Vorsorge Luxus
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Die Gesundheitsausgaben der österreichischen Haushalte haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Laut Statistik Austria beliefen sich die gesamten Gesundheitsausgaben des Landes im Jahr 2023 auf rund 52,3 Milliarden Euro – ein Wert, der sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt hat. Zwar entfällt der Großteil dieser Ausgaben auf die öffentliche Hand, doch der private Anteil ist nicht zu unterschätzen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für kostenpflichtige Zusatzangebote, private medizinische Leistungen oder Aufenthalte in spezialisierten Einrichtungen, in denen nicht nur die Heilung, sondern auch dem Erlebnis Bedeutung zukommt. Wie viel Geld die Österreicher für Aufenthalte in den erwähnten Einrichtungen ausgeben, lässt sich nicht genau sagen. Doch: Ein Wochenende in einem gehobenen Thermenhotel oder einem Gesundheitsresort kostet schnell zwischen 600 und 1.500 Euro – je nach Ausstattung, Lage und inkludierten Leistungen.
Aktive Gesundheitsvorsorge
Die Angebote reichen von klassischen Thermalbehandlungen über Ayurveda-Kuren bis hin zu Medical-Wellness-Programmen mit ärztlicher Begleitung, Ernährungsberatung und Personal Training. Der Umsatz der österreichischen Wellness-Hotellerie wird auf über zwei Milliarden Euro pro Jahr geschätzt – ein Wert, der trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten kaum Einbrüche zeigt. Im Gegenteil: Das Bedürfnis nach aktiver Gesundheitsvorsorge und nachhaltigem Wohlbefinden nimmt stetig zu.

Positive Entwicklung
Warum es so schwer ist, konkrete Zahlen zum Gesundheitstourismus bzw. zu dessen Entwicklungen in Österreich zu nennen, liegt an der Komplexität des Begriffs, wie Robert Seeber, WKO-Tourismus-Spartenobmann, erklärt: „Unter dem Begriff ‚Gesundheitstourismus‘ versteht man unterschiedliche Angebote – von Wellness in der Therme über Entspannungsurlaube bis hin zum Medizintourismus zur Linderung von gesundheitlichen Beschwerden. Die Entwicklung des Gesundheitstourismus in all seinen Facetten kann man als sehr positiv beschreiben – er gewinnt immer mehr an Bedeutung, weil auch unsere Gesellschaft immer gesundheitsbewusster wird.“

Gesundheit verlängern
Die Gesundheit steht auch bei der Lanserhof Gruppe im Zentrum ihres Geschäftsmodells. Der Lanserhof wurde 1974 ursprünglich als Ferienhotel erbaut und entwickelte sich bis 1984 zu einem Gesundheitszentrum. 1998 übernahmen Christian Harisch, Anton Pletzer, Andreas Wieser und Hans Hager den Lanserhof in Lans/Tirol und legten damit den Grundstein für die Expansion der Lanserhof Group zu einer international agierenden Marke. Christian Harisch: „Wir stehen seit nun 40 Jahren für Gesundheitsvorsorge und Regeneration. Im Mittelpunkt unserer Mission steht das tiefe Verständnis, nicht nur die Lebensspanne, sondern auch die Gesundheit nachhaltig zu verlängern und dafür zu sorgen, dass jedes zusätzliche Jahr mit Vitalität und Wohlbefinden gefüllt ist.“ Auskünfte zum Umsatz bzw. Gewinn gibt es seitens des Unternehmens keine. Dafür verrät Harisch die Expansionpläne für die kommenden Jahre: „2024 erfolgte der Spatenstich für den Lanserhof Marbella, der Ende 2026 eröffnet werden soll.“ Um das Projekt in Spanien zu realisieren, fand im Vorfeld der Planung in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten Christoph Ingenhoven eine intensive Auseinandersetzung mit der Kultur und Geschichte Andalusiens statt. Besonders prägend für das architektonische Konzept war der maurische Einfluss, wie er in Städten wie Sevilla, Córdoba, Málaga und Granada zu finden ist – allen voran die Alhambra auf dem Sabikah-Hügel.

Ein Statussymbol
Harisch erhellt: „Bereits im 10. Jahrhundert existierten dort Schul- und Universitätsgebäude, ein Krankenhaus sowie ein friedliches Miteinander verschiedener Religionen. Diese historische Vielfalt und Offenheit dienten als Inspiration für die Gestaltung des Lanserhofs. Ziel war es, die Essenz der Alhambra in die Gegenwart zu übertragen – als eine Art ‚Mini-Alhambra‘ des 21. Jahrhunderts.“ Die Fassade des neuen Lanserhofs nimmt mit ihrer 180 Meter langen Silhouette Bezug auf die Formensprache der Burg vor der Kulisse der Sierra Nevada, interpretiert mit klaren Linien und moderner Formgebung.
Auch der Innenhof ist an historische Vorbilder angelehnt: Zur Blütezeit der Alhambra galten großzügige Wasserflächen als Statussymbol erfolgreicher Familien. In Anlehnung daran ist im Innenhof des Lanserhofs Marbella ein 100 Meter langes Wasserbecken geplant. Dass der Lanserhof mit seinem Fokus auf Gesundheitstourismus auf dem richtigen Weg ist, liegt auch daran, dass immer mehr Führungskräfte Gesundheit als neues „Statussymbol“ definieren. Seeber: „Die Zielgruppe der Führungskräfte legt sehr viel Wert auf einen Ausgleich zwischen ihrem beruflichen Alltag und ihrer Freizeit. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Gesundheitstourismus auch bei Führungskräften boomt: Egal, ob vegane (Fast-)Food-Alternativen, entsprechende Gesundheits-Apps oder Erholungsurlaube: Es ist mittlerweile ein großer Trend geworden, sich gesund und fit zu halten.“ Doch was ist den Führungskräften besonders wichtig, wenn sie sich für einen Aufenthalt in einem auf Gesundheit spezialisierten Betrieb entscheiden: „Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, hohe Sauberkeit und bestens geschultes Personal. Das sind die Punkte, auf die es besonders ankommt, wenn es um Gesundheitseinrichtungen geht. Generell sind Gäste besser informiert als früher und sie gehen kritischer mit Angeboten um“, erklärt Touristik-Obmann Seeber.
