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"Netzwerker" für die Werbung: Obmann Christof Schumacher und Thomas Oberngruber (WKOÖ)
"Netzwerker" für die Werbung: Obmann Christof Schumacher und Thomas Oberngruber (WKOÖ)
WAKOLBINGER

Gruppen-Dynamik

18.12.2023 um 09:15, Klaus Schobesberger
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Der Einzug der künstlichen Intelligenz in die Werbe- und Kommunikationswelt wird dem Kreativsektor einen Schub verleihen - und ihn weiter verändern.

Ist die künstliche Intelligenz eine Zeitenwende für die Kommunikationsbranche? Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Oberösterreich hat diese Frage bei ihrer letzten Netzwerkveranstaltung im September ins Zentrum gerückt und KI-Experten um Antworten gebeten. Ihre Botschaft: Nur keine Angst, denn es ist ja nicht die erste technologische Revolution, mit der sich kreative Dienstleister konfrontiert sehen. Computer, Internet und Handy veränderten nicht nur unser Leben, sondern auch die Arbeit von Agenturen maßgeblich. „Wir wollen mit diesen Veranstaltungen ein bisschen Licht ins Dunkel bringen“, sagt Branchenobmann Christof Schumacher.

Christof Schumacher

Werbung ist permanent in der Transformation. Jetzt geht es darum, die Möglichkeiten der KI zu nutzen.

Christof Schumacher, Obamann Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, Wirtschaftskammer OÖ

KI steht erst am Anfang
Der Werbeprofi ist zu lange im Geschäft, um bei solchen Themen nicht gelassen zu sein. „Artificial Intelligence ist ja nichts Neues. Unser Alltag ist seit Jahren von KI- Anwendungen geprägt, auch wenn wir es nicht immer merken, etwa bei der Spracherkennung am Smartphone oder der Navigation im Auto“, sagt der Welser, der auch Agenturinhaber von C+M Consulting ist. Dank dem Gehirn nachempfundener neuronaler Netze sei jetzt die nächste Stufe der KI-Technik erreicht. Schumacher vergleicht die Entwicklung mit der Entdeckung und Nutzbarmachung der Elektrizität. „Werbung ist permanent in der Transformation. Jetzt geht es darum, die Möglichkeiten der KI zu nutzen. Maschinell reprodu- zierte Kreativität werde gewisse Aufgaben besser und schneller als Agenturen erledigen können. Wenn es aber um empathische Lösungskompetenz als Kreativleistung geht, ist der Mensch unersetzbar“, sagt Schumacher.

75 Prozent

Netzwerk statt Solisten
Wie sehr die Branche im Wandel ist, zeigen auch die Zahlen. Die Fachgruppe zählt inzwischen 4.000 Mitglieder, rund 75 Prozent davon sind Einpersonenunternehmen (EPU), die von den Möglichkeiten der KI am stärksten profitieren werden, glaubt Fachgruppen-Geschäftsführer Thomas Oberngruber. Viele davon verdienen Geld mit Geschäftsmodellen, die es vor wenigen Jahren noch gar nicht gab – sie reichen von zertifizierten Social-Media-Experten über Blogger bis zum Content Creator. „Die Zahl der Berufsbilder in der Kommunikation hat sich in den letzten Jahren verhundertfacht“, ist Oberngruber überzeugt. Das hat auch das Selbstverständnis der Agenturen verändert. „Alle Leistungen aus einer Hand anzubieten funktioniert nicht mehr und ist auch nicht glaubwürdig“, weiß Schumacher. Heute treffe man immer eine Arbeitsgemeinschaft von Spezialisten beim Kunden an. Auch dass nur große Agenturen die großen Etas gewinnen, stimme längst nicht mehr. „Es zählt das Ergebnis, nicht der Name. Deshalb sprechen wir vom Netzwerk Werbung und appellieren an Mitglieder, sich zu vernetzen.“ Auffallend ist auch, dass die Grenzen zwischen den Fachgruppen verschwimmen. Viele Agenturen sind als Unternehmensberater tätig und geben Ezzes bei Markenpositionierung oder strategischer Kommunikation. Linz mit seinem Ökosystem von Startups, digitalen Dienstleistern und Kreativen habe Zukunftspotenzial, so der Branchensprecher.

Die Zahl der Berufsbilder in der Kommunikation hat sich in den letzten Jahren verhundertfacht.

Thomas Oberngruber, Geschäftsführer Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, Wirtschaftskammer OÖ

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