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Blick auf den Wienerberg-Teich in Wien-Favoriten, umgeben von Schilf und Bäumen, ruhige Wasseroberfläche, Aufnahme vom Ufer aus.
Die Eltern des am Wienerberg ausgesetzten Buben sollen zum Tatzeitpunkt betrunken gewesen sein.
Die Eltern des am Wienerberg ausgesetzten Buben sollen zum Tatzeitpunkt betrunken gewesen sein.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Wienerberg-Baby: Mutter schockt mit Alko-Beichte

08.09.2025 um 14:29, Stefanie Hermann
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Nach dem Wienerberg-Drama um ein ausgesetztes Baby kommen immer mehr erschütternde Details ans Licht. Die Frau soll zwei weitere Kinder haben.

Inhaltsverzeichnis

Die Polizei hat am Wochenende die Eltern des Babys vom Wienerberg-Teich ausgeforscht. Der Vater, 48, italienischer Staatsbürger, ist am Samstagabend beim Bahnhof Hütteldorf angehalten worden. Die Mutter, 30, ukrainische Staatsbürgerin, ist an der Wohnadresse angetroffen worden. Das Paar soll sein Kind am Donnerstagabend am Teich zurückgelassen haben. Jetzt wird immer mehr über die Hintergründe bekannt. 

Vorfall am Teich: Ablauf bestätigt

Zeugen haben am Donnerstagabend gegen 19 Uhr eine Frau beim Teich am Wienerberggelände beobachtet, die mit dem Baby unsanft umgegangen ist, mehrfach mit dem Kind ins Wasser gegangen ist und beim Herausgehen gestürzt ist. Die Frau hat sich nach Ansprache durch Passanten mit dem Kind entfernt und den Kinderwagen am Teich zurückgelassen. Kurz darauf ist ein Mann mit dem Baby zurückgekommen, hat den Buben in den Wagen gesetzt und den Ort wieder verlassen. Der Bub ist im Kinderwagen am Wienerberg-Teich zurückgeblieben.

Beide Eltern betrunken

Mittlerweile wurden die Eltern des kleinen Luca ausgeforscht. Der Vater, ein 48-jähriger Italiener, wurde nach dem Veröffentlichen von Fahndungsbildern von Passanten erkannt. Er konnte am Sonntag noch nicht einvernommen werden, "aus gsundheitlichen Gründen", wie es von Seiten der Polizei offiziell heißt. Wie mehrere Medien in Erfahrung gebracht haben wollen, sei der Mann schlichtweg zu betrunken gewesen, um eine klare Aussage zu machen. 

Auch bei der Mutter dürfte mindestens am Donnerstag Alkohol im Spiel gewesen sein. Sie gab im Verhör an, ein Bier und eine geringe Menge Hochprozentiges konsumiert zu haben. An den Vorfall konnte sie sich klar erinnern. So konnte sie etwa auch bestätigen, mit dem Bub ins Wasser gegangen zu sein. 

Weshalb die Frau ihren kleinen Sohn am Teich zurückließ, gibt nach wie vor Rätsel auf. Gegenüber den Ermittlern gibt sie an, sie habe Angst gehabt, die Polizei werde ihr das Baby wegnehmen.

Weitere mögliche Kinder

Wie die Polizei bestätigt, hat die Frau noch zwei weitere Kinder, die sich nicht in ihrer Obhut und nicht in Österreich befinden. Ein Kind soll sich beim leiblichen Vater in der Ukraine befinden. Über den Verbleib des zweiten Kindes besteht derzeit Unklarheit. Die Familie ist nicht amtsbekannt, ein vorheriger Kontakt zur MA 11 hat nicht bestanden. Beide Eltern wurden wegen des Verdachts des Quälens oder Vernachlässigens unmündiger Personen auf freiem Fuß angezeigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Was mit dem Baby jetzt passiert

Die Berufsrettung hat den Bub noch am Donnerstag in ein Krankenhaus gebracht. Der Kleine ist wohlauf. Mittlerweile hat die MA 11 die Obsorge übernommen. Der Bub soll am Montag zunächst bei einer Krisenpflegefamilie untergebracht werden, damit er zur Ruhe kommen kann. Parallel prüft die Behörde das Verfahren zur weiteren Unterbringung. Unter anderem wird nach geeigneten Angehörigen gesucht, die dem Kind ein sicheres Zuhause bieten können.

Appell der Behörden

Die Kinder- und Jugendhilfe hebt die Zivilcourage der Passanten hervor und bittet erneut um Aufmerksamkeit gebeten: Wer bemerkt, dass es einem Kind nicht gut geht, soll sich melden. Zentrale Anlaufstelle in Wien ist das Servicetelefon unter +43 1 4000-8011.

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