Rückkehr nach Österreich: IS-Frauen wieder im Land
Zwei Frauen, die sich einst dem IS angeschlossen hatten, sind nach Österreich zurückgekehrt. Die Rückholung aus dem Krisengebiet war heikel. Eine der Frauen wurde direkt nach der Ankunft festgenommen.
Rückkehr nach Österreich
Am Samstag um 18.50 Uhr sind die beiden Frauen per Linienflug aus dem Irak in Wien-Schwechat gelandet. Mit an Bord waren auch die Kinder der Frauen – insgesamt drei Söhne. Die Frauen hatten sich vor Jahren dem IS angeschlossen und waren zuletzt im Internierungslager Camp Roj in Syrien untergebracht.
Frauen müssen Rückreise zahlen
Die Rückholung erfolgte auf Basis eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Herbst 2024. Damals wurde entschieden, dass die Mutter und ihre Kinder nach Österreich zurückgeholt werden müssen, da das Kindeswohl im Vordergrund stehe. Die Kosten für die Rückreise werden den Frauen in Rechnung gestellt. Ihre Familien müssen mit Forderungen in Höhe von mehreren Tausend Euro rechnen.
Heim zur Familie nach Hallein
Eine der Damen soll nun mit ihren Söhnen zu ihren Eltern nach Hallein zurückkehren. Laut ihrer Anwältin sei die Erleichterung groß, dass die Rückholung trotz der schwierigen Sicherheitslage in Syrien geglückt ist. Die Staatsanwaltschaft sieht derzeit keinen Grund, die Salzburgerin in Haft zu nehmen.
Ärzte checkten IS-Rückkehrer durch
Nach der Landung wurden die Islamistin und ihre Kinder sofort von Ärzten medizinisch untersucht. Gegen sie läuft weiterhin ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Zukunftspläne habe sie derzeit noch keine, erklärte ihre Anwältin den "Salzburger Nachrichten". Ihre Eltern hatten erst am Samstag erfahren, dass die Rückholung tatsächlich stattfinden würde.
Eine Festnahme am Flughafen
Anders als die Salzburgerin wurde die Wiener Rückkehrerin direkt nach der Ankunft in Wien-Schwechat festgenommen. Ihr kleiner Sohn wurde dem Jugendamt übergeben. Die Staatsanwaltschaft war über die Rückkehr der Frauen informiert. Beide hatten sich vor mehr als zehn Jahren dem IS angeschlossen. Während eine der radikalisierten Frauen seit Jahren versuchte, wieder nach Österreich zurückzukehren, wurde der Haftbefehl gegen sie aufgehoben. Ihre Eltern setzten alles daran, sie nach Hause zu holen.