Fünf Milliarden: Wien will Giga-Rechenzentrum bauen
- Wien bewirbt sich
- Ziele und Voraussetzungen
- Standortvorteile Wiens
- Politische Unterstützung
- Nachhaltiges Energiekonzept
- Allianz für Digitalisierung
- Weiterer Fahrplan
- Fakten zur EU-Initiative
Mit vereinten Kräften bewirbt sich Wien um eine der fünf geplanten europäischen "AI-Gigafactories". Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Stadt Wien und Wirtschaft haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet und damit das offizielle Interesse an dem Milliardenprojekt bekräftigt. Ziel ist es, Wien als Innovationshub für künstliche Intelligenz europaweit zu etablieren.
Wien bewirbt sich
Mit der Unterstützung von Bundeskanzler Christian Stocker, Bürgermeister Michael Ludwig, Innovationsminister Peter Hanke, Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll sowie Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling wurde die Bewerbung Wiens offiziell eingereicht. Grundlage ist ein Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Sozialpartnern, der Österreichs Hauptstadt als Top-Kandidatin positionieren soll.
Ziele und Voraussetzungen
Die geplanten AI-Gigafactories sollen europäische Rechenzentren für das Training und den Betrieb großer KI-Modelle schaffen. Bis zu 5 Milliarden Euro Investitionsvolumen pro Standort sind vorgesehen. Mindestens 65 % der Kosten sollen von der Privatwirtschaft, bis zu 35 % aus öffentlichen Mitteln getragen werden. Die Standorte müssen höchste Anforderungen an Energieeffizienz, Datenschutz und IT-Sicherheit erfüllen.
Standortvorteile Wiens
Wien überzeuge demnach mit leistungsfähiger Infrastruktur, hoher Lebensqualität und internationaler Vernetzung. Die Bewerbung fußt auf drei Säulen: einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept, sozial verantwortlicher Technologieentwicklung im Sinne des „Digitalen Humanismus“ sowie Wiens zentraler Lage in Europa. Unterstützt wird das Projekt von namhaften österreichischen Technologieunternehmen.
Politische Unterstützung
Bundeskanzler Stocker sieht in der Bewerbung ein Signal für Europas digitale Zukunft. Bürgermeister Ludwig hebt Wiens Innovationskraft hervor. Minister Hanke spricht von einem wichtigen Meilenstein für den AI-Sektor, Staatssekretär Pröll betont die Bedeutung digitaler Souveränität. Vizebürgermeisterin Emmerling beschreibt die AI-Gigafactory als „Hochquellleitung des 21. Jahrhunderts“, die Digitalisierung und Klimaschutz verbindet.
Nachhaltiges Energiekonzept
Ein zentrales Element der Wiener Bewerbung ist das nachhaltige Energiekonzept: Die Abwärme der geplanten Rechenzentren soll ins Fernwärmenetz eingespeist und zur Beheizung tausender Haushalte genutzt werden. Damit möchte Wien eine Vorreiterrolle bei der Verknüpfung von Digitalisierung und Dekarbonisierung einnehmen.
Allianz für Digitalisierung
Die Bewerbung wurde innerhalb weniger Tage gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt. Technologieunternehmen haben mit einem ihre Unterstützung zugesagt. Stadträtin Barbara Novak bezeichnet das Projekt als Impulsgeber für Forschung, Innovation und neue Arbeitsplätze. Die Wirtschaftsagentur Wien koordiniert den Bewerbungsprozess.
Weiterer Fahrplan
Im vierten Quartal 2025 startet der vertiefte Auswahlprozess der EU. Der Baubeginn für die AI-Gigafactory ist laut aktuellem Plan für 2028 vorgesehen. Bis dahin sollen Konsortien gebildet, Finanzierungsmodelle fixiert und technische Konzepte finalisiert werden.
Fakten zur EU-Initiative
Die EU plant bis zu fünf Gigafactories mit je über 100.000 spezialisierten KI-Prozessoren. Ziel ist die Entwicklung vertrauenswürdiger europäischer KI für Medizin, Industrie, Forschung und Umwelt. Neben technischer Exzellenz stehen Energieeffizienz, Datensouveränität und offener Zugang für Forschung und Start-ups im Fokus.