Todesformel: Mannheimer Amokfahrer hinterließ Skizze
Montagmittag ist ein Mann mit seinen Ford Fiesta in eine Fußgängerzone in Mannheim gerast. Bei der Amokfahrt wurden eine 84-jährige Pensionistin und ein 53-jähriger Mann getötet. Elf Personen wurden verletzt, fünf davon schwer.
Selbstverletzung bei Festnahme
Rund 15 Minuten nach der Tat konnte der Flüchtende bereits von der Polizei festgenommen werden. Bei seiner Verhaftung hat sich der Verdächtige mit einer Schreckschusswaffe selbst in den Mund geschossen und verletzt. Laut Behörden ist sein Zustand stabil. Er konnte bislang aber nicht vernommen werden.
Was man über den Verdächtigen weiß
Bei dem dringend Tatverdächtigen handelt es sich um den 40-jährigen, ledigen Alexander S. Der Mann war der Polizei bereits amtsbekannt. Vor mehr als zehn Jahren verbüßte er eine kurze Freiheitsstrafe wegen Körperverletzung. 2018 wurde er wegen Hasskommentaren auf Facebook zu einer Geldstrafe verdonnert. Einen terroristischen oder politischen Hintergrund schließt die Polizei aus. Psychische Probleme dürften das Motiv des beruflichen Landschaftsgärtners gewesen sein.
Skizze zur Amokfahrt
Am Armaturenbretts des Fahrzeugs konnten Ermittler eine mit Kugelschreiber geschriebene Skizze sicherstellen. Auf dem Zettel sind mehrere Verbindungen mit Pfeilen zu sehen, der Täter dürfte seine Amokfahrt geplant haben. Auf dem schwer lesbaren Papier findet sich etwa die Formel "Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg" sowie jene zur Berechnung des Reaktionswegs. Über dem Plan: zwei Herzen und ein lachendes Gesicht, das die Zunge herausstreckt.