Totes Baby in Graz gefunden – Mutter (20) festgenommen
- Spurensicherung am Tatort
- Mutter festgenommen
- Babyklappe und anonyme Geburt
- Frühere Fälle in Österreich
Am Dienstagmittag hat ein Anrainer im Grazer Bezirk Wetzelsdorf einen erschütternden Fund gemacht: Auf dem Dach eines Carports hat er den leblosen Körper eines Neugeborenen gefunden. Der Nachbar entdeckte den Säugling gegen 13 Uhr und alarmierte sofort die Polizei.
Spurensicherung am Tatort
Binnen kürzester Zeit rückten Beamte des Landeskriminalamts Steiermark, Spurensicherung und mehrere Polizeistreifen an. Die Straße um das zweistöckige Wohnhaus wurde weiträumig abgesperrt. Zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes war eine der Wohnungen im Haus leer, weitere Bewohner waren zunächst nicht auffindbar. Das Wohnhaus liegt in einer schmalen Seitenstraße der Abstallerstraße, umgeben von kleineren Mehrparteien- und Einfamilienhäusern. Die Gegend gilt eigentlich als ruhiges Wohnviertel.
Mutter festgenommen
Noch am Nachmittag haben Kriminalisten die Mutter des Neugeborenen ausgeforscht und festgenommen. Die 20-Jährige wird aktuell im Krankenhaus untersucht. Ersten Informationen nach soll die Geburt bereits am Montag erfolgt sein. Die Ermittler gehen von einer Kindstötung unmittelbar nach der Geburt aus. Über die genauen Umstände ist derzeit nichts Weiteres bekannt. Für die Mutter gilt die Unschuldsvermutung.
Babyklappe und anonyme Geburt
Besonders tragisch wirkt der Fall auch deshalb, weil es in Graz Möglichkeiten wie die Babyklappe am LKH-Uniklinikum oder die anonyme Geburt gibt. Die Babyklappe wurde zuletzt 2021 genutzt, dieses Jahr fanden bereits zwei anonyme Geburten im Klinikum statt. Solche Einrichtungen sollen in Notsituationen Leben schützen und eine sichere Alternative bieten.
Frühere Fälle in Österreich
Österreich war in den vergangenen Jahren mehrfach von ähnlich tragischen Fällen erschüttert worden. Im Sommer 2025 wurde im Europapark Klagenfurt die Leiche eines Babys gefunden, von den Eltern fehlt bis heute jede Spur. Bereits 2019 hatte eine Weststeirerin ihr Kind in einer Tiefgarage abgelegt, auch dieser Fall landete vor Gericht.