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Ein serbisches Polizeiauto mit Blaulicht.
Die serbische Polizei ermittelt auf Hochtouren.
Die serbische Polizei ermittelt auf Hochtouren.
iStock.com/Aleksandar Nalbantjan

Fall Danka: Verdächtiger stirbt bei Polizeiverhör

08.04.2024 um 15:14, Simone Reitmeier
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Von der Leiche fehlt weiterhin jede Spur. Nun ist ein Verdächtiger bei einem Verhör gestorben, der möglicherweise wichtige Hinweise hätte geben können.

Im Fall Danka in Serbien kommen immer grausamere Details ans Licht. Nun ist ein Verdächtiger, der möglicherweise Details über den Verbleib der Leiche des Kindes wusste, während eines Polizeiverhörs gestorben. Die Hauptverdächtigen verstricken sich indes in immer widersprüchlichere Aussagen.

Verdächtiger stirbt in Gefängnis

Am vergangenen Samstag wurden der Vater und der Bruder eines der Hauptverdächtigen festgenommen – U-Haft wurde verhängt. Der Grund: Es wird vermutet, dass sie beim Verstecken der Leiche geholfen haben. Die beiden sollen die Leiche von der Deponie an einen anderen Ort gebracht haben, berichten serbische Medien. Für die Polizei eine wichtige Informationsquelle, da die Leiche des Kleinkindes bis heute nicht gefunden werden konnte. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sei der Bruder jedoch trotz Erste-Hilfe-Maßnahmen während eines Verhörs plötzlich verstorben, teilte die serbische Polizei mit. Man gehe von einer natürlichen Todesursache aus. Die Rede ist von einem Herzinfarkt – zur Klärung sei eine Obduktion der Leiche angeordnet worden. Die noch ausstehende Befragung des Vaters soll Aufschluss über mögliche Vorerkrankungen und hoffentlich auch über den Verbleib des Kindes geben.

Bewusst falsche Spuren gelegt

Der Fall Danka wirft nach wie vor mehr Fragen als Antworten auf. Die fast Zweijährige verschwand am 26. April aus dem Garten des Einfamilienhauses, seitdem fehlt jede Spur von ihr. Rund eine Woche später, am 4. April, wurden in der serbischen Stadt Bor zwei Männer (beide 50 Jahre alt) festgenommen, die laut lokalen Medien die Tat gestanden haben. Sie geben an, dass Kind sei ihnen vor das Auto gelaufen, sie seien betrunken unterwegs gewesen. Die kleine Danka sei sofort tot gewesen, sie hätten die Leiche in den Kofferraum gepackt und auf einer Mülldeponie abgelegt. Doch dort wurde bis heute nichts gefunden – eine bewusst gelegte falsche Spur? Ein besonders grauenhaftes Detail: Auf der Suche nach seiner Tochter soll der Vater die beiden Hauptverdächtigen angehalten und nach ihr befragt haben. Beide gaben sich ahnungslos, fuhren weiter und beteiligten sich später sogar an der Suchaktion. Wohl auch, um von sich abzulenken.

Kind womöglich getötet

Die serbische Kriminalpolizei vermutet inzwischen, dass das Kind nicht sofort tot war und möglicherweise von einem der beiden Hauptverdächtigen getötet wurde. Einer der beiden habe in einem Verhör angegeben, das Mädchen sei noch am Leben gewesen und erwürgt worden. Wer von beiden die Tat begangen haben soll, ist jedoch unklar – die Hauptverdächtigen beschuldigen sich gegenseitig. Was genau dem Mädchen zugestoßen ist, wird sich wohl erst klären lassen, wenn die Leiche gefunden wird. Die Polizei suche nun Wälder, verlassene Bauernhöfe und Lager in der Umgebung ab. Auch im weiten Freundes- und Verwandtenkreis werde ermittelt, um das tote Kind endlich zu finden.

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