Amoklauf in Graz: So geht es den Verletzten
Nach dem Amoklauf in Graz hat sich die Zahl der Todesopfer gestern Nachmittag auf elf erhöht. Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler, hatte am Dienstagvormittag in seiner ehemaligen Schule, dem BORG Dreierschützengasse, das Feuer eröffnet. Direkt im Anschluss hat er die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Neun Menschen starben unmittelbar bei der Tat, zwei weitere erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Zwölf weitere Personen wurden schwer verletzt. Wie es von Seiten der KAGes heute heißt, gibt es hier zumindest gute Nachrichten: Alle Verwundeten sind mittlerweile stabil.
Verletzte stabil – mehrere auf Intensivstation
Derzeit werden noch elf Verletzte in drei verschiedenen Kliniken medizinisch betreut. Im LKH-Univ. Klinikum Graz befinden sich sechs Patientinnen und Patienten, vier davon auf der Intensivstation, zwei konnten bereits auf die Normalstation verlegt werden. Im LKH Graz II/West wird ein weiterer Verletzter intensivmedizinisch versorgt, auch hier ist der Zustand stabil. Im UKH Graz liegen vier Patienten weiterhin auf der Intensivstation, laut aktuellen Informationen ist auch hier keine akute Lebensgefahr mehr gegeben. Besonders zwei Fälle benötigen Folgeoperationen; eine Person mit Gesichts-, eine mit Knieverletzungen.
Genesung wird dauern
Obwohl alle derzeit versorgten Opfer in stabilem Zustand sind, ist unklar, wie langwierig ihre medizinische und psychische Erholung sein wird. Die KAGes spricht von einer professionellen und ruhigen Versorgungssituation. Nachsorge und Reha, insbesondere nach Schussverletzungen, können oft über Monate oder Jahre erforderlich sein. Auch die psychische Belastung durch das Erlebte stellt für alle Betroffenen eine Herausforderung dar.
Identität der Opfer
Offizielle Angaben zu den Identitäten der Todesopfer oder der Verletzten liegen nur spärlich vor. Unter den Betroffenen befinden sich sowohl Schüler als auch Erwachsene, darunter eine Lehrperson. Auf Wunsch der Angehörigen und Rücksicht auf laufende Ermittlungen werden keine weiteren Informationen geteilt.
Psychologische Hilfe rund um die Uhr
Für Betroffene, Angehörige sowie Einsatzkräfte stehen mehrere Hilfsangebote zur Verfügung. Das Rote Kreuz Steiermark ist mit einem Team täglich an den Trauerorten präsent, um psychologische Erstbetreuung zu leisten. Zusätzlich sind zahlreiche telefonische Angebote aktiviert: Die Telefonseelsorge ist unter 142 erreichbar, „Rat auf Draht“ unter 147, die steirische Krisenintervention über 0800 500 154. Auch spezifische Hotlines wie die Frauenhelpline (0800 222 555) oder der Männernotruf (0800 246 247) wurden kommuniziert.