Austro-Milliardär in Hongkong gestorben
- Von Linz über die USA nach Asien
- Karriere: Der Aufstieg zum Milliardär
- Brückenbauer zwischen Österreich und Hongkong
- Menschenfreund, Förderer und Vermächtnis
Der österreichische Milliardär und Reeder Helmut Sohmen ist tot. Der gebürtige Linzer starb am 26. Oktober 2025 im Alter von 86 Jahren in Hongkong, wo er über Jahrzehnte gelebt hat und zu einem der reichsten Österreicher aufstieg. Der Tod des langjährigen Chairmans der BW Group wurde auf der Website des Konzerns bestätigt. Sohmen galt als einer der bedeutendsten Wirtschaftsbotschafter Österreichs im asiatischen Raum. Sein Vermögen wurde zuletzt auf 5,9 Milliarden Euro geschätzt.
Von Linz über die USA nach Asien
Helmut Sohmen wurde am 10. Dezember 1939 in Linz geboren, wo er am Bundesrealgymnasium Fadingerstraße maturierte. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Wien erhielt er ein Fulbright-Stipendium für die University of Connecticut in den USA. Erste Berufserfahrung sammelte er als Rechtsberater bei der Royal Bank of Canada in Montreal, ehe ihn private und berufliche Wege nach Asien führten.
Die reichsten Österreicher
Karriere: Der Aufstieg zum Milliardär
1970 übersiedelte Helmut Sohmen mit seiner Familie nach Hongkong. Der Linzer trat in die Reederei seines Schwiegervaters Sir Yue-Kong Pao ein, der als „Schifffahrtskaiser von Hongkong“ galt. Nach dessen Tod übernahm Sohmen die Leitung der World-Wide Shipping Group, die er zu einem globalen Imperium ausbaute. Unter seiner Führung entstand die BW Group mit heute mehr als 450 Schiffen und rund 12.000 Mitarbeitern. 2014 übergab Sohmen die Leitung an seinen Sohn Andreas.
Die BW Group würdigte ihn als Unternehmer, der den Konzern „mit Umsicht und Weitsicht durch die anspruchsvollen globalen Märkte geführt“ habe.
Brückenbauer zwischen Österreich und Hongkong
Trotz seines Erfolgs in Asien blieb Sohmen seiner Heimat eng verbunden. Er war im Vorstand der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft und setzte sich als Vermittler zwischen den Kulturen ein. Seine österreichische Staatsbürgerschaft gab er niemals auf. Von Hongkong aus unterstützte er Bildungsprojekte, Stipendienprogramme und kulturelle Initiativen, die Österreich und China näherbrachten.
Menschenfreund, Förderer und Vermächtnis
Neben seinem wirtschaftlichen Wirken galt Helmut Sohmen als Kultursponsor und Menschenfreund. Er gründete mehrere Stiftungen, darunter die Egon-Sohmen-Stiftung und die Sohmen-Fernost-Stiftung, um den internationalen Austausch zu fördern. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Ehrungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich.
Sohmen hinterlässt seine Frau Anna Pui Hing Pao, drei Kinder und neun Enkel. Sein Lebenswerk bleibt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Brücke zwischen Österreich und Asien bestehen.