Direkt zum Inhalt
Ein Feuerwehrmann kämpft in Griechenland mit einem Wasserschlauch gegen meterhohe Flammen – dichter Rauch und Hitze erschweren den Einsatz massiv.
Bereits Anfang Juli ist es auf Kreta zu schweren Waldbränden gekommen.
Bereits Anfang Juli ist es auf Kreta zu schweren Waldbränden gekommen.
COSTAS METAXAKIS / AFP / picturedesk.com

Verheerende Brände in Griechenland: Athen fordert Hilfe an

28.07.2025 um 11:19, Stefanie Hermann
3 min read
Auf Kythera mussten 139 Menschen per Boot fliehen. Auch Kreta, Euböa und Athen sind betroffen. Die Feuerwehr kämpft mit über 80 Flugzeugen gegen die Flammen.

Inhaltsverzeichnis:

In Griechenland ist es in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Waldbränden gekommen. Besonders betroffen waren Kreta, die Inseln Euböa und Kythera, die Halbinsel Peloponnes sowie der Großraum Athen. Laut Feuerwehr loderten zeitweise 55 Feuer gleichzeitig. 50 davon konnten bereits am Sonntagabend unter Kontrolle gebracht werden. Die genauen Ursachen für die Brände sind bislang unklar. In den vergangenen Tagen haben die Temperaturen auf dem Peloponnes bis zu 41,8 Grad Celsius erreicht. Mittlerweile sind sie etwas gefallen, nach wie vor verstärken aber starke Winde die Ausbreitung der Brände.

Die Regierung hat sechs Löschflugzeuge über den EU-Katastrophenschutz angefordert, zwei Maschinen kamen aus Italien. Tschechische Einsatzkräfte unterstützen vor Ort. Trotz erster Erfolge bleibt die Lage wegen starker Winde instabil.

Pelopennes brennt

Zu den betroffenen Gebieten zählen die Halbinsel Peloponnes, der nördliche Großraum Athen sowie die Inseln Kreta, Euböa und Kythera. In Kryoneri, rund 20 Kilometer nördlich von Athen, wurde am Samstag die Evakuierung von Bewohnern angeordnet. Dort waren rund 150 Feuerwehrkräfte mit 44 Fahrzeugen sowie zehn Löschflugzeugen und -hubschraubern im Einsatz. Am Sonntag konnte das Feuer dort unter Kontrolle gebracht werden. In der Region fielen Stromleitungen aus, Glutnester flammten weiterhin auf, wie Bilder aus dem griechischen Fernsehen zeigten. Die genaue Brandursache in der Umgebung von Athen ist nicht bekannt.

Kirche auf Kreta zerstört

Auf Kreta wurden vier Häuser und eine Kirche zerstört. Der Brand konnte dort unter Kontrolle gebracht werden. Die Brände erreichten auch touristisch genutzte Gebiete. Auf Euböa sind mehrere landwirtschaftliche Betriebe vollständig abgebrannt, darunter ein Schlachthof. Tausende Ziegen und Schafe sind den Flammen zum Opfer gefallen. In mehreren Dörfern fiel aufgrund beschädigter Leitungen die Wasserversorgung aus. Sechs Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

Kythera evakuiert

Auf Kythera mussten 139 Urlauber und Bewohner per Boot von einem Strand evakuiert werden. Laut Vizebürgermeister Giorgos Komninos sind Häuser, Olivenhaine und Bienenstöcke vollständig niedergebrannt. In Athen wurden die nördlichen Vororte Kryoneri und Drosopigi evakuiert, zahlreiche Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Die Polizei verstärkte die Präsenz vor Ort, um verlassene Gebäude vor Plünderungen zu schützen. Die Feuerwehr warnte, dass bereits ein Funke ausreiche, um aufgrund der Trockenheit neue Brände zu entfachen. Mehr als 80 Löschflugzeuge und -hubschrauber sind im Einsatz.

Brandgefahr weiter hoch

Meteorologen warnten, dass die Kombination aus anhaltender Trockenheit und Wind die Gefahr neuer Brandherde aufrechterhält. Bereits ein einzelner Funke könne unter den gegenwärtigen Bedingungen einen großflächigen Flurbrand auslösen. Die Feuerwehr teilte mit, dass sich die Lage in einigen Regionen gebessert habe, insgesamt aber weiter als instabil eingestuft werde. Löschflugzeuge und -hubschrauber waren wegen Dunkelheit in der Nacht nur eingeschränkt einsatzfähig. In besonders exponierten Gebieten wird weiterhin mit Nachlöscharbeiten und Überwachung aus der Luft gerechnet.

Griechenland schwer getroffen

Griechenland hat es besonders schwer getroffen: Insgesamt wurden bis zu 55 Brände gleichzeitig gezählt. Betroffen sind Kreta, Euböa, Kythera, die Halbinsel Peloponnes und der Großraum Athen. In Kryoneri nördlich der Hauptstadt mussten Menschen ihre Häuser verlassen. Auf Kythera wurden 139 Personen per Boot evakuiert. Auf Euböa verbrannten tausende Nutztiere, ganze Gehöfte wurden zerstört. In Chania auf Kreta brannten Häuser, eine Kirche und mehrere Fahrzeuge. 

dg

more