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Waldbrand mit hoher Rauchentwicklung in hügeligem Gelände, Bäume brennen, dichte schwarze Rauchwolken steigen in den Himmel.
Der Großbrand bei Limassol auf Zypern hat nach Behördenangaben eine Fläche von rund 120 Quadratkilometern zerstört.
Der Großbrand bei Limassol auf Zypern hat nach Behördenangaben eine Fläche von rund 120 Quadratkilometern zerstört.
ETIENNE TORBEY / AFP / picturedesk.com

Waldbrände: Südeuropa kämpft gegen Flammeninferno

28.07.2025 um 10:57, Stefanie Hermann
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Verheerende Waldbrände wüten auf Kreta. Auch die Türkei, Italien, Zypern und Frankreich sind schwer betroffen. Athen hat Hilfe angefordert.

Inhaltsverzeichnis

Extreme Hitze, Trockenheit und starker Wind haben in Südeuropa und der Türkei binnen Tagen eine Serie verheerender Waldbrände ausgelöst. Besonders betroffen sind Griechenland, Italien, Frankreich, die Türkei und Zypern. Tausende Einsatzkräfte kämpfen rund um die Uhr gegen die Flammen, während Bewohner, Urlauber und Tiere in Sicherheit gebracht werden müssen. Satellitenbilder zeigen Rauchwolken, die sich über Hunderte Kilometer ausdehnen.

Griechenland schwer getroffen

Griechenland hat es besonders schwer getroffen: Insgesamt wurden bis zu 55 Brände gleichzeitig gezählt. Betroffen sind Kreta, Euböa, Kythera, die Halbinsel Peloponnes und der Großraum Athen. In Kryoneri nördlich der Hauptstadt mussten Menschen ihre Häuser verlassen. Auf Kythera wurden 139 Personen per Boot evakuiert. Auf Euböa verbrannten tausende Nutztiere, ganze Gehöfte wurden zerstört. In Chania auf Kreta brannten Häuser, eine Kirche und mehrere Fahrzeuge. Die Regierung forderte sechs Löschflugzeuge über den EU-Katastrophenschutz an, zwei Maschinen kamen aus Italien. Tschechische Einsatzkräfte unterstützen vor Ort. Trotz erster Erfolge bleibt die Lage wegen starker Winde instabil.

Italien: Sizilien und Sardinien brennen

Italien verzeichnete von Jänner bis Juli bereits über 30.000 Hektar verbrannte Fläche, das ist mehr als das Bundesland Vorarlberg. Besonders betroffen sind Sizilien und Sardinien. Auf Sardinien mussten 200 Badegäste bei Villasimius vor einem Küstenbrand per Boot gerettet werden. Das Feuer sprang über auf einen Parkplatz, 40 Autos brannten aus. Die Umweltorganisation Legambiente warnt vor einem systemischen Versagen der Behörden und fordert eine einheitliche Strategie gegen Waldbrände. Auch organisierte Brandstiftung durch die sogenannte „Ökomafia“ wird als Problem genannt.

Türkei: Neuer Temperaturrekord

In der Türkei kämpften Feuerwehren vor allem in den Provinzen Bursa und Karabük gegen massive Brände. In Bursa wurden über 1.300 Menschen evakuiert, ein Tierheim geräumt. In Karabük mussten 14 Dörfer verlassen werden. Das Feuer breitete sich durch Trockenheit und Wind rasant aus. Gleichzeitig wurde im südöstlichen Silopi ein neuer türkischer Temperaturrekord von 50,5 Grad gemessen. Nachts konnten keine Löschflüge mehr durchgeführt werden. Die Bevölkerung unterstützt mit Wassertransporten per Traktor die Einsatzkräfte.

Frankreich: Brände bei Narbonne

Frankreich meldete einen Großbrand bei Narbonne an der Mittelmeerküste. In der Region Sigean wurden rund 630 Hektar Vegetation zerstört, zwei Campingplätze mit etwa 1.000 Personen evakuiert. Der Brand erfasste auch Wohnhäuser und landwirtschaftliche Betriebe. „Die Straße war schon vom Feuer abgeschnitten, wir sind einfach nur weggelaufen“, sagte ein Betroffener. Die Einsatzkräfte bekämpften das Feuer mit über 600 Feuerwehrleuten, vier Löschflugzeugen, Hubschraubern und mehr als 180 Einsatzfahrzeugen.

Zypern: Zwei Tote

Zypern erlebte einen der schwersten Brände der letzten Jahre: Nördlich von Limassol verbrannten rund 120 Quadratkilometer Land. Zwei Menschen kamen ums Leben, als ihr Auto von Flammen eingeschlossen wurde. Dutzende Menschen wurden verletzt, viele Tiere verendeten. Die Regierung steht heftig in der Kritik. Trotz vorheriger Ankündigung, besser vorbereitet zu sein, fehlte es an Koordination und Notfallplänen. Luft- und Bodeneinheiten kontrollieren weiterhin Glutnester.

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