Gaza-Hilfe: Ex-ÖSV Star von Israel verhaftet
Der ehemalige ÖSV-Abfahrer Julian Schütter ist von israelischen Streitkräften verhaftet worden. Er war Teil einer internationalen Flotte, die Hilfsgüter für den Gazastreifen liefern wollte. In einem Video spricht der 27-Jährige von Entführung und davon, gegen seinen Willen nach Israel gebracht worden zu sein. Auch Greta Thunberg befand sich auf einem der Schiffe.
Festnahme im Mittelmeer
Am Mittwochmorgen griff die israelische Marine mehrere Schiffe im Mittelmeer auf. Schütter befand sich an Bord der sogenannten Global Sumud Flotilla. Die Aktivisten wollten nach eigenen Angaben ausschließlich humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel sprach von einem Eindringen in seine Hoheitsgewässer. Genaue Angaben zu Schütters Aufenthaltsort liegen derzeit nicht vor.
Videos aus der Nacht
Bereits in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichte Schütter ein Video auf Instagram. Darin spricht er über die Gefahr, noch vor Sonnenaufgang von bewaffneten Soldaten aufgehalten zu werden. Er wirft Israel vor, für ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung verantwortlich zu sein. Wenige Stunden später meldet er sich erneut mit einer Botschaft, in der er von Entführung durch Besatzungskräfte spricht.
Flotte und Hilfslieferungen
Die Flotte war Anfang September in Barcelona gestartet. An Bord befanden sich rund 300 Aktivisten auf etwa 45 Booten. Bisher stoppte Israel nach Angaben der Organisatoren 21 Schiffe. Von zehn weiteren fehlt der Kontakt. Unter den Teilnehmern waren auch vier Österreicher. Ziel war es, die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen und Hilfsgüter direkt an die Bevölkerung zu liefern.
Vom Skitalent zum Aktivisten
Julian Schütter galt noch vor drei Jahren als Hoffnungsträger im ÖSV. Er wurde 2022 Staatsmeister im Super-G und erreichte im Europacup ein Podest. Bei den Weltcupklassikern in Wengen und Kitzbühel zeigte er starke Leistungen, ehe ihn ein Kreuzbandriss und Rückenprobleme ausbremsten. Mit nur 25 Jahren beendete er 2024 seine Karriere. Seither engagiert er sich als Klimaaktivist und trat unter anderem bei der Bewegung Letzte Generation auf.