Koralmbahn-Eröffnung: So kann man live dabei sein
- ORF zeigt die Eröffnung live
- Premierenfahrt mit „rollendem Studio“
- Radio und Online verbinden die Regionen
- Wirtschaftliche Erwartungen und Zweifel
- Größtes sozioökonomisches Experiment
Die Koralmbahn verbindet Graz und Klagenfurt künftig in 41 Minuten. Am 12. Dezember öffnet der Koralmtunnel mit einer offiziellen Jungfernfahrt. Der ORF überträgt das Ereignis live im Fernsehen, Radio und online. Das Bauprojekt gilt als größte Infrastrukturmaßnahme der letzten Jahrzehnte.
ORF zeigt die Eröffnung live
ORF 2 überträgt am Freitag ab 9.30 Uhr die Feierlichkeiten unter dem Titel „Koralmbahn – Freie Fahrt für das Jahrhundertprojekt“. Das Programm führt die Moderatorin Kathrin Ficzko aus dem Landesstudio Steiermark gemeinsam mit Bernd Radler vom ORF Kärnten. Live-Schaltungen zu den Bahnhöfen in Graz und Klagenfurt ergänzen die Sendung. Im Zug selbst berichtet Marco Ventre aus dem „Rollenden Studio“. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird wie mehrere Regierungsvertreter eine Eröffnungsrede halten.
Premierenfahrt mit „rollendem Studio“
Rund 800 Gäste fahren im ersten offiziellen Zug durch den 32,9 Kilometer langen Koralmtunnel. Die Strecke misst 126 Kilometer und erlaubt Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h. Der Zug legt die Distanz zwischen den Landeshauptstädten in 41 Minuten zurück. Nach der Ankunft in Klagenfurt folgt ein Festakt. Das Landesstudio Steiermark koordiniert die mehrstündige Live-Sendung, die auf ORF ON gestreamt wird.
Radio und Online verbinden die Regionen
Ab 5.00 Uhr gestaltet der ORF einen gemeinsamen Radiotag in Steiermark und Kärnten. Mike Diwald und Werner Ranacher moderieren „Guten Morgen Kärnten – Guten Morgen Steiermark“. Ab 9.00 Uhr übernehmen Sigrid Hroch und Martin Weberhofer live vom Festgelände. Von 13.00 bis 16.00 Uhr berichten Eva Pöttler und Joe Kohlhofer von den Bahnhofsfesten. Auf Social Media begleitet der ORF den Tag mit Beiträgen und Storys.
Wirtschaftliche Erwartungen und Zweifel
Die Koralmbahn kostete nach Angaben der ÖBB 5,9 Milliarden Euro. Der Konzern spricht von einer um den Faktor 1,44 höheren Wertschöpfung durch das Projekt. 53 Prozent der Investitionskosten seien über Steuern und Abgaben in die Staatskasse zurückgeflossen. Laut ÖBB profitierten vor allem kleine und mittlere Unternehmen.
Der Ökonom Norbert Wohlgemuth von der Universität Klagenfurt äußert sich zurückhaltend. „Es ist für mich nicht klar, wie weit Kärnten von der Koralmbahn profitieren wird“, sagt er im Standard. „Kärnten könnte der Sogwirkung aus Graz erliegen, per Saldo könnte für das Bundesland in gewissen Bereichen sogar weniger übrig bleiben.“ Er betont, dass sich die wirtschaftlichen Effekte erst nach vielen Jahren zeigen.
Größtes sozioökonomisches Experiment
Eine Analyse von Joanneum Research beschreibt die Koralmbahn als „größtes sozialökonomisches Experiment in Österreich seit der Eröffnung der Semmering-Bahn“. Der Forschungsleiter Eric Kirschner schreibt, dass mit der neuen Achse Graz–Klagenfurt „der zweitgrößte Ballungsraum in Österreich“ entsteht. Laut Studie sind die Auswirkungen „signifikant positiv, sowohl in Bezug auf wirtschaftliche Dynamik als auch auf die demografische Entwicklung“. Besonders die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg sollen stark profitieren.
Quellen und weiterführende Informationen
- OTS: Eröffnung des Koralmtunnels live im ORF
- Der Standard: Bald eröffnet das Jahrhundertprojekt Koralmbahn – aber zahlt es sich aus?
- ÖBB Infrastruktur: Projektseite Koralmbahn