Wien-Döbling: Kellner wird Lebensretter
- Rettung im vollen Gasthof
- Ein Husten als Warnsignal
- Entscheidende Sekunden
- Lob von der Rettung
- Suche nach Helferin
Ein gewöhnlicher Samstagmittag wurde in einem Döblinger Gasthof zu einem Moment großer Zivilcourage. Eine ältere Wienerin verschluckte sich beim Essen und drohte zu ersticken. Zwei Kellner reagierten blitzschnell und retteten ihr das Leben, bevor die Einsatzkräfte eintrafen.
Rettung im vollen Gasthof
Der Gasthof „Zum Renner“ am Nussdorfer Platz war am Samstag, dem 15. November, gut besucht. Viele Gäste genossen ein klassisches Gansl-Menü. Gegen 14 Uhr geriet eine 86-jährige Wienerin plötzlich in Lebensgefahr, als sie sich an einem Bissen verschluckte. Binnen Sekunden verwandelte sich die gemütliche Stimmung in ernste Anspannung. Ein Restaurantmitarbeiter bemerkte die Notlage und alarmierte seinen Kollegen.
Ein Husten als Warnsignal
„Ich hab gleich Alarm geschlagen“, schildert einer der beiden Kellner gegenüber der „Krone“. Der Husten der Frau habe sich rasch zu einem panischen Röcheln entwickelt. Glück im Unglück: Sein Kollege hatte erst wenige Tage zuvor einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. „Der hat zum Glück erst vor wenigen Tagen den Erste-Hilfe-Kurs gemacht“, sagte er. Dieses Wissen wurde im entscheidenden Moment zur Lebensversicherung.
Entscheidende Sekunden
Der Mitarbeiter ergriff die Frau, hob sie leicht an und setzte das sogenannte Heimlich-Manöver an. Mit kräftigen, gezielten Druckstößen gelang es ihm, Teile des verschluckten Essens aus den Atemwegen zu lösen. „Der Mann hat der Frau wohl das Leben gerettet, ich denke, man kann das schon so sagen“, bestätigt Berufsrettungssprecher Andreas Huber gegenüber „MeinBezirk“. Eine blonde Gastdame half zusätzlich mit Mund-zu-Mund-Beatmung, ein weiterer Gast verständigte sofort die Rettung.
Lob von der Rettung
Als die Einsatzkräfte am Ort eintrafen, atmete die Frau wieder selbstständig. Sanitäter entfernten noch letzte Essensreste aus dem Rachenraum und brachten sie stabilisiert ins Krankenhaus. Huber lobt das beherzte Eingreifen: „Es zeigt wieder einmal, dass Handeln immer hilft! Alles richtig gemacht!“ Die Berufsrettung spricht von vorbildlichem Verhalten in einer akuten Notsituation.
Suche nach Helferin
Während der Reinigung des Gastraums entdeckte das Personal später einen Knödel auf dem Boden. Ob dieser oder ein Knochen die Ursache war, blieb unklar. Die Belegschaft arbeitete bereits am nächsten Tag wieder weiter. Der Hauptakteur, der mit dem Heimlich-Griff die Situation entschärfte, sagt der Kronen Zeitung rückblickend: „Ich habe nie gedacht, dass ich den Erste-Hilfe-Kurs so schnell brauchen würde. Das war echte Teamarbeit.“ Das Lokal möchte sich zudem bei der unbekannten blonden Gastdame bedanken, die mitgeholfen hatte, das Leben der Frau zu retten.