Bootsunfall Graz: Ermittlungen nach Todesfall auf der Mur
- Tragödie auf der Mur
- Suche unter schwierigen Bedingungen
- Polizei untersucht Unglücksursache
- Überlebende noch nicht befragt
- Sicherheitsauflagen im Fokus
- Ermittlungen laufen weiter
Ein tödlicher Bootsunfall auf der Mur in Graz beschäftigt derzeit Polizei, Staatsanwaltschaft und das Arbeitsinspektorat. Ein 24-jähriger Arbeiter ist am Mittwoch ums Leben gekommen. Die Ursache für das Kentern ist weiterhin unklar.
Tragödie auf der Mur
Am Mittwochmorgen ist auf der Mur bei Graz ein Arbeitsboot gekentert. Drei Männer befanden sich an Bord, alle haben auf der Baustelle der Murbrücke der Südautobahn (A2) gearbeitet. Zwei der Männer konnten sich ans Ufer retten. Für den dritten, einen 24-jährigen Polen, kam jede Hilfe zu spät. Er konnte von Feuerwehrtauchern nur noch tot geborgen werden.
Suche unter schwierigen Bedingungen
Nach dem Unglück lief entlang der Mur ein Großeinsatz von Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei. Hubschrauber, Drohnen und Taucher suchten stundenlang nach dem Vermissten. Die Mur zeigte sich trügerisch ruhig, doch unter der Oberfläche herrschte starke Strömung. Am frühen Nachmittag fanden Feuerwehrtaucher den jungen Mann leblos im Wasser.
Polizei untersucht Unglücksursache
Warum das Aluboot kenterte, ist bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft Graz hat eine Obduktion angeordnet. Das Ergebnis wird für Donnerstag oder Freitag erwartet. Das Boot wurde sichergestellt und soll nun technisch untersucht werden. Auch das Arbeitsinspektorat ist eingeschaltet, um mögliche Sicherheitsmängel zu prüfen.
Überlebende noch nicht befragt
Die beiden Überlebenden stehen unter Schock. Sie wurden mit Unterkühlung ins LKH Graz gebracht. Laut Polizeisprecher Sabri Yorgun konnten sie bisher noch nicht befragt werden. Erst ihre Aussagen könnten Hinweise liefern, ob die Männer Schwimmwesten trugen oder ob ein technischer Defekt zum Kentern geführt hat.
Sicherheitsauflagen im Fokus
Bei Arbeiten auf Gewässern gilt das Tragen von Schwimmwesten als verpflichtend. Das Arbeitsinspektorat hat den Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan für die Baustelle angefordert. „Konkrete Aussagen können wir erst treffen, wenn die Unterlagen geprüft sind“, sagte Karlheinz Bauer, Leiter des steirischen Arbeitsinspektorats. Auch die ASFINAG prüft, welche Arbeiten unter der Brücke durchgeführt werden sollten.