Bosch streicht 13.000 Stellen – auch Österreich betroffen
- Bosch streicht Stellen Österreich
- Bosch baut massiv Stellen ab
- 40 Stellen in Österreich betroffen
- Bosch entlässt Mitarbeiter in Deutschland
- Widerstand von Bosch-Betriebsrat und -Beschäftigten
- Hintergründe: Kostendruck und schwache Rendite
- Autoindustrie insgesamt unter Druck
Nach Stellantis folgt heute die nächste Hiobsbotschaft aus der Autoindustrie: Bosch kündigt an, weltweit bis Ende 2030 rund 13.000 zusätzliche Stellen zu streichen. Auch Arbeitsplätze in Österreich sind betroffen.
Bosch baut massiv Stellen ab
Die neuen Streichungen kommen zusätzlich zu den 9.000 Stellen, die Bosch bereits im Vorjahr in Deutschland angekündigt hat. Damit summiert sich der Stellenabbau des weltweit größten Autozulieferers in Summe auf rund 22.000 Jobs. Schon 2024 hatte das Unternehmen in der Mobilitätssparte weltweit 11.600 Stellen abgebaut, übrig blieben etwa 230.000 Beschäftigte. In Deutschland arbeiten derzeit rund 70.000 Menschen allein in diesem Bereich.
40 Stellen in Österreich betroffen
In Österreich sind von den Personalkürzungen etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, allen voran im Engineering-Bereich. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen hierzulande rund 3.300 Personen, verteilt auf sechs Gesellschaften. Die größte ist die Robert Bosch AG mit Sitz in Wien, ein weiteres Werk befindet sich in Hallein im Tennengau. Welche Standorte es konkret treffen wird, ist heute noch unklar.
Bosch entlässt Mitarbeiter in Deutschland
Besonders hart sind die Einschnitte an den deutschen Standorten Stuttgart-Feuerbach, Waiblingen – wo die Produktion komplett eingestellt wird –, Schwieberdingen, Bühl/Bühlertal sowie Homburg im Saarland. Laut Bosch sind nicht nur Werke der Zulieferindustrie für E-Mobilität und Verbrennungsmotoren betroffen, sondern auch zentrale Unternehmensfunktionen.
Widerstand von Bosch-Betriebsrat und -Beschäftigten
Die Belegschaft hat am Donnerstag in Gerlingen protestiert. Gesamtbetriebsratschef Frank Sell kündigt harte Verhandlungen an. „Wir werden den Personalabbau in dieser Höhe nicht akzeptieren, wir werden kämpfen wie die Löwen.“ Er betonte außerdem: „Es werden die härtesten Verhandlungen, die wir je geführt haben.“
Hintergründe: Kostendruck und schwache Rendite
Bosch will bis 2030 jährlich 2,4 bis 2,5 Milliarden Euro einsparen. 2024 lag die Rendite lediglich bei 3,8 Prozent. Für 2025 rechnet Bosch mit einem leichten Plus von zwei Prozent auf rund 57 Milliarden Euro Umsatz. Im Vorjahr ist das Geschäft sogar leicht geschrumpft. Als Stiftungsunternehmen fließen Gewinne nicht an Aktionäre, sondern sollen die Unabhängigkeit sichern und Stiftungsprojekte finanzieren.
Autoindustrie insgesamt unter Druck
Dass jetzt auch Bosch strauchelt, ist Symptom eines tieferlegenden Problems. Die europäische Autoindustrie befindet sich tief in der Krise. Im zweiten Quartal 2025 sind die Umsätze der 19 größten Autokonzerne massiv zurückgegangen. Unternehmen wie Renault, Stellantis, Nissan und Mazda sind tief in den roten Zahlen. Belastend wirken US-Zölle, starker Wettbewerb aus China, die schwache Nachfrage nach Elektroautos und hohe Investitionen in neue Technologien. Stellantis hat zuletzt Produktionsstopps in mehreren europäischen Werken angekündigt.