Miete boomt: 310 neue Wohnungen für Salzburg
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Mit rund 310 neuen Wohnungen plant die Salzburg Wohnbau im Jahr 2025 einen umfassenden Ausbau ihres Angebots – insbesondere im Bereich der Miet- und Mietkaufmodelle. Im Interview sprechen die beiden neuen Geschäftsführer Thomas Maierhofer und Georg Grundbichler über aktuelle Bauvorhaben, die Auswirkungen der novellierten Wohnbauförderung und die Rolle nachhaltiger Flächennutzung in der Stadt- und Wohnraumentwicklung.
„Eigentumswohnbau ist nahezu eingebrochen“
Sie sind beide seit Jahren für die Salzburg Wohnbau tätig und stehen nun an der Unternehmenspitze. Welche Projekte sind 2025 in Salzburg geplant?
Maierhofer: Im ersten Halbjahr bringen wir 13 Projekte in den Bau. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Wohn- und Kommunalbau mit Eigentum-, Miet- und Mietkaufobjekten. Insgesamt entstehen etwa 310 neue Wohnungen. Unser Schwerpunkt liegt aktuell klar auf Mietwohnungen, weil wir hier derzeit den größten Bedarf haben.“ Mietkauf gewinnt ebenfalls an Bedeutung – es ist für viele der Einstieg ins Eigentum.
Stagniert die Nachfrage nach Eigentum nach wie vor oder ist ein Aufschwung spürbar?
Grundbichler: Stagnation ist das falsche Wort, der Eigentumswohnbau ist nahezu eingebrochen. Die Kombination aus steigenden Zinsen und hohen Baukosten führte dazu, dass sich viele Menschen das Eigenheim nicht mehr leisten konnten – oder keinen Kredit mehr bekommen haben. Mittlerweile ist ein leichter Aufschwung spürbar, weil die Nachfrage grundsätzlich da ist. Ein wesentlicher Grund dafür ist die neue Wohnbauförderung.
Neue Wohnbauförderung
Was genau wurde an der Wohnbauförderung verbessert?
Grundbichler: Die Mietkaufförderung wurde an das Eigentum angepasst. Wenn jemand eine Wohnung zunächst mietet und später kauft, bekommt er die volle Eigentumsförderung von bis zu 80.000 Euro Einmalzuschuss und den Annuitätenzuschuss – so, als hätte er die Wohnung von Anfang an gekauft.
Nachverdichtung ist Gebot der Stunde
Nachverdichtung und die Nutzung versiegelter Flächen ist das Gebot der Stunde. Sehen Sie noch Potenzial in Salzburg?
Maierhofer: Acht von zehn unserer Projekte befinden sich auf Grundstücken, die bereits versiegelt oder bebaut sind. Der Umgang mit solchen Flächen ist uns vertraut. Wir betreuen über 36.000 Verwaltungseinheiten, darunter rund 21.000 Wohnungen – darin steckt enormes Potenzial für Nachverdichtung. Anstatt auf grünen Wiesen zu bauen, nutzen wir bestehende Areale effizienter und nachhaltiger.
Die Salzburg Wohnbau war eine der ersten Firmen, die Wohnungen über Supermärkten gebaut hat. Funktioniert dieses Nebeneinander?
Maierhofer: Ja, da es klare Regeln für das Zusammenleben gibt. Zum Beispiel wird ein Schlafzimmer nicht direkt an eine Anlieferungszone angrenzen. Auch die Lieferzeiten oder die Dauer der Leuchtreklame müssen geregelt werden. Es sind nur wenige Punkte, aber wenn man diese gezielt mitdenkt, lässt sich das sehr gut umsetzen. Bisher gab es nie Probleme.