Mariazeller Seilbahnen insolvent: Zwei Firmen pleite
- Konkursverfahren eröffnet
- Zwei Gesellschaften betroffen
- Gründe für die Insolvenz
- Vermögenslage im Überblick
- Betrieb soll erhalten bleiben
Die Mariazeller Bürgeralpe Seilbahnenbetriebs GmbH und die Mariazeller Schwebebahnen Gesellschaft m.b.H. sind insolvent. Beide steirischen Seilbahnbetriebe haben am Landesgericht Leoben ein Konkursverfahren beantragt, das am Donnerstag eröffnet wurde, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV 1870 unabhängig voneinander mitteilen.
Konkursverfahren eröffnet
Am 8. Mai 2025 wurden für beide Gesellschaften die Insolvenzverfahren eröffnet. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Herrn Dr. Helmut Fetz, Rechtsanwalt in Leoben. Eine Verwertung der Vermögenswerte beziehungsweise des lebenden Unternehmens wird angestrebt.
Zwei Gesellschaften betroffen
Die Mariazeller Bürgeralpe Seilbahnenbetriebs GmbH mit Sitz in der Wiener Straße 24 und die Mariazeller Schwebebahnen Gesellschaft m.b.H. mit Sitz in der Wiener Straße 28 sind wirtschaftlich und gesellschaftsrechtlich miteinander verbunden. Die ältere Gesellschaft, die Schwebebahnen GmbH, wurde 1987 gegründet und ist Alleingesellschafterin der im Jahr 2024 gegründeten Bürgeralpe Seilbahnenbetriebs GmbH. Geschäftsführer beider Firmen ist Johann Kleinhofer.
Gründe für die Insolvenz
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden auf mehrere Faktoren zurückgeführt: Massive Verluste durch die Corona-Pandemie, Umsatzausfälle durch den Neubau der Einseilumlaufbahn „Bürgeralpe Express“ im Jahr 2019 sowie deutliche Kostensteigerungen im Zuge der Ukraine-Krise – insbesondere bei Energie und Personal. Die daraus resultierenden Liquiditätsprobleme führten zur Fälligstellung von Kreditlinien durch die Hausbank.
Vermögenslage im Überblick
Die Mariazeller Schwebebahnen Gesellschaft m.b.H. weist Verbindlichkeiten von rund 6,35 Millionen Euro aus. Demgegenüber stehen Aktiva von etwa 11,84 Millionen Euro, wovon über 11,7 Millionen Euro auf das Anlagevermögen (Betriebsgerät, Immobilien etc.) entfallen. Das bedeutet, dass bloß 184.000 Euro an Geldkapital vorhanden sind. Die Zahlungsunfähigkeit wurde eingeräumt.
Bei der Mariazeller Bürgeralpe Seilbahnenbetriebs GmbH stehen Passiva in Höhe von rund 1,16 Millionen Euro, Verbindlichkeiten von lediglich rund 27.000 Euro gegenüber. Auch hier wurde Zahlungsunfähigkeit sowie Überschuldung eingeräumt. Insgesamt sind 31 Mitarbeitende betroffen.
Betrieb soll erhalten bleiben
Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage soll der Betrieb vorerst weitergeführt werden. Es gibt Gespräche mit einer Investorengruppe, die an einer Übernahme interessiert ist. In den Anträgen wird ausdrücklich auf die hohe regionale Bedeutung der Seilbahnunternehmen verwiesen.