Wienerberg-Drama: So geht es mit dem Baby weiter
Inhaltsverzeichnis
- Baby unverletzt im Krankenhaus
- Obsorge durch die Kinder- und Jugendhilfe
- Kinderschutz im Vordergrund
- Eltern angehalten und einvernommen
- Dank an Passanten
Das ausgesetzte Baby vom Wienerberggelände in Favoriten beschäftigt weiter die Behörden. Nachdem die Eltern gefasst und am Sonntag einvernommen wurden, ist nun klar, wie es mit dem elf Monate alten Buben vorerst weitergeht.
Baby unverletzt im Krankenhaus
Die Berufsrettung hatte das Kind bereits am Donnerstagabend nach seiner Sicherstellung in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde der Bub vorsorglich untersucht. Augenscheinliche Verletzungen wies er nicht auf. „Dem Buben ging es am Sonntag entsprechend gut“, erklärte Ingrid Pöschmann, Sprecherin der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) gegenüber der APA.
Obsorge durch die Kinder- und Jugendhilfe
Die MA 11 hat umgehend die Obsorge übernommen. Bereits am Montag soll der Bub bei einer Krisenpflegefamilie untergebracht werden. Dort soll er zunächst zur Ruhe kommen. „Das Ereignis hätte ja doch schlimm für ihn enden können“, betont Pöschmann.
Kinderschutz im Vordergrund
Parallel zur laufenden Ermittlung prüft die MA 11 die familiäre Situation. „Elternschaft ist ein Menschenrecht, aber der Kinderschutz steht an erster Stelle“, so die Sprecherin der Kinder- und Jugendhilfe. Untersucht wird, ob es Angehörige gibt, die dem Kind ein sicheres Umfeld bieten können. Ob die Familie der Behörde bereits bekannt war, ist aktuell noch offen. Auch das ist aktuell Gegenstand von Untersuchungen.
Eltern angehalten und einvernommen
Am Samstagabend hatte die Polizei den 48-jährigen Vater, einen italienischen Staatsbürger, im Bereich des Bahnhofs Hütteldorf angehalten. Nach Veröffentlichung von Fahndungsbildern wurde er von einem aufmerksamen Passanten erkannt. Die 30-jährige Mutter, ukrainische Staatsbürgerin, wurde an ihrer Wohnadresse ausfindig gemacht. Beide verlangten am Sonntag bei ihrer Einvernahme der Außenstelle Süd des Landeskriminalamts Wien einen Dolmetscher. Im Fall einer Anzeige und Verurteilung drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Dank an Passanten
Die Kinder- und Jugendhilfe hebt heute erneut die Rolle der Zeugen hervor. Nur ihr schnelles Eingreifen habe Schlimmeres verhindert: „So funktioniert Kinderschutz, wir schauen gemeinsam hin, wir reagieren und handeln."