Starkregen und Unwetter: Bundesländer am Limit
- Regenfront und Warnstufen
- Salzach, Übertritt und Sperren
- Flutvorbereitungen an Inn und Enns
- Donau unter Beobachtung
Seit Montag tobt über Teilen Österreichs intensiver Starkregen. Eine Tiefdruckrinne hat binnen Stunden enorme Wassermengen gebracht – lokal fielen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Besonders die Nordalpenregion war betroffen. Der Hydrographische Dienst und GeoSphere Austria warnten vor lokalen Überflutungen und Muren. Die Pegelstände einzelner Flüsse, insbesondere der Salzach, kletterten in kritische Höhen, in mehreren Städten wurden erste Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Regenfront und Warnstufen
GeoSphere Austria aktivierte bereits Montagabend mehrere Warnstufen. Für Teile Vorarlbergs galt am Dienstag eine orange Regenwarnung – ausgelöst durch den Lake-Effekt des Bodensees. Die Folge: Starkregen mit bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Auch in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und der nördlichen Steiermark wurden gelbe Warnungen ausgegeben. Hier fielen verbreitet zwischen 50 und 70 Millimeter Regen, vereinzelt sogar mehr.
In vielen Regionen führte der Dauerregen zu Hangrutschungen, überschwemmten Radwegen und gesperrten Unterführungen. Besonders betroffen war der Alpenrand zwischen dem Tiroler Unterland und dem Salzkammergut. Der Wetterdienst erwartet bis zum Wochenende weitere Schauer, aber keine flächendeckenden Starkregenereignisse mehr.
Salzach, Übertritt und Sperren
In der Stadt Salzburg erreichte die Salzach in der Nacht auf Dienstag die Fünf-Meter-Marke. Am Pegel Nonntal wurde ein Höchststand von 5,37 Metern gemessen. Radunterführungen mussten gesperrt, Treibgut und Schlamm entfernt werden. Auch der Alterbach in Itzling trat streckenweise über die Ufer. Branddirektor Werner Kloiber bestätigte gegenüber dem ORF Landesstudio, dass bisher keine Einsätze entlang der Salzach nötig waren.
In Golling und Mittersill wurden Warnstufen überschritten. Laut Meteorologen lasse die Niederschlagsintensität nun aber landesweit nach. Die Salzach-Pegel sinken langsam, ein Aufbau des Hochwasserschutzes war nicht erforderlich.
Flutvorbereitungen an Inn und Enns
In Schärding begannen Feuerwehr und Stadtverwaltung Dienstagfrüh mit dem Aufbau mobiler Schutzwände. Die Stadt sprach von einem „kleinen Hochwasser“, rechnete aber nicht mit größeren Schäden. In Steyr wurde der Zivilschutzalarm ausgelöst – der Ennskai gesperrt, Fahrzeuge entfernt. Grund war ein prognostizierter Anstieg der Enns über die kritische Marke von 5,3 Metern.
Donau unter Beobachtung
Auch entlang der Donau stiegen die Wasserstände sichtbar an. An der Messstelle Korneuburg wurde ein Pegel von rund fünf Metern gemessen. Die Wiener Gewässerbehörde MA 45 aktivierte vorsorglich den Hochwasserdienst an der Neuen Donau. Die Wehre sind nun rund um die Uhr besetzt, ein Badeverbot trat in Kraft. Von einem ernsten Hochwasserszenario sei man aber weit entfernt.
Im Westen erreichte die Donau an den Pegeln Achleiten und Wilhering rund eineinhalb Meter Zuwachs, blieb aber unter den Schwellenwerten. In Niederösterreich ist die Lage aktuell ruhig. Der Kamp bei Stiefern führte am Dienstag sogar Niedrigwasser.