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Straßenschild mit dem Symbol der Vignette, die Sie kaufen müssen, um die österreichischen Autobahnen zu überqueren
Ein Anwalt musste aufgrund eines Tippfehlers bei seiner Vignette 380 Euro Strafe zahlen.
Ein Anwalt musste aufgrund eines Tippfehlers bei seiner Vignette 380 Euro Strafe zahlen.
ChiccoDodiFC/iStock.com

Vignette: Mann muss wegen Tippfehler Mega-Strafe zahlen

20.10.2025 um 12:26, Marcel Toifl
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Ein Tippfehler machte die digitale Vignette eines Anwalts ungültig. Die Asfinag blieb in seinem Fall hart. Er musste 380 Euro zahlen.

Ein einziger Buchstabe kann teuer werden. In Graz zahlte ein Anwalt 380 Euro, weil beim Kauf einer digitalen Vignette ein Tippfehler passierte.

Der Fehler an der Tankstelle

Ein Anwalt aus Graz kaufte an einer Tankstelle eine digitale Tagesvignette für 9,30 Euro. Laut Kleine Zeitung tippte die Verkäuferin beim Kennzeichen ein „P“ statt eines „N“. „Dabei habe ich der Verkäuferin das Kennzeichen auf einem Zettel notiert. Sie hat es bei der Eingabe laut wiederholt und mich mit den Worten ‘Alles in Ordnung, sie ist aktiviert’ verabschiedet“, sagt der Rechtsvertreter der Kleinen Zeitung. Kurz darauf erhielt er Post von der Asfinag. Der Vorwurf: Fahren ohne gültige Vignette. Die Ersatzmaut betrug 120 Euro.

Asfinag bleibt hart

Der Grazer wollte die Strafe nicht akzeptieren. Er sah die Verantwortung bei der Tankstelle, die als Vertragspartnerin der Asfinag agiere. „Auch wenn ich das übersehen habe, der Fehler ist in der Tankstelle passiert, der Erfüllungsgehilfin der Asfinag“, erklärt der Jurist. Die Asfinag wies alle Einwände zurück. Käufer müssten laut Mautordnung die Angaben auf der Bestellbestätigung kontrollieren und unterschreiben. Der Anwalt hatte das getan, daher kein Anspruch auf Kulanz. Der Steirer legte Einspruch ein, verlor jedoch auch im Verfahren. Zusätzlich zu den 120 Euro Ersatzmaut musste er 260 Euro Verfahrenskosten zahlen. Gesamtsumme: 380 Euro.

Zweiter Fall in Graz

Ein 62-jähriger Grazer erlebte ein ähnliches Fiasko. Sein Autohändler vertippte sich bei der digitalen Jahresvignette. „Als ich dann zum Händler ging, um nachzufragen, haben wir den Fehler entdeckt“, sagt der Mann laut Kleiner Zeitung. Die Asfinag blieb bei ihrer Linie. Der Händler übernahm schließlich die Kosten. Laut ÖAMTC gehen seit Einführung der digitalen Maut ein- bis zweimal im Monat Beschwerden über Ersatzmauten wegen Tippfehlern ein. Die Asfinag macht keinen Unterschied zwischen versehentlichem und vorsätzlichem Fehlverhalten. Die Vignettenpflicht gilt weiter. Ab 2026 steigen die Preise, 2027 folgt eine Umstellung.

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