderen. Aber vor allem durch die Bereitschaft, sich voll und ganz auf den Ort, den man bereist, einzulassen, und sich die nötige Zeit nimmt, ausgetretene Touristenpfade zu verlassen. Selbst wenn man auf diese Weise einen Flop riskiert.

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