Achtung, Kostenfallen im Urlaub! Was Bargeld, Roaming & Übergepäck wirklich kosten
- Kostenfalle Bargeld im Urlaub: Abheben oder wechseln?
- Handy im Ausland: So vermeidet man Kostenexplosionen
- Teures Reisegepäck und Koffer
Viele Dinge, die man zu Hause ganz selbstverständlich nutzt, haben im Urlaub plötzlich ihren Preis. Sei es die Nutzung des Smartphones, das schnelle Abheben von Bargeld oder der spontane Snack im Flugzeug: All das kann am Ferienort zur teuren Kostenfalle werden. Wer rechtzeitig informiert ist und ein paar einfache Regeln befolgt, hat später keine böse Überraschung am Kontoauszug.
Kostenfalle Bargeld im Urlaub: Abheben oder wechseln?
Bargeld braucht man fast überall, sei es für den Espresso in Rom, das Trinkgeld in der Türkei oder die Taxifahrt in Ägypten. Doch wie kommt man im Ausland am günstigsten zu Scheinen und Münzen? Die Frage, ob man besser zu Hause wechselt oder vor Ort abhebt, lässt sich nicht pauschal beantworten. In Euro-Ländern fährt man mit der Bankomatkarte (Debitkarte) oft am besten. In Kroatien oder Deutschland können Bankomaten von privaten Betreibern bis zu zehn Euro Extragebühr verlangen. Im Nicht-Euro-Raum wie der Türkei können bei einer einzigen Abhebung von 400 Euro bis zu 20 Euro Spesen anfallen.
Kreditkarte: Praktisch, aber teuer
Mit der Kreditkarte einkaufen ist in Euro-Ländern meist spesenfrei. Doch beim Bargeldabheben langen die Anbieter kräftig zu. Wie ein AK-Test kürzlich zutage gefördert hat, werden – egal ob zuhause oder im Ausland – drei bis 3,3 Prozent des Betrags als Gebühr fällig. In Nicht-Euro-Ländern kommen oft noch zwei Prozent Manipulationsgebühr hinzu. Das summiert sich.
Bankomatkarte: Günstiger, aber nicht gratis
Etwas günstiger fährt man mit der Bankomatkarte. Beim Bezahlen im Ausland wird hier im Schnitt 0,75 Prozent vom Betrag plus rund ein Euro Transaktionsgebühr fällig. Beim Abheben sind es ebenfalls etwa 0,75 Prozent plus 1,82 Euro. Wer nur kleine Beträge abhebt, zahlt verhältnismäßig drauf, weil die Mindestspesen stärker ins Gewicht fallen.
Bezahlen mit Karte: Immer auf Wechselkurs achten
„In Nicht-Euro-Ländern zahlen Konsumenten beim Bezahlen oder Abheben immer Spesen", warnt Michaela Kollmann von der AK Wien. "Besonders tückisch ist die dynamische Währungsumrechnung. Da zahlt man oft drauf, ohne es zu merken.“ Darunter versteht man die automatische Umrechnung in Euro in Nicht-Euro-Ländern. Der Kurs ist meist deutlich schlechter als jener der eigenen Hausbank. Günstiger ist es, in der Landeswährung zahlen und die eigene Bank umrechnen zu lassen.
Handy im Ausland: So vermeidet man Kostenexplosionen
Navigieren, WhatsApp, Urlaubsfotos: Mittlerweile ebenso unverzichtbar wie Bargeld ist das Smartphone, das zum ständigen Begleiter geworden ist. Verlässt man die EU, kann das Handy aber schnell zum teuersten Urlaubsvergnügen werden.
Telefonieren: Roaming ist teuer
Innerhalb der EU gilt „Roam like at home“. In Ländern wie Norwegen, Island und Liechtenstein ebenso. Wer aber in die Schweiz, Türkei oder nach Ägypten reist, sollte Roaming unbedingt deaktivieren. Anrufe nach Österreich oder ins Urlaubsland kosten schnell mehrere Euro pro Minute. Selbst wenn man nicht abhebt und der Anrufer auflegt, kann das Gebühren auslösen. Tipp: Immer auf SMS vom Anbieter achten, die beim Einbuchen ins ausländische Netz über die möglichen Kosten informieren.
Kostengrenze für mobile Daten
Wer doch mobiles Internet nutzt, sollte für Nicht-EU-Länder vorab ein Datenpaket buchen und prüfen, ob nach Verbrauch automatisch gesperrt wird. Die EU hat dafür eine 60-Euro-Sperre vorgeschrieben – die sollte man niemals deaktivieren.
Mobilbox: Die unsichtbare Roamingfalle
Besonders heimtückisch ist die Sprachbox. Viele ahnen nicht, dass sie im Ausland auch Kosten verursacht, wenn man selbst gar nicht telefoniert. Wird ein Anruf ins Urlaubsland geleitet und geht dort nicht durch, folgt die automatische Weiterleitung zur Mobilbox nach Österreich. Das verursacht dann sogar doppelte Gebühren.
Wie teuer der vermeintliche Spaß werden kann, hat kürzlich eine Niederösterreicherin am eigenen Leib erlebt. Die Frau aus St. Pölten wollte auf Nummer sicher gehen und hatte vor ihrem Ägypten-Urlaub sogar extra das Datenroaming deaktiviert. Zurück in Österreich folgte dennoch das böse Erwachen: Ihr Mobilfunkanbieter stellte ihr 850 Euro in Rechnung. Nachdem die Mobilbox noch aktiviert war, wurden Anrufe ins ägyptische Netz und anschließend zur Sprachbox nach Österreich weitergeleitet. Damit entstanden doppelte Roamingkosten, ohne dass sie selbst überhaupt telefoniert hatte.
Wer „bedingte Weiterleitungen“ nutzt (erst Handy, dann Box), zahlt doppelt. Bei „absoluter Weiterleitung“ entstehen Kosten erst beim Abhören, dafür ist man aber telefonisch nicht erreichbar. Die Arbeiterkammern empfehlen deshalb dringend, die Mobilbox vor dem Urlaub zu deaktivieren. Eine Möglichkeit ist ein simpler Anruf an ##002#. Deaktiviert werden kann der Anrufbeantworter auch in den Einstellungen des Handys.
Teures Reisegepäck und Koffer
Der Urlaub kann übrigens noch im Heimatland ins Geld gehen: Spätestens beim Check-in kommt das große Zittern, wenn der Koffer auf die Waage gestellt wird. Übergepäck ist teuer und oft nur in bar sofort zu begleichen.
Vorher buchen spart Geld
Viele Airlines bieten online günstigere Preise für zusätzliches Gepäck an, wenn man es gleich bei der Buchung oder spätestens einige Tage vor Abflug anmeldet. Wer wartet, zahlt am Flughafen ein Vielfaches.
Gepäck online nachbuchen
Wer im Urlaub shoppen war und vor dem Flug bemerkt, dass der Koffer zu schwer wird, kann oft noch über die Airline-App oder Website Zusatzgewicht buchen. Auch das ist in der Regel günstiger als das Übergepäck direkt am Schalter zu bezahlen.
Übergepäck am Flughafen: Die teuerste Variante
Wer unvorbereitet kommt und erst am Flughafen erfährt, dass er fünf Kilo zu viel dabei hat, zahlt meistens pro Kilo empfindliche Aufpreise. Bei manchen Airlines kostet das Übergepäck mehr als der Flug selbst.