Hurrikan "Melissa": Mehr als 30 Menschen tot
Inhalt
- Haiti besonders schwer getroffen
- Kuba kämpft mit Überschwemmungen
- Bahamas evakuieren Inseln
- Internationale Hilfe angelaufen
- Zerstörung historischen Ausmaßes
- Sturm zieht weiter nach Bermuda
Am Dienstag traf „Melissa“ als Hurrikan der höchsten Kategorie fünf auf Jamaika. Der Sturm verursachte schwere Schäden in vielen Teilen der Insel. Dächer wurden abgerissen, Gebäude zerstört, Stromleitungen umgerissen. Die Regierung rief den Katastrophenfall aus. Laut Bildungsministerium waren rund 77 Prozent des Landes von der Stromversorgung abgeschnitten. Besonders betroffen war der Bezirk St. Elizabeth. Premierminister Andrew Holness veröffentlichte Luftaufnahmen und kündigte einen umfangreichen Wiederaufbau an. Neun Menschen starben in Folge des Unwetters, drei davon bereits bei den Vorbereitungen.
Haiti besonders schwer getroffen
In Haiti trat ein Fluss im Westen des Landes über die Ufer und richtete in der Gemeinde Petit Goâve schwere Schäden an. Mindestens 24 Menschen kamen ums Leben, die Hälfte davon Kinder. Zahlreiche Häuser, Fahrzeuge und Nutztiere wurden von den Wassermassen mitgerissen. Der Zivilschutz spricht von mindestens 18 Vermissten. Auch Felder und Infrastruktur wurden zerstört. Viele Gegenden sind derzeit nicht erreichbar.
Kuba kämpft mit Überschwemmungen
Auch in Kuba hinterließ der Hurrikan schwere Verwüstungen. Besonders betroffen war der Osten des Landes. Zahlreiche Kaffee- und Bananenplantagen wurden zerstört. Präsident Miguel Díaz-Canel erklärte im Fernsehen, die Nacht sei hart und lang gewesen. Die schwerwiegendsten Folgen seien die Überschwemmungen gewesen. Nach offiziellen Angaben wurden über 735.000 Menschen vorsorglich evakuiert. Todesopfer gab es bislang keine. Die Regierung betont, das Überleben der Bevölkerung sei oberste Priorität.
Bahamas evakuieren Inseln
Als „Melissa“ die Bahamas erreichte, war der Sturm bereits abgeschwächt auf Kategorie eins, mit Windgeschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern. Dennoch wurden Evakuierungen auf sechs Inseln angeordnet. Etwa 1.500 Menschen wurden ausgeflogen, bevor der Flugverkehr eingestellt wurde. Von den mehr als 700 Inseln sind nur 30 bewohnt. Die Schäden könnten den wichtigen Tourismussektor erheblich beeinträchtigen. Premierminister Philip Davis zeigte sich kämpferisch und kündigte den Wiederaufbau an.
Internationale Hilfe angelaufen
Die Vereinigten Staaten entsandten ein Katastrophenhilfeteam. Außenminister Marco Rubio kündigte an, dass Such- und Rettungseinheiten in die Region geschickt werden. Es werden bereits Lebensmittel, Wasser, medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel und Notunterkünfte geliefert. Auch die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen wurde intensiviert. US-Präsident Donald Trump erklärte, man werde die betroffenen Staaten bestmöglich unterstützen.
Zerstörung historischen Ausmaßes
Laut den Vereinten Nationen handelt es sich um eine der schwersten Naturkatastrophen in der Region. Der UN-Koordinator in Jamaika, Dennis Zulu, sprach von einer beispiellosen Zerstörung der Infrastruktur. Auch Caritas International berichtet von stark beschädigten Krankenhäusern, überfluteten Brücken und fehlender Erreichbarkeit ganzer Regionen. Der Wiederaufbau werde Monate, wenn nicht Jahre dauern.
Sturm zieht weiter nach Bermuda
Nachdem der Hurrikan über die Bahamas hinweggezogen ist, bewegt sich das Zentrum des Sturms nun rasch weiter nach Nordosten. Bermuda bereitet sich auf die Ankunft von „Melissa“ vor. Die Lage bleibt angespannt.