Direkt zum Inhalt
„Kinder leiden leise, deshalb muss das „Netz für Kinder“ laut sein.“ Conny Amann, „Netz für Kinder“
„Kinder leiden leise, deshalb muss das „Netz für Kinder“ laut sein.“ Conny Amann, „Netz für Kinder“
Udo Mittelberger

Top Fundraiserin Conny Amann

06.12.2022 um 17:29, Weekend Magazin Vorarlberg
min read
Die akademische Personal- und Organisationsentwicklerin ist für ihre Auftraggebenden Impulsgeberin und Ideenbringerin, sie moderiert, organisiert, kommuniziert. Seit elf Jahren stärkt sie das „Netz für Kinder“ im Fundraising und Marketing.

Weekend: Spenden werden aktuell mehr denn je benötigt?
Conny Amann
: Ja, die Nachfrage nach Unterstützung ist riesig. Schwierige Situationen nach Corona, die Beziehungslosigkeit, die Teuerung und die Armut sind große Themen. Alleinerziehende verfügen über das früher hilfreiche Familiennetz teilweise gar nicht mehr, für viele Familien ist der Alltag eine Riesenchallenge. Der Finanzbedarf des „Netz für Kinder“ basiert auf der intensiven Betreuung betroffener Familien durch Sozialpädagog:innen und Familientherapeut:innen. Der Verein erhält keine öffentlichen Förderungen, mittlerweile werden 400.000 Euro jährlich benötigt. Dieses Budget aufzutreiben wird nicht einfacher, hier hilft mir natürlich das gesamte Team und mein Netzwerk.

Weekend: Die Wurzeln des „Netz für Kinder“ liegen im ifs?    
Conny Amann:
Bereits 1996 haben Hubert Löffler und Franz Abbrederis vom Institut für Sozialdienste den Anstoß für die Gründung des Vereines gegeben. Sie erkannten, dass es Kinder gibt, die im wahrsten Sinne des Wortes durchs Netz fallen. Als Verein ist eine unabhängigere Vorgangsweise möglich. Die Spenden gehen direkt in die Finanzierung der fünf Projekte. Wir sind keine zusätzliche soziale Institution.

Weekend: Wie ist der Ablauf für Hilfsbedürftige?    
Conny Amann:
Familien und Kinder werden von Fachkräften in das für ihre Problemsituation hilfreiche NfK-Projekt vermittelt. Das können Sozialpädagogische Kindergruppen sein oder das talENTE-mobil – hier werden die Familien konkret und vor Ort in Form eines Intensivcoachings im Alltag unterstützt und begleitet.

Weekend: Was ist die talENTE.schmiede?     
Conny Amann:
Die talENTE.schmiede ist ein Gruppenangebot, das sich an Eltern wendet. Wir gehen beziehungsorientiert und fachlich vor. Armut ist ein Brandbeschleuniger für Überlastungssituationen. In der talENTE.schmiede werden Eltern in Gruppen nachhaltig befähigt, ihren Familienalltag wirksam, respektvoll, achtsam und gewaltfrei zu gestalten. Sie erkennen, sie sind nicht alleine und können sich auch austauschen.

Weekend: Neu ist der talENTE.rat?     
Conny Amann:
Ja, hier wird mit Hilfe einer Fachperson geschaut, welche Personen aus dem Umfeld der Familie bei einem Problem unterstützend zur Seite stehen können. Durch den talENTE.rat kommt die Familie wieder in ihre Kraft. Es kann sehr hilfreich sein, mit vertrauten Menschen zu sprechen, um gemeinsam Schwierigkeiten zu überwinden. So kann auf die Fähigkeiten des Umfeldes zurückgegriffen werden.

Weekend: War Menschen zu helfen immer schon Ihr Wunsch?
Conny Amann:
Ja, speziell was Kinder betrifft bin ich sehr engagiert. Ich will, dass es ihnen gut geht – auf der ganzen Welt. In Vorarlberg beim Netz für Kinder, in Sri Lanka mit dem Verein „costalanka“, der zwei Kinderheime betreut. Übrigens: Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht: Die glitzernde Weihnachtsente für den Christbaum, gesponsert von der „zurgams“ Werbeagentur, gibt‘s bei Mary Rose in Dornbirn oder direkt beim Netz für Kinder. Wir freuen uns auch auf steuerlich absetzbare Weihnachtsspenden. Spendenkonto AT98 5800 0122 6172 9111 www.netz-fuer-kinder.atV

Zur Person: Conny Amann
Projekte

  • Jahrgang 1965, lebt in Lauterach, Büro in Dornbirn
  • Werdegang: HAK-Matura, in Werbeagentur, Marketing und Vertrieb tätig. Seit 2005 selbstständig als Werbeagentur und Unternehmensberaterin „Conny Amann Projekte“, Akad. Personal- und Organisationsentwicklerin
  • Hobbies: Musik und die Natur

more