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Mann bei Weinprobe auf einem Weinfeld mit einem Glas in seiner Hand
ein steirischer Winzer steht im Verdacht eine 71-jährige Frau ermordet zu haben.
ein steirischer Winzer steht im Verdacht eine 71-jährige Frau ermordet zu haben.
miss_j/iStock.com

Mordverdacht gegen Winzer: Frau stirbt nach Suizidmittel

06.08.2025 um 10:05, Marcel Toifl
2 min read
Ein steirischer Winzer soll einer 71-jährigen Frau ein tödliches Medikament gegen ihren Willen verabreicht haben. Die Justiz ermittelt wegen Mordverdacht.

Ein steirischer Promi-Winzer befindet sich seit Mitte Juli in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt wegen des Verdachts, er könnte für den Tod seiner 71-jährigen Lebensgefährtin verantwortlich sein. Die schwer kranke Frau soll im März nach der Einnahme eines tödlichen Medikaments verstorben sein. Der Verdacht richtet sich nun gegen den 57-Jährigen.

Festnahme und Hintergrund des Verdachts

Die Festnahme des Beschuldigten erfolgte am 15. Juli. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Laut Staatsanwaltschaft bestehe der Verdacht des Mordes. Der Mann könnte das tödliche Medikament zu einem Zeitpunkt verabreicht haben, zu dem die Frau noch nicht bereit gewesen sei, aus dem Leben zu scheiden. Bei ihm handelt es sich um einen Winzer, der sich laut einem Bericht der Kleinen Zeitung immer wieder in der Nähe schillernder Society-Events befunden habe. Selbst sei er aber keine öffentlich bekannte Person.

Beziehung zur Verstorbenen

Nach Informationen mehrerer Medien soll der Winzer die Frau vor rund zehn Jahren kennengelernt haben. Es habe sich eine Partnerschaft entwickelt. Die Niederösterreicherin stammte aus dem Bezirk St. Pölten und hat über ein beträchtliches Vermögen verfügt. Nach einem Schlaganfall ist sie pflegebedürftig gewesen.

Medikament und Sterbeverfügung

Im März 2025 hat die Frau das Medikament Pentobarbital-Natrium eingenommen. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die im Rahmen eines assistierten Suizids unter strengen Voraussetzungen eingesetzt werden darf. Eine notariell beglaubigte Sterbeverfügung liegt vor.

Zweifel und Belastungen

Laut Aussagen von Angehörigen und Pflegekräften sei die Frau zum Zeitpunkt der Einnahme des Medikaments nicht mehr entschlossen gewesen, ihr Leben zu beenden. Sie habe sich mit ihrer Tochter versöhnt und neue Hoffnung geschöpft. Die Justiz prüft zudem, ob das Testament der Verstorbenen kurz vor ihrem Tod zugunsten des Beschuldigten geändert oder manipuliert worden sein könnte.

Der Winzer soll sich laut Staatsanwaltschaft bisher nicht inhaltlich zu den Vorwürfen geäußert haben. Er bleibt wegen Tatbegehungsgefahr in Haft. Die nächste Haftprüfung ist für Ende August anberaumt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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