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Conny Engl

Mit Ella zum Arzt – ein Horror!

28.11.2017 um 10:58, Conny Engl
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Wenn die Angst so tief sitzt, helfen auch die besten Tipps nicht. Ella gehört zu den Katzen, mit denen der Gang zum Tierarzt richtig viel Energie kostet. Schwer zu sagen, ob das ihr oder mein Nervenkostüm mehr strapaziert.

Gleich zweimal musste ich vor kurzem mit meinen Süßen zum Tierarzt. Während es mit Carlos gewohnt entspannt abgelaufen ist, hat Ellas Arztbesuch damit geendet, dass mein Rücken für einige Zeit entstellt war. Und das, obwohl bei Ella nur eine Impfung angestanden ist, bei Carlos hingegen seine Kastration.

Vor und während Ellas Impftermin habe ich natürlich alle Punkte aus meinem Blog-Beitrag "10 Tipps für einen 'stressfreien' Tierarztbesuch" befolgt. Stressfrei war das Ganze aber weder für Ella noch für mich. Im Gegenteil! Sie in die Transportbox hineinzuschaffen hat alleine schon eine Viertelstunde gedauert und mehrere Kratzer zur Folge gehabt. Im Gegensatz zu Carlos hat Ella dafür die ganze Autofahrt lang keinen einzigen Mucks von sich gegeben. So richtig freuen konnte ich mich über ihre Angststarre aber natürlich nicht.

Folgenschwerer Fehler

In der Praxis angekommen, habe ich den Reißverschluss der Box einen Mini-Spalt geöffnet, um meine Hübsche mit Kopfkraulen etwas zu beruhigen. Keine gute Idee! So schnell konnte ich gar nicht schauen – ist sie schon aus ihrem Gefängnis ausgebrochen. Nach einem Fluchtweg Ausschau haltend, hängte sie halb über meiner Schulter und krallte sich an meinem Rücken fest. 20 Minuten lang habe ich versucht, sie wieder zurück in die Box zu stecken. Keine Chance! Bei jeder kleinsten Bewegung haben sich ihre Krallen noch tiefer in mein Fleisch gebohrt.

Nach diesen elendslangen 20 Minuten als menschlicher Kratzbaum sitze ich da: mein Kopf so rot wie eine Tomate, überall voller Katzenhaare, verschwitzt, verzweifelt, hilflos. Notiz an mich selbst: Mach im Warteraum nie wieder den Reißverschluss auf! Gott sei Dank hat eine Dame das nicht mehr länger mitansehen können. Zu zweit haben wir es schließlich geschafft, das Vier-Kilo-Nervenbündel in die Box zurückzubringen.

Viele Hände bräuchte der Katzenhalter

Im Behandlungsraum mussten der Doktor und ich Ella erst einmal wieder aus ihrem Gefängnis – in dem sie sich plötzlich überaus wohlfühlte – holen. Die Spritze selbst war schnell überstanden. Bei der Untersuchung hat der Arzt aber noch eine Augenentzündung festgestellt, die jedoch mit einer Augensalbe innerhalb kürzester Zeit verschwinden sollte. Ganz mühelos hat er ihr ein Stück Salbe ins Auge gedrückt. Genau so sollte ich das dreimal täglich drei Tage lang auch machen. Ja. Klar. Was soll ich sagen, ich hab es versucht, aber zwei Hände sind dafür einfach zu wenig. Die Lösung: Augentropfen.

Nicht noch mal, bitte nicht!

Nach fünf Tagen war nichts Rotes mehr in Ellas Augen zu sehen. Weitere fünf Tage später – ohne Tropfen – war die Entzündung wieder da. Also habe ich wieder getropft, doch leider ohne Erfolg. Ich habe inständig gehofft, dass mir der Tierarzt telefonisch irgendwie weiterhelfen könnte, aber er meinte, ein weiterer Besuch ist unvermeidbar. Er muss herausfinden, ob es sich um Bakterien oder eine Allergie handelt. Was bei dem Termin rauskommt und wie es mit Ellas Augen weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Blog-Beitrag.

PS: Carlos’ Kastration ist ganz ohne Komplikationen abgelaufen. Er war und ist mir nicht böse, dass ich ihm seine "Männlichkeit geraubt" habe, nachdem er in der Wohnung markiert hat. Er ist noch ganz mein verschmustes Burli.

Weekend-Redakteurin Conny Engl ist seit einigen Monaten Katzenmama. Ella und Carlos heißen ihre beiden Mitbewohner, wobei sie scherzhaft einräumt, dass mittlerweile eher sie die Mitbewohnerin ist als umgekehrt. Auf weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse und vieles mehr rund um das Thema Katzenhaltung.

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