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Der Hauptsitz von Kraftfahrzeug Trunkenpolz Mattighofen (KTM) in Mattighofen, Österreich
Der Motoradhersteller KTM will ab 2027 ein positives Ergebnis erzielen.
Der Motoradhersteller KTM will ab 2027 ein positives Ergebnis erzielen.
Maltaguy1/iStock.com

Produktion im Ausland: So will KTM aus der Krise

24.06.2025 um 17:23, Marcel Toifl
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Der Motorradhersteller KTM rechnet ab 2027 mit einem positiven Ergebnis. Mehr Produktion soll demnach ins Ausland verlagert werden. Die Sanierung sei beendet.

Am 23. Juni hat die Pierer Mobility AG im „House of Brands“ in Munderfing eine ordentliche Hauptversammlung abgehalten. Dort hat der Vorstand über die abgeschlossene Sanierung und die künftige Ausrichtung informiert. KTM rechnet ab 2027 wieder mit einem positiven Betriebsergebnis.

Ursachen der Sanierung

KTM-Vorstandschef Gottfried Neumeister hat die finanziellen Schwierigkeiten auf mehrere Faktoren zurückgeführt. „Verlustbringende Geschäftsbereiche wie Pierer New Mobility und MV Agusta sowie die extrem lange Händlervorfinanzierung von bis zu 360 Tagen haben uns belastet“, so Neumeister. Auch gestiegene Produktionskosten, hohe Lagerstände und eine instabile Finanzierungsstruktur mit Kontokorrentkrediten hätten zur Schieflage beigetragen.

Restrukturierung abgeschlossen

Im Zuge der Sanierung hat das Unternehmen Produktionsvolumen und Personal in Mattighofen reduziert, Lagerbestände abgebaut und das Fahrradsegment zurückgefahren. Der Verkauf von MV Agusta steht kurz vor dem Abschluss, und die X-Bow-Sparte geht an eine internationale Investorengruppe. Die Lagerstände hätten sich laut Neumeister besser abgebaut als erwartet. Der daraus resultierende Sanierungs-Buchgewinn soll bereits 2025 für ein positives EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern Anm.) sorgen.

Produktionsstart und Zukunftsplan

Die Produktion in Oberösterreich soll Ende Juli wieder starten. Parallel dazu wurden Abkommen mit Lieferanten erneuert und strategische Weichen gestellt. Künftig will KTM vermehrt auf Partnerstandorte wie Indien und Brasilien setzen, um Beschaffungskosten zu senken. Man setze auf eine verstärkte Produktionsausrichtung in kostenoptimierte Regionen, so der Vorstandschef weiter. In den USA baut KTM ebenfalls aus – ein neuer Händler ist in New Jersey ins Netzwerk eingetreten.

Modellverfügbarkeit und Auslieferung

Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf den Sportbikes mit 125er- und 390er-Motoren, darunter SMC, Enduro R und Adventure-Varianten. Bei Partner Bajaj in Indien ist die Produktion durchgehend gelaufen. Die Auslieferung der Modelle hat sich allerdings von März auf Juni bis August verschoben. KTM hat eine Tabelle veröffentlicht, die exakt zeigt, wann welche Modellreihen in welchen Regionen wieder verfügbar sein werden. Auch zu den Preisen liegen nun die ersten Informationen vor. Für das Modelljahr 2026 werden Cross- und Enduro-Neuheiten bereits gespannt erwartet.

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