Schneewittchen wird woke: Disney cancelt Zwerge
2024 kommt eine umstrittene Neuverfilmung von Disneys "Schneewittchen" in die Kinos. Die sieben Zwerge aus dem Märchenklassiker scheinen ersten Bildern zufolge der Cancel Culture zum Opfer gefallen zu sein. Der Unterhaltungsriese verfolgt mit dem Remake "Snow White" einen "komplett anderen Ansatz", bei dem die Themen Gleichberechtigung und Vielfalt im Vordergrund stehen sollen. Eine Entscheidung, die bei vielen Zuschauern auf Unverständnis stößt und erneut eine Debatte über den Umgang mit politisch korrekten Darstellungen auslöst.
Sieben "magische Wesen"
"Schneewittchen" gehört zu den zeitlosen Märchenklassikern, die Generationen von Kindern und Erwachsenen begeistert haben. Ein wichtiger Bestandteil der Geschichte sind seit jeher die sieben Zwerge, die mit ihren individuellen Persönlichkeiten und charmanten Eigenheiten die Herzen der Zuschauer erobern. Doch in der Realverfilmung "Snow White" scheinen diese liebgewonnenen Figuren weitgehend ausgelassen zu werden. An ihre Stelle treten die sogenannten sieben "magischen Wesen", die Schneewittchen als politische korrekte Gefährten zur Seite stehen. Nur einer von ihnen ist kleinwüchsig.
Shitstorm für Disney
Neuverfilmungen alter Märchen stehen oft vor der Herausforderung, zeitgemäßen Anforderungen an Gender, Diversität und Antirassismus gerecht zu werden. Schneewittchen selbst wird im Original mit einer Haut "weiß wie Schnee", Lippen "rot wie Blut" und Haaren "schwarz wie Ebenholz" beschrieben. In "Snow White" wird die Märchenfigur von Rachel Zegler gespielt, einer US-Schauspielerin mit kolumbianischen Wurzeln. Damit scheinen die Zuschauer noch leben zu können. Geht es aber um die sieben Zwerge, kochen die Gemüter über. Während es auch Befürworter der modernisierten Figuren gibt, scheinen die meisten Reaktionen negativ auszufallen. So schreibt ein Twitter-Nutzer: "Disney ruiniert seine Marke und wird den Preis dafür bezahlen." Ein anderer: "Hat jemand noch #Aktien von denen im #Portfolio? Ich würde sie dann mal langsam verkaufen!"
Einige User zeigen sich irritiert: "Ich bin verwirrt. Es ist furchtbar anstößig, heterosexuelle Schauspieler für schwule Rollen zu besetzen, aber Zwerge müssen von Nicht-Zwergen gespielt werden?" Andere wiederum machen sich über das Remake lustig und posten einen Vorschlag, wie Disney den Klassiker "Bambi" möglichst woke neuverfilmen könnte.
Kritik von kleinwüchsigen Schauspielern
Der "Game of Thrones"-Star Peter Dinklage hat Disney im vergangenen Jahr scharf kritisiert und warf dem Konzern Scheinheiligkeit vor, als es um die Wiederaufnahme einer "rückständigen Story über die sieben Zwerge" ging. Doch nicht alle kleinwüchsigen Schauspieler teilen diese Meinung. Der ebenfalls kleinwüchsige Wrestler und Schauspieler Dylan Postl fürchtet um Jobs für Kleinwüchsige in der Unterhaltungsbranche und meint gegenüber Sky News Australia: "Diese Rollen sind für Schauspieler mit meiner Körpergröße gemacht. Ich kann keine Rollen wie George Clooney oder Harrison Ford spielen."
Auch Kollege Dinklage kommt bei Postl nicht gut weg, er kritisiert den Game of Thrones-Darsteller scharf: "In der Vergangenheit hatte er kein Problem damit, Schecks für Zwergen-Rollen zu kassieren. Warum darf er jetzt für die komplette Community sprechen?"