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Ansicht des Rathauses in Hohenems
Hohenems hat das Budget für 2026 beschlossen.
Hohenems hat das Budget für 2026 beschlossen.
Stadt Hohenems

"Arbeiten entschlossen": So will Hohenems sparen

19.12.2025 um 12:19, Marcel Toifl
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Hohenems hat das Budget 2026 beschlossen. Die Stadt will konsequent einsparen. Schulden senken und trotzdem in Zukunftsprojekte investieren.

Die Stadtvertretung Hohenems hat am 16. Dezember 2025 den Voranschlag für das Jahr 2026 beschlossen. 30 Mandatare stimmten dafür, sechs dagegen. Die Gegenstimmen kamen von den Grünen und der Emser Liste. Der Beschluss markiert den Start in ein weiteres Jahr der Konsolidierung. Die Finanzabteilung der Stadt legte die Eckdaten im November vor.

Budgetbeschluss und Rahmenbedingungen

Der Voranschlag 2026 steht im Zeichen der Haushaltsdisziplin. Steigende Ausgaben im Sozial- und Gesundheitsbereich treffen auf nur leicht wachsende Einnahmen. Die Stadt setzt auf klare Prioritäten und auf Maßnahmen, die langfristig tragfähig bleiben. Hohenems folgt damit einem Kurs, der bereits in den Vorjahren eingeschlagen wurde.

Zahlen und Entwicklung der Verschuldung

Die Finanzabteilung weist im Ergebnisvoranschlag Erträge von 59,257 Millionen Euro aus. Die Aufwendungen liegen bei 60,855 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Nettoergebnis von minus 1,598 Millionen Euro. Nach Rücklagenbewegungen beträgt das Nettoergebnis minus 2,911 Millionen Euro. In der operativen Gebarung erwirtschaftet die Stadt einen Überschuss von rund zwei Millionen Euro.

Die Fremdverschuldung sinkt im Jahr 2026 von 38,052 Millionen auf 36,117 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung verringert sich von 2.048 auf 1.944 Euro. Das entspricht einer Reduktion um 1,935 Millionen Euro. Neue Darlehen im Umfang von 1,5 Millionen Euro sind vorgesehen.

Investitionen in Zukunftsprojekte

Trotz Sparvorgaben bleibt Raum für Investitionen. Das Gesamtvolumen beträgt 4,345 Millionen Euro, die Investitionsintensität liegt bei 7,3 Prozent. Schwerpunkte sind der Kreuzungsumbau im Rathaus-Quartier mit 1,393 Millionen Euro und der Verbindungstunnel zur Tiefgarage mit 0,713 Millionen Euro. Für den Rathaus-Neubau sind Restkosten von 0,139 Millionen Euro eingeplant.

Weitere Mittel fließen in Gemeindestraßen, Radwege und Infrastruktur mit 0,627 Millionen Euro. Die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erhalten 0,171 Millionen Euro. Für Projekte der Gemeindeimmobiliengesellschaft stehen 0,658 Millionen Euro bereit. Neue Maschinen für die Sportplätze schlagen mit 0,114 Millionen Euro zu Buche.

Digitalisierung und Effizienz

Ein zentraler Punkt des Budgets ist die Steigerung der Effizienz. Die Stadtverwaltung setzt auf Digitalisierung, um Prozesse zu beschleunigen und Ressourcen besser zu nutzen. Künstliche Intelligenz soll künftig helfen, Verwaltungsabläufe zu optimieren. Förderungen und Investitionen werden auf ihre Wirkung und Nachhaltigkeit geprüft.

Statement des Bürgermeisters

Bürgermeister Dieter Egger betont die Verantwortung der Stadt und verweist zugleich auf strukturelle Grenzen. „Wir arbeiten entschlossen daran, die Stadtfinanzen zu stabilisieren und dort zu sparen, wo wir es selbst steuern können. Wir reduzieren Schulden, erhöhen die Effizienz und prüfen jede Ausgabe kritisch“, erklärt Egger.

Er verweist auf die Belastungen der Gemeinden durch Sozial- und Pflichtaufgaben. „Ohne Verbesserungen im Finanzausgleich werden Städte und Gemeinden die wachsenden Anforderungen nicht mehr in der nötigen Qualität erfüllen können“, sagt der Bürgermeister. Egger bedankt sich bei allen Fraktionen, dem Stadtrat sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Disziplin und ihren Beitrag zum Voranschlag 2026.

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