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Polizeifahrzeuge stehen vor einem Wohngebäude hinter einer Mauer, Nummer 133 sichtbar, Szene abgeschirmt und teilweise von Grün verdeckt.
Am Wohnort von Arthur A. haben Ermittler eine Rohrbombe und einen Abschiedsbrief gefunden.
Am Wohnort von Arthur A. haben Ermittler eine Rohrbombe und einen Abschiedsbrief gefunden.
PIXSELL / EXPA / picturedesk.com

Amoklauf: Abschiedsbrief bei Arthur A. gefunden

11.06.2025 um 07:57, Stefanie Hermann
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Die Polizei hat nach dem Amoklauf in Graz einen Abschiedsbrief beim Täter sichergestellt. Die Botschaft richtet sich an die Eltern. Das Motiv ist weiter unklar.

Nach dem Amoklauf an der BORG Dreierschützengasse in Graz steht Österreich unter Schock. Elf Menschen sind gestorben, darunter acht Jugendliche, eine Lehrerin und eine weitere Frau. Der Täter hat sich nach der Tat das Leben genommen. Bundesweit wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. In Graz sind hunderte Menschen zum Gedenkgottesdienst und zu einem Lichtermeer am Hauptplatz zusammengekommen.

Die Ermittlungen haben unmittelbar nach der Tat begonnen. Einsatzkräfte der Cobra haben das Schulgebäude durchsucht, die Polizei hat das Wohnhaus des Täters im Bezirk Graz-Umgebung kontrolliert. Dabei sind wichtige Beweismittel sichergestellt worden.

Rohrbombe entdeckt

Laut Innenministerium ist in der Wohnung des 21-Jährigen eine Rohrbombe gefunden worden. Der Sprengkörper sei „nicht funktionsfähig“ gewesen, so Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, im Ö1-Morgenjournal. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Täter vor dem Amoklauf intensiv mit Gewaltakten beschäftigt hatte.

Abschiedsbrief gefunden

Gesichert ist auch, dass ein Abschiedsbrief in analoger und digitaler Form gefunden wurde. Ruf bestätigt auch diesen Fund gegenüber Ö1. Das Schreiben habe sich an die Eltern des Täters gerichtet. Hinweise auf ein Manifest oder ein klares Motiv enthält das Dokument laut Innenministerium nicht. „Es ist ein Abschied, keine Erklärung“, so Ruf.

Was über Arthur A. bekannt ist

Bei dem Täter handelt es sich um einen nicht aktenkundigen 21-jährigen Österreicher, der früher selbst Schüler am BORG gewesen ist. Laut Angaben der Polizei hat er eine Schulstufe mehrmals wiederholt und die Schule ohne Abschluss verlassen. Arthur A. hatte keinen bekannten psychischen Krankheitsverlauf und war zuletzt beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Für die zur Tat verwendete Lang- und Kurzwaffe hatte er einen gültigen Waffenschein.

Zu einem möglichen Motiv liegen aktuell keine gesicherten Informationen vor. Die Ermittlungen laufen. Elektronische Geräte und Online-Profile werden derzeit ausgewertet.

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