Achtung, Urlauber: Unwetteralarm an der Adria
- Italien Frau getötet, Flüsse traten über die Ufer
- Kroatien: Tornado und Sturmwarnung
- Slowenien: Alarmstufe Orange im ganzen Land
- Weitere Aussichten: Unwetterwarnung hält an
Europa hat am Wochenende heftige Unwetter erlebt. Besonders schwer getroffen hat es die Länder an der Adria von Norditalien über Slowenien bis nach Kroatien. Meteorologen warnen am Sonntag und Montag eindringlich vor weiteren schweren Gewittern, Starkregen, Hagel und Sturmböen. Auch in den kommenden Tagen bleibt die Wetterlage angespannt.
Italien Frau getötet, Flüsse traten über die Ufer
Am Sonntag ist eine massive Unwetterfront mit Sturm und Starkregen über Italien gezogen, die im Norden eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat.
Mailand
In Mailand ist eine 63-jährige Frau ums Leben gekommen. Sie wurde beim Spaziergang mit zwei Begleitpersonen von einem umstürzenden Baum erschlagen. Die beiden anderen – ein Mann und eine Frau – sind verletzt ins Krankenhaus gekommen.
Über 150 Notrufe sind bei der Feuerwehr eingegangen. Unterführungen standen unter Wasser, Keller liefen voll, lose Werbetafeln flogen durch die Stadt. Mailand hat vorsorglich alle Parks gesperrt. Bürgermeister Giuseppe Sala warnt auf Social Media vor weiteren Unwettern.
Varese
Auch die Provinz Varese hat es schwer getroffen. Dort erreichten Sturmböen über 70 km/h. Die Temperaturen sind binnen Stunden um zehn Grad gefallen. Die Feuerwehr musste mehr als 80 Einsätze abarbeiten.
Como
Am Comer See ist der Wasserpegel so stark gestiegen, dass der Hauptplatz Cavour gesperrt werden musste. Eine Straße nach Civiglio musste nach einem Erdrutsch erneut geschlossen werden. In Lentate sul Seveso trat ein Fluss über die Ufer, 15 Menschen mussten evakuiert werden.
Bergamo und Gardasee
In Bergamo mussten 13 Flüge auf andere Flughäfen wie Bologna und Verona umgeleitet werden. Auch vom Gardasee sind schwere Gewitter gemeldet worden.
Kroatien: Tornado und Sturmwarnung
An der Küste Kroatiens ist ein seltenes Phänomen vermeldet worden: Ein Tornado ist über die Küstenstadt Pula gezogen. Während Sturmwarnungen weiter aufrecht bleiben, macht auch der massive Temperatursturz vielen zu schaffen.
Pula
Nahe der Hafenstadt Pula hat ein Tornado für Aufsehen gesorgt. Auf Videos ist deutlich zu sehen, wie die Windhose über Land zieht. Schäden wurden bisher keine größeren bekannt, doch Meteorologen haben weitere Unwetter vorhergesagt.
Rijeka
In Rijeka hat es bereits am Sonntag etliche Meldungen über umgestürzte Bäume gegeben. Das Katastrophenschutzamt war im Dauereinsatz. Für die Region gilt weiterhin Warnstufe Orange.
Zagreb und Dalmatien
Auch in der Hauptstadt Zagreb haben am Montag dunkle Gewitterwolken den Himmel verdunkelt. Es folgten heftige Regenfälle mit Donner und Wind. Für Dalmatien sowie Slawonien hat das kroatische meteorologische Institut „DHMZ“ die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Die Temperaturen sind dort auf rund 17 Grad abgestürzt.
Slowenien: Alarmstufe Orange im ganzen Land
In Slowenien hat der Wetterdienst ARSO am Sonntagabend eine landesweite Unwetterwarnung der Stufe Orange herausgegeben. Eine kräftige Gewitterzelle aus Italien ist Richtung Slowenien gezogen und hat Sturm, Starkregen und lokal auch Hagel gebracht. Die Gefahr einer Verschärfung der Lage besteht laut Meteorologen weiterhin.
Weitere Aussichten: Unwetterwarnung hält an
Mehrere Wettermodelle zeigen bis 9. Juli Regenmengen von bis zu 360 Millimeter an. Das könnte vor allem in Norditalien, Slowenien und Kroatien für Überschwemmungen und Erdrutsche sorgen. „Die Lage ist weiterhin sehr unsicher“, schrieb der Wetterdienst WeatherUpdateEU auf X.
Der italienische Zivilschutz warnt unterdessen, dass in Norditalien und der Toskana „kräftige Regenfälle und Gewitter“ zu erwarten sind. Auch Skywarn Austria befürchtet „Sturmböen um die 100 km/h, vereinzelt sogar Orkanböen“.